Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Sie sorgen künftig für die Sicherheit
87 junge Polizeibeamte absolvieren ihre Ausbildung an der Polizeihochschule Biberach
- Für 87 junge Menschen beginnt am Freitag ein wichtiger Meilenstein in ihrer beruflichen Laufbahn und auch ihres persönlichen Lebens. Denn, wer sich für den Polizeidienst entscheidet, der tut das mit Leib und Seele. Zur Verabschiedung der 87 Auszubildenden zum mittleren Polizeivollzugsdienst sowie deren Ernennung zur Polizeiobermeisterin und zum Polizeiobermeister beim Institutsbereich Ausbildung der Hochschule für Polizei in Biberach sind am Dienstag viele Gäste gekommen. Ab 1. März werden diese 42 Frauen und 45 Männer die Polizei Baden-Württemberg verstärken – und das ist in der aktuellen Zeit auch dringend nötig.
Die personelle Situation steht bei der Landespolizei im Fokus: Im Jahr 2016 startete eine große Einstellungsoffensive, um die Folgen der anhaltenden Pensionierungswelle auszugleichen. In den vergangenen Jahren sind in Baden-Württemberg mehr Beamtinnen und Beamte in den Ruhestand gegangen als neue eingestellt werden konnten. Die Pensionierungswelle
hält zwar noch weiter an, allerdings zeige die Einstellungsoffensive bereits Wirkung. „Wir brauchen Sie alle als qualifizierten Nachersatz“, sagte Kriminaldirektor Christoph Moosmann, Leiter des Institutsbereichs Ausbildung in Biberach, bei seiner Begrüßung. „Sie bereichern uns sehr oder, um es auf den Punkt zu bringen: Hängen Sie sich rein, Sie werden dringend gebraucht.“
Wie wichtig gut ausgebildete Polizeibeamte sind, zeigten auch jüngst die Vorfälle am politischen Aschermittwoch in Biberach. „Auch Sie werden anspruchsvollen Situationen ausgesetzt werden, in ihrer Ausbildung haben Sie gelernt, korrekt zu handeln“, sagte Moosmann den Absolventen. „Der Polizeiberuf ist kein Beruf wie jeder andere, er erfordert viel persönliches Engagement.“In ihrer 30-monatigen Ausbildung wurden die 87 jungen Polizistinnen und Polizisten am Ausbildungsstandort in Biberach perfekt auf die Praxis vorbereitet.
Ab dem 1. März werden die neuen Polizeiobermeister und Polizeiobermeisterinnen die Polizeireviere
Baden-Württembergs und das Polizeipräsidium Einsatz verstärken, 18 von ihnen im Bereich des Polizeipräsidiums Ulm. Eine davon ist die Jahrgangsbeste, Chantal Kokoschka, sie wurde mit einem Notendurchschnitt von 1,45 geehrt. Dicht gefolgt von Katrin Luja (1,54) und Arian Fardan (1,68). Insgesamt verabschiedet das Land an seinen Ausbildungsstandorten derzeit 357 Polizeischülerinnen und -schüler in den Polizeidienst, 41 Prozent von ihnen sind weiblich.
Zu Gast bei der feierlichen Verabschiedung war auch Sandra Zarges, Landeskriminaldirektorin der Polizei Baden-Württemberg und damit die ranghöchste Kriminalbeamtin der Polizei im Land, sie hielt eine motivierende Ansprache, die die jungen Polizeibeamten für ihren weiteren Weg motivierte: „Als Vertreter des Staates haben wir eine besondere Vorbildfunktion. Vor allem in solch spannungsgeladenen Zeiten wie diesen, braucht es besonnene Lotsen, hier ist jeder Einzelne von Ihnen gefragt.“Die Polizei befinde sich derzeit in einem rasanten Veränderungsprozess:
„Sie bauen heute mit an der Polizei für morgen.“Sie erinnerte aber auch daran, den heutigen Tag besonders im Gedächtnis zu behalten und ihn gebührend mit der Familie und Freunden zu feiern: „Heute endet ein ganz prägender Lebensabschnitt und ein weiterer steht an. Mit dem Start ins Berufsleben betreten Sie auch unbekanntes Terrain, aber ich bin sicher auch das werden Sie erfolgreich meistern.“
Valerian Löffler ist einer der Absolventen, der am Dienstag sein Zeugnis und seine Ernennung entgegengenommen hat: „Jetzt werden wir mit den Herausforderungen des täglichen Dienstes konfrontiert und wir können unsere Fähigkeiten endlich unter Beweis stellen“, sagte er in seiner Rede. „Die Gesellschaft vertraut auf uns und das nehmen wir sehr ernst.“
Am Ende bekamen alle ihre Zeugnisse ausgehändigt und feierten diesen wichtigen Tag mit ihren Angehörigen.
Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde traditionell von einem Ensemble des Landespolizeiorchesters Baden-Württemberg.