Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Themenfahrt auf den Spuren von Anna Essinger
(sz) - Eine Themenfahrt nach Herrlingen in die Villa Lindenhof mit einer Führung durch die Ausstellung „Lebenslinien“veranstaltet die Laupheimer Gesellschaft für Geschichte und Gedenken in Kooperation mit dem Museum zur Geschichte von Christen und Juden am Samstag, 16. März. In Herrlingen wird Hansjörg Greimel durch die Ausstellung führen und laut Ankündigung des Veranstalters dabei besonders auf die wegweisende Pädagogik eingehen, die mit dem Namen der Ulmerin Anna Essinger verbunden ist.
Anna Essinger hatte 1926 in Herrlingen, wo es bereits zwei Kinderheime gab, eine reformpädagogische Schule gegründet, in der zahlreiche jüdische Kinder unterrichtet wurden. Nach der Schließung dieser Schule durch die Nationalsozialisten floh sie im Herbst 1933 mit 66 Kindern und deren Lehrern und Lehrerinnen nach Bunce Court (Südengland) und führte dort die Schule unter dem Namen „New Herrlingen School“weiter.
Als 1938/39 mit den sogenannten Kindertransporten zahlreiche elternlose und traumatisierte Kinder nach England kamen, nahm sie auch diese in Bunce Court auf. 1948 wurde die Schule geschlossen. Bis zu ihrem Tod im Jahre 1960 hielt Essinger intensiven Kontakt zu ihren Schülerinnen und Schülern.
Anmeldungen zur Themenfahrt nach Herrlingen sind bis Samstag, 9. März, telefonisch unter 07392/968000 oder an der Kasse zu den Öffnungszeiten des Museums möglich. Die Fahrt nach Herrlingen findet in Privatautos ab 14 Uhr am Parkplatz vor dem Kulturhaus statt. Für Eintritt und Führung wird ein Beitrag von zehn Euro erhoben.