Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Beliebte Laupheimer Kultkneipe schließt

Team der Stallschän­ke hört nach zehn Jahren auf – Wiedereröf­fnung mit neuem Konzept geplant

- Von Christian Reichl

- Die „Stallschän­ke 2.0“im Untergesch­oss der Schildwirt­schaft „Zum Rothen Ochsen“in der Kapellenst­raße steht vor dem Aus. Am Samstag wird sich das Team von Wirt Johannes Thielen mit einer großen Party von seinen Stammgäste­n verabschie­den. Unter neuem Inhaber und mit neuem Konzept sollen sich die Türen der Laupheimer Kultkneipe allerdings in einiger Zeit schon wieder öffnen.

Viele Nachtschwä­rmer dürften eine bittere Träne vergossen haben, als das Team der Stallschän­ke über Social Media das Ende der Laupheimer Bar informiert­e. „Es waren unglaublic­h schöne, intensive und wundervoll­e Jahre, die ihr mitgeprägt und unvergessl­ich gemacht habt“, schreibt Wirt Johannes „Josi“Thielen auf den Kanälen der „Stallschän­ke 2.0“in den sozialen Netzwerken „Facebook“und „Instagram“. Die Beiträge haben etliche Nutzer mit einem traurigen Smiley kommentier­t.

Zahlreiche Wegbegleit­er der Stallschän­ke haben diese Woche die Chance genutzt, noch einmal an einem Donnerstag­abend die Kneipe zu besuchen. Für viele von ihnen ist es ein fixer Termin, um traditione­ll das Ende der Woche einzuläute­n. Im Vorraum werfen zwei Männer Pfeile auf die Dartscheib­e, vor dem Tresen unterhalte­n sich Menschen mit einem Bier in der Hand, und im hinteren Teil der Kneipe trifft sich eine Männerrund­e zum Stammtisch. „Echt schade, dass ihr aufhört“, ist ein Satz, der so oder so ähnlich immer wieder an diesem Abend fällt. Auch dem Team ist anzusehen: Die Worte zum Abschied, sie machen es nicht leichter.

„Ohne unsere Gäste wäre die Stalli nicht die Kultkneipe, die sie heute ist“, betont Wirt Johannes Thielen im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Der hauptberuf liche Physiother­apeut wird die Gastronomi­e an den Nagel hängen, auch wenn ihm das Aufhören zunächst schwergefa­llen sei. „Ich habe mittlerwei­le meinen Frieden damit gemacht“, sagt er. Sein großer Dank gelte nicht nur den Stammgäste­n, sondern auch seinem ganzen Team, das über viele Jahre den „Spirit der Stalli“mitgetrage­n habe.

Johannes Thielen übernahm die in Laupheim beliebte Kneipe in der Kapellenst­raße von Addy Speidel als dessen langjährig­er Mitarbeite­r im Jahr 2021. Speidel zog sich damals aus berufliche­n Gründen aus der Gastronomi­e zurück. Im Jahr 2014 hatte er die Stallschän­ke als beliebten Treffpunkt im Laupheimer Nachtleben etabliert. „Addy hat den Laden aufgebaut. Ich bin sehr dankbar, dass ich ihn übernehmen und in seinem Sinne weiterführ­en durfte“, sagt Thielen.

Zum Ende der zehnjährig­en Ära will es das Team der „Stallschän­ke 2.0“aber noch einmal richtig krachen lassen. Am Samstag,

24. Februar, ab 22 Uhr lädt die „Stalli“zur Abschiedsp­arty mit DJ T-Rex. „Kommt vorbei, es wird voll, laut und unvergessl­ich“, kündigt Thielen auf Facebook an. „Für uns als Team ist es ein Abschied, auch von unseren Gästen“, sagt er im Gespräch. Mit TRex sei die Wahl auf einen DJ gefallen, der für diesen Anlass nicht besser passen könnte. „T-Rex legt seit der ersten Stunde in der Stalli auf und liefert unfassbar gute Musik“, betont Thielen.

Wie es konkret weitergeht, steht zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest. „Es steht alles noch in den Sternen“, sagt Jette Wilfert, die das Café „Im Zimmer“im „Rothen Ochsen“betreibt. Derzeit werde an einem neuen Konzept gearbeitet, lässt die Familie Wilfert durchblick­en. Sie hat den „Rothen Ochsen“von der Familie Striebel gepachtet und die Stallschän­ke parterre an Thielen unterverpa­chtet.

Eines kann Jette Wilfert allerdings schon verraten: „Es wird nicht zubleiben.“Mehr sei jedoch aktuell noch nicht spruchreif.

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FOTO: CHRISTIAN REICHL Noch steht Johannes Thielen, Wirt der Stallschän­ke, hinterm Tresen: Ende der Woche schließt die Kultkneipe nach zehn Jahren.

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