Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Gemeinsam kochen und dabei über Politik reden
Der Kreisjugendring will mit Polit-Dinnern mehr Jugendliche motivieren wählen zu gehen
- Der Kreisjugendring Biberach veranstaltet im März, April und Mai zehn Polit-Dinner. Jugendliche Erstwähler kochen bei diesen Events mit Gemeinderäten aus ihren Heimatgemeinden und reden dabei über politische Themen. Das Ziel ist es, den Jugendlichen zu vermitteln, dass Kommunalpolitik sie direkt betrifft und es deswegen wichtig ist, in diesem Superwahljahr wählen zu gehen.
„Es ist sinnvoll, dass Jugendliche ab 16 Jahren wählen dürfen“, sagt Maria Wiedergrün, Geschäftsführerin des Kreisjugendrings Biberach. „Damit Jugendliche von der Politik gehört werden, ist es wichtig, dass sie eine Wählergruppe sind.“Denn durch den demografischen Wandel seien im Moment die älteren Wähler in der Mehrheit. Dementsprechend würden vor allem deren Interessen in der Politik wahrgenommen. „Deshalb ist es wichtig, dass auch Jugendliche gehört werden und ihre Interessen umgesetzt werden“, sagt Wiedergrün.
Doch das wird nur passieren, wenn mehr junge Menschen wählen gehen oder sogar selbst in der Politik aktiv werden. Das PolitDinner bietet den Jugendlichen eine Möglichkeit, ihre Interessen
direkt zu vertreten. Das Polit-Dinner wird von Mitarbeitern des Kreisjugendrings geleitet und findet von 18 bis 21 Uhr in Räumen der Gemeinden statt. Bei einigen Polit-Dinnern ist der Bürgermeister dabei.
Der Abend beginnt mit einem Kennenlernspiel. Danach wird die Gruppe von 15 bis 20 Personen in verschiedene Kochgruppen eingeteilt und es geht mit dem Kochen los. Dieses Jahr gibt es Spaghetti mit Gemüsesoße und Salat
– also viel zum Schnippeln. „Durch das Kochen entsteht eine lockere Atmosphäre“, so die Geschäftsführerin des Kreisjugendrings. Das Kochen dient als Eisbrecher zwischen den Politikern und den jungen Erwachsenen.
Man spricht vor allem über aktuelle Themen, die Jugendliche direkt betreffen: neue Fahrradwege oder Orte, an denen man sich treffen kann. Dann wird gegessen und aufgeräumt. Im Anschluss veranstalten die Leiter ein kleines Quiz über Wahlen. „Wir wollen auch über den Ablauf der Kommunalwahlen informieren“, meint Wiedergrün. Schließlich gebe es im Vergleich zu den Bundestagswahlen einige Unterschiede. Dann ist Zeit für Fragen. In einer offenen Runde kommt der Abend schließlich zum Ende.
„Ich würde mir wünschen, dass so ein Event jährlich veranstaltet wird“, erzählt Wiedergrün. Auch wenn junge Menschen ab 16 Jahren Teil des Gemeinderats sein können, sind die Strukturen alles andere als jugendfreundlich. Dadurch gebe es für interessierte Jugendliche weniger Möglichkeiten, politisch aktiv zu werden. Junge Menschen engagieren sich deshalb eher in Form von Projekten oder Demonstrationen.
Die Termine in diesem Jahr sind: 18. März in Attenweiler, 2. April in Ochsenhausen, 8. April in Uttenweiler, 9. April in Unlingen, 10. April in Hochdorf, 24. April in Mittelbiberach, 25. April in Steinhausen an der Rottum, 7. Mai in Ertingen, 14. Mai in Riedlingen und am 16. Mai in Kirchberg.
Die Veranstaltungen sind jeweils im Gemeindeblatt ausgeschrieben und die Anmeldung läuft über Instagram oder per Mail an maria.wiedergruen@ kjr-biberach.de.