Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Deutsche Glasfaser will schnelles Internet verlegen
Unternehmen startet Nachfragebündelung für den Ausbau von Breitband in Laupheim und Baustetten
- Im Internet surfen mit Höchstgeschwindigkeit? Für viele dürfte das Versprechen der Deutschen Glasfaser verlockend klingen. Sie will modernes Glasfaserinternet in Laupheim und Baustetten verlegen. Für den Verbraucher sollen für den Anschluss bis ins Haus keine Kosten anfallen. Doch damit das Unternehmen tätig wird, braucht es eine gewisse Zahl an Vertragsabschlüssen.
Die Deutsche Glasfaser startet eine Nachfragebündelung für den Ausbau von Breitbandinternet. Noch bis zum 22. Juni können Bürger in Laupheim und Baustetten in den betreffenden Gebieten einen Vertrag mit dem Unternehmen schließen. Kosten für den Anschluss ans Glasfasernetz fallen nicht an. Durch einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser soll lahmes Internet bald Geschichte sein, verspricht die Firma in einem Informationsschreiben an Laupheimer Haushalte.
Weiter teilt das Unternehmen mit, dass „im Gegensatz zu Internet über herkömmliche Kupferund Kabelnetze“, ein Glasfaseranschluss „stabile Leistung und zuverlässig hohe Geschwindigkeiten auch bei größeren Datenmengen“ermöglicht. So ließen sich Serien und Filme in bester Qualität ruckelfrei anschauen. „Wir bieten im Privatkundenbereich eine Downloadgeschwindigkeit von bis zu 1000 MBit pro Sekunde an, im Geschäftskundenbereich bis zu 10.000 MBit pro Sekunde“, schildert Thomas Straßer, Leiter des Projekts in Laupheim, auf Anfrage. Sollte es in einigen Jahren für Verbraucher nötig werden, könnten auch sie ihre Bandbreite weiter aufstocken, ohne dass am Netz nachgerüstet werden müsse.
Das Thema landete prompt auch in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses in Laupheim. Mehrere Räte erkundigten sich nach den laufenden Planungen und dem von der Stadt Laupheim angestoßenen Markterkundungsverfahren. Die Deutsche Glasfaser habe Kontakt zur Stadt Laupheim aufgenommen und eine Nachfragebündelung angestoßen, teilte Gunter Ast, kommissarischer Leiter des Amts für Tiefbau und Umwelt, dem Gremium mit. Das Unternehmen und die Stadt stünden in Kontakt, man würde sich beim Netzausbau mit der OEW abstimmen, die den förderfähigen Glasfaserausbau in Laupheim vorantreibt.
„Die Deutsche Glasfaser möchte jetzt dort ausbauen, wo die
OEW nicht tätig sein kann“, sagt Ast auf Anfrage. Dabei könne es vereinzelt zwar zu Überschneidungen kommen, etwa wenn es das Verteilungsnetz nicht anders zulasse, allerdings sähen die Pläne der Deutschen Glasfaser vor, nur die schwarzen Flecken auszubauen – Haushalte, die für Fördermittel von Bund und Land nicht infrage kommen.
„Wir haben jetzt die Gebiete ausgenommen, wo ein Glasfasernetz bereits ausgebaut ist und wo mit einer Förderung ausgebaut wird“, sagt Straßer. Ziel sei es, ein flächendeckendes Glasfasernetz in Laupheim zu schaffen. „Der Ausbau ist so definiert, dass alle Laupheimer und Baustetter mit Glasfaser versorgt werden. Entweder durch uns oder durch einen anderen Anbieter“, so der Projektleiter.
Bereits im Jahr 21/22 hat es ein Markterkundungsverfahren gegeben. „Wir müssen nachweisen, dass sich niemand privatwirtschaftlich dem Glasfaserausbau annehmen will, damit Steuergelder dorthin gehen, wo sie gebraucht werden“, erläutert Ast die Bedingungen für die staatliche Förderung. Damals hätten sich allerdings keine Bewerber gefunden.
Nun gehe es darum, möglichst viele Einwohner zu erreichen. „Es ist ein rein privatwirtschaftlicher Ausbau; damit sich das am Schluss rechnet, brauchen wir eine gewisse Ausbauquote“, schildert Straßer. Voraussetzung für den Ausbau in Laupheim und Baustetten ist daher, dass sich ein Drittel der anschließbaren Haushalte für einen Anschluss von der Deutschen Glasfaser entscheidet. Wer für einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser infrage kommt, lässt sich über den Verfügbarkeitscheck im Internet herausfinden.