Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Sanierungskonzept für Gemeindegebäude
Grundschulen Burgrieden und Rot sowie Rottalhalle haben Sanierungsbedarf
- Die Burgrieder Verwaltung hat einen Schritt in Richtung energetischer Modernisierung von Gemeindegebäuden unternommen. Nach Überlegungen und Planungen wurde ein geeignetes Vorgehen erarbeitet, das dem Burgrieder Gemeinderat zur Umsetzung in seiner jüngsten Sitzung vorgeschlagen wurde. Ziel dieses Vorgehens ist die Erstellung eines Sanierungsfahrplans für die Burgrieder Grundschule, die Grundschule in Rot sowie die Rottalhalle.
„Der Sinn und Zweck ist, dass diese Gebäude alle Sanierungsbedarf haben. In der Grundschule Rot ist erst kürzlich die Steuerung der Heizung kaputtgegangen. Wir mussten sie ersetzen, ohne zu wissen, wie es weitergeht. Wenn die Heizung gemacht wird, muss auch das Dach gemacht werden. Auch in der Rottalhalle, hat es schon reingeregnet“, erläuterte Bürgermeister Frank Högerle die aktuelle Situation der Gebäude.
Der Prozess zur Erstellung eines Sanierungsfahrplans beinhaltet zunächst eine Begutachtung der vorhandenen Unterlagen zum Gebäude durch einen Energieberater. Es folgt eine gründliche Gebäudebegehung, aus der eine Analyse sowie konkrete Sanierungsvorschläge abgeleitet werden. Der resultierende Bericht wird aufzeigen, welche Maßnahmen zu welchen Einsparungen führen, in welcher Reihenfolge sie sinnvoll umgesetzt werden sollten und mit welchen Kosten zu rechnen ist. „Wir brauchen einen Kostenrahmen, um nicht immer Einzelentscheidungen treffen zu müssen. Es macht Sinn, das anzugehen, wo es eine hohe Förderung gibt. Im Herbst hätten wir dann Ergebnisse und Zahlen. Dann muss natürlich auch überlegt werden, ob in allen Fällen eine Sanierung Sinn macht oder ein Neubau die bessere Alternative wäre“, so Högerle.
Das Bundeswirtschaftsministerium hat hierfür das Förderprogramm „Energieberatung DIN V 18599“ins Leben gerufen. Die Erstellung eines Sanierungsfahrplans für Gebäude mit einer NettoGrundf läche von über 500 Quadratmetern wird dabei mit 80 Prozent des förderfähigen Beraterhonorars gefördert, maximal 8000 Euro. Für Gebäude dieser Größe kann man mit einem Beraterhonorar von etwa 10.000 Euro rechnen.
Die Verwaltung schlug vor, aufgrund der attraktiven Förderbedingungen des Bundeswirtschaftsministeriums („Energieberatung DIN V 18599“) und des bestehenden Bedarfs für die Grundschule Burgieden, die Grundschule Rot und die Rottalhalle zu überprüfen.
Alle drei Gebäudekomplexe sind bereits älter, und es sind in allen Gebäuden, insbesondere in der Rottalhalle und der Grundschule Rot, teils erhebliche Sanierungsrückstände
vorhanden. Diese könnten unter Umständen relativ kurzfristig erhebliche Sanierungsmaßnahmen erfordern, wie beispielsweise Heizungsanlagen, Fenster, Dächer und den allgemeinen Gebäudezustand. Aufgrund des Gesamtzustandes der Gebäude sollten laut Verwaltung die einzelnen Gewerke nicht isoliert betrachtet, sondern in einem Gesamtkonzept berücksichtigt werden. Ein solches Konzept würde der Gemeinde eine Übersicht über zu erwartende Kosten bieten und es ermöglichen, ein Sanierungsvorgehen oder einen alternativen Neubau zu entwickeln und potenzielle Förderungen zu prüfen.
Die Verwaltung schlug vor, das Ingenieurbüro Brinker aus NeuUlm mit der Erstellung der Sanierungsfahrpläne zu beauftragen. Das IBU Brinker hat kürzlich erfolgreich einen Sanierungsfahrplan für den Schulkomplex der
Gemeinde Schwendi erstellt, von dort wurde eine Empfehlung ausgesprochen.
Ein Angebot für die Sanierungsfahrpläne für die drei Gebäude befindet sich derzeit in Erstellung durch das IBU Brinker und wird dem Gemeinderat zur Verfügung gestellt, sobald es vorliegt. Schätzungsweise sind Kosten in Höhe von etwa 30.000 Euro (10.000 Euro je Gebäude) für die drei Sanierungsfahrpläne zu erwarten. Dem gegenüber steht eine Förderung in Höhe von 24.000 Euro. Das IBU Brinker plant eine Bearbeitungszeit von rund einem halben Jahr ein, sodass im Herbst mit Ergebnissen gerechnet werden kann. Diese Ergebnisse bilden dann die Basis für weitere Entscheidungen im Hinblick auf das Haushaltsjahr 2025.
Der Gemeinderat stimmte den Vorschlägen der Verwaltung einstimmig zu.