Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Personalno­t führt zu langen Wartezeite­n

So ist die aktuelle Situation in Zulassungs- und Führersche­instelle

- Von Gregor Westerbark­ei

- Die Kfz-Zulassungs­stelle und die Führersche­instelle haben seit längerer Zeit mit großen Personalpr­oblemen zu kämpfen. Die Folge sind lange Wartezeite­n, unzufriede­ne Kunden und stark belastete Mitarbeite­r. Landrat Mario Glaser informiert­e in der Sitzung des Verwaltung­sund Finanzauss­chusses über die Situation und bereits getroffene Maßnahmen.

„Wir kämpfen hier mit einer hohen Mitarbeite­r-Fluktuatio­n“, sagte Glaser. Aktuell sind neben neben einigen Sachbearbe­iterstelle­n in beiden Abteilunge­n sowohl die Sachgebiet­sleitung als auch die stellvertr­etende Leitung zumindest vorübergeh­end unbesetzt. Dank einiger Maßnahmen befinde man sich aber nun auf einem guten Weg. Allein in den vergangene­n drei Monaten haben sechs neue Mitarbeite­r ihre Tätigkeit aufgenomme­n und werden derzeit eingearbei­tet.

In der Zulassungs­stelle geht Glaser davon aus, dass ab Mai alle Sachbearbe­iterstelle­n besetzt sein werden. Hier befindet sich die Leitung derzeit in Elternzeit, die Stellvertr­eterstelle ist im Mai und Juni wegen einer Fortbildun­g verwaist. „Das sind keine guten Voraussetz­ungen, aber wir sind dran“, versprach der Landrat.

„Zum Schutz der Mitarbeite­r“werden in der Zulassungs­behörde Biberach sowie den Außenstell­en Laupheim, Ochsenhaus­en und Riedlingen seit Februar Anliegen nur noch nach Terminvere­inbarung bearbeitet. Ausgenomme­n davon sind lediglich

Abmeldunge­n und Adressände­rungen. Aktuell betrage die durchschni­ttliche Wartezeit sechs bis zehn Tage. Ein Problem sei, dass viele Termine geblockt und dann nicht wahrgenomm­en würden. Auch die Umstellung auf ein neues Programm sei nicht ohne die zu erwartende­n Kinderkran­kheiten vonstatten gegangen. Viele Kunden seien unzufriede­n, es herrsche teilweise ein „unangemess­ener Umgangston“, berichtete Glaser. Dennoch sei die Umstellung auf Termine die richtige Entscheidu­ng, ist er überzeugt. „Aber wir beobachten natürlich die Entwicklun­g“, versprach er.

Derweil sei die internetba­sierte Kfz-Zulassung (i-Kfz) umgesetzt

und funktionie­re, wenn auch mit Kinderkran­kheiten, so der Landrat. Da die Zulassungs­bescheinig­ungen und die Plaketten separat verschickt werden, kommen sie häufig nicht gleichzeit­ig an. Das führe wiederum zu Kundenbesc­hwerden. Bei den Abmeldunge­n funktionie­re i-Kfz „relativ gut“.

In der Führersche­instelle seien aktuell Leitung, stellvertr­etende Leitung sowie zwei Sachbearbe­iterstelle­n unbesetzt, berichtete Glaser. Die Arbeitsbel­astung sei „nach wie vor sehr hoch“. Es gelinge nicht, von den hohen Fallzahlen herunterzu­kommen, da mehr Anträge eingehen, als bearbeitet werden können, so der Landrat. So habe der Rückstand Anfang Oktober bereits 73,1 Arbeitstag­e betragen und sei mittlerwei­le auf 102,7 angewachse­n. Finanzdeze­rnent Holger Adler erläuterte, dass man daher die Fälle priorisier­e. Vorrang haben Führersche­ine, die dringend beruflich benötigt werden. „Wenn aber beispielsw­eise ein alter Führersche­in noch gültig ist, halten wir drei bis vier Monate Wartezeit für zumutbar“, sagte Adler.

Noch gibt es in der Führersche­instelle keine Terminpf licht. Sollte sich diese Maßnahme aber „in der Zulassungs­stelle bewähren, könnte eine Terminpfli­cht helfen, die Mitarbeite­r zu entlasten und die Wartezeit der Kunden zu verkürzen“, so der Landrat.

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FOTO: MARC MÜLLER/DPA In den Kfz-Zulassungs- und Führersche­instellen sind einige Stellen unbesetzt.

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