Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Grünen-Politikerin in Handwerksbetrieben
Anja Reinalter sieht in guter Ausbildung ein Mittel gegen den Fachkräftemangel
(sz) - Die Bundestagsabgeordnete für Bündnis 90/Die Grünen, Anja Reinalter, hat vor Kurzem zwei Handwerksbetriebe in der Region besucht. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Abgeordneten hervor. Gemeinsam mit dem Sprecher der grünen Landtagsfraktion Martin Grath stattete sie der Schreinerei Mayr in Schwendi sowie der Bäckerei Mast in Untersulmentingen einen Besuch ab. Beim Schreinerei-Besuch wurden die beiden Abgeordneten von Vertretern der Handwerkskammer Ulm, darunter Geschäftsführer Tobias Mehlich und Präsident Joachim Krimmer, sowie dem Bürgermeister von Schwendi, Wolfgang Späth, begleitet.
„Solche Termine sind mir eine Herzensangelegenheit,“sagt Anja Reinalter, „denn nur wer hinschaut und zuhört, kann sich ein Bild von den Sorgen und Nöten gerade der kleineren Betriebe machen.“
Anlass für den Besuch in der Schreinerei war die Auszeichnung für Eva Mayr und ihr Team als „Top-Ausbilder“durch die Handwerkskammer Ulm, aber auch der zweite Platz beim bundesweiten Wettbewerb „Ausbildungs-Ass“.
Mit diesem Preis werden laut der Pressemitteilung das Engagement und die Qualität der Ausbildung gewürdigt. Eine Schlüsselrolle komme dabei der Ausbildungsbeauftragten
Corinna Bauer zu, die Mentorin und persönliche Ansprechpartnerin für die derzeit vier Azubis ist. „Eine gute Ausbildung ist die Grundvoraussetzung zur Fachkräftesicherung. Überdies sind innovative Ausbildungskonzepte mit Auslandspraktika und zusätzlichen Weiterbildungsangeboten für die Azubis ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung“, so Anja Reinalter.
Beim anschließenden Rundgang standen die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Vordergrund. Wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, sind viele Arbeitsgänge inzwischen automatisiert und durch eine Hackschnitzel-Heizanlage und Photovoltaik ist der Betrieb energieautark und kann noch weitere Häuser mit
Energie versorgen. Beim Besuch der Bäckerei Mast standen die aktuellen Herausforderungen für Handwerksbetriebe wie die Energieversorgung, die bürokratischen Anforderungen sowie der Fachkräftemangel im Bäckerhandwerk im Vordergrund. „Unsere Handwerksbetriebe müssen in vielen Bereichen attraktiver für die Berufseinsteiger werden. Das funktioniert nicht mehr mit dem Führungsstil und den Arbeitsbedingungen wie vor hundert Jahren. Da gibt es im Handwerk noch viel Luft nach oben. Umso erfreulicher, dass die Bäckerei Mast derzeit sogar zwei Ausbildungsplätze besetzt hat“, sagt Martin Grath zum Thema Fachkräftemangel. Mit einem Besuch in der Backstube und kurzem Vorführen der Backkünste von Martin Grath endete die Besichtigung.