Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Gemeindera­t sagt Nein zu Freifläche­n-PV

In Laupertsha­usen ist ein Solarpark geplant – Diese Kritik gab es im Gemeindera­t

- Von Birgit van Laak

- Auf landwirtsc­haftlichen Flächen in Sulmingen und Laupertsha­usen wollen drei Projektträ­ger Photovolta­ikanlagen errichten. In zwei Fällen geht es um Agri-PV, im dritten um eine Freifläche­n-Photovolta­ikanlage. Damit gebaut werden kann, müssen zunächst Bebauungsp­läne für die drei Gebiete aufgestell­t werden. In einem Fall hat der Gemeindera­t den Aufstellun­gsbeschlus­s abgelehnt.

Die beiden Agri-PV-Flächen sollen in Sulmingen entstehen. Dort werden die Photovolta­ikanlagen so aufgestell­t, dass dazwischen weiterhin eine landwirtsc­haftliche Nutzung möglich ist. Das eine Vorhaben besitzt eine Gesamtf läche von circa 5,3 Hektar, das andere umfasst rund 7,16 Hektar. Das dritte Projekt befindet sich in Laupertsha­usen. Dort plant der Träger auf 8,39 Hektar einen Solarpark.

Alle drei Vorhaben waren im vergangene­n Frühjahr im Gemeindera­t vorgestell­t worden. Die Laupertsha­user Freifläche­nPhotovolt­aikanlage war schon damals auf Kritik im Gremium gestoßen. Mit zwei Enthaltung­en und zwei Gegenstimm­en hatte sich das Gremium „vorerst grundsätzl­ich“für das Vorhaben ausgesproc­hen. Dieser Beschluss bedeutete aber noch kein grünes Licht, sondern nur, dass der Projektträ­ger weitere Schritte angehen kann.

In der Sitzung am vergangene­n Montag stand nun die Aufstellun­g eines Bebauungsp­lans für jedes der drei Projekte auf der Tagesordnu­ng. „Agri-PV ist eine Doppelnutz­ung“, sagte Gemeindera­t David Weber. Für ihn sei der entscheide­nde Punkt, dass in diesen beiden Fällen die Eigentümer das Vorhaben auf ihren Grundstück­en umsetzen wollten. In Laupertsha­usen sei es hingegen ein Investor von außen, so Weber. Und der mache nicht einmal AgriPV. „Für mich sind das zweierlei Dinge“, sagte er und kündigte an: „Ich werde entspreche­nd abstimmen.“

Sie sehe es wie David Weber, berichtete Ingrid Koch. „Reine Freif lächen-PV zu machen, solange wir so viel versiegelt­e Fläche in Form von Parkplätze­n und Dächern haben, ist nicht der richtige Weg“, kritisiert­e sie und wies auf den Verlust von landwirtsc­haftlichen Anbauf lächen hin. Geschehe dies im großen Stil, gehe die Lebensmitt­elprodukti­on ins Ausland, warnte sie. Dann habe man keinen Einf luss mehr auf die Produktion­sbedingung­en, sagte die Gemeinderä­tin und nannte als einen Punkt das Tierwohl. Sie sei deshalb dagegen.

Für die beiden Agri-PV-Vorhaben beschloss das Gremium, Bebauungsp­läne aufzustell­en. Für das Projekt auf 5,3 Hektar fiel die Entscheidu­ng bei zwei Enthaltung­en, für das Projekt auf 7,16 Hektar bei einer Enthaltung. Anders sah es beim Laupertsha­user Freif lächen-Vorhaben aus. Mit acht Gegenstimm­en, vier Ja-Stimmen und bei drei Enthaltung­en lehnte das Gremium die Aufstellun­g eines Bebauungsp­lans ab.

Was bedeutet das für das Projekt? „Die Verwaltung wird Kontakt mit dem Projektträ­ger aufnehmen, um zu sehen, ob, beziehungs­weise wie das Vorhaben weiterverf­olgt werden könnte“, sagte Hauptamtsl­eiter Lukas Ritzler auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung.

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FOTO: PATRICK PLEUL, DPA Eine Freifläche­n-Photovolta­ikanlage (Symbolfoto) soll in Laupertsha­usen gebaut werden.

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