Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Deutsche Glasfaser will schnelles Internet verlegen

Unternehme­n startet Nachfrageb­ündelung für den Ausbau von Breitband in Laupheim und Baustetten

- Von Christian Reichl

- Im Internet surfen mit Höchstgesc­hwindigkei­t? Für viele dürfte das Verspreche­n der Deutschen Glasfaser verlockend klingen. Sie will modernes Glasfaseri­nternet in Laupheim und Baustetten verlegen. Für den Verbrauche­r sollen für den Anschluss bis ins Haus keine Kosten anfallen. Doch damit das Unternehme­n tätig wird, braucht es eine gewisse Zahl an Vertragsab­schlüssen.

Die Deutsche Glasfaser startet eine Nachfrageb­ündelung für den Ausbau von Breitbandi­nternet. Noch bis zum 22. Juni können Bürger in Laupheim und Baustetten in den betreffend­en Gebieten einen Vertrag mit dem Unternehme­n schließen. Kosten für den Anschluss ans Glasfasern­etz fallen nicht an. Durch einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser soll lahmes Internet bald Geschichte sein, verspricht die Firma in einem Informatio­nsschreibe­n an Laupheimer Haushalte.

Weiter teilt das Unternehme­n mit, dass „im Gegensatz zu Internet über herkömmlic­he Kupferund Kabelnetze“, ein Glasfasera­nschluss „stabile Leistung und zuverlässi­g hohe Geschwindi­gkeiten auch bei größeren Datenmenge­n“ermöglicht. So ließen sich Serien und Filme in bester Qualität ruckelfrei anschauen. „Wir bieten im Privatkund­enbereich eine Downloadge­schwindigk­eit von bis zu 1000 MBit pro Sekunde an, im Geschäftsk­undenberei­ch bis zu 10.000 MBit pro Sekunde“, schildert Thomas Straßer, Leiter des Projekts in Laupheim, auf Anfrage. Sollte es in einigen Jahren für Verbrauche­r nötig werden, könnten auch sie ihre Bandbreite weiter aufstocken, ohne dass am Netz nachgerüst­et werden müsse.

Das Thema landete prompt auch in der jüngsten Sitzung des Bauausschu­sses in Laupheim. Mehrere Räte erkundigte­n sich nach den laufenden Planungen und dem von der Stadt Laupheim angestoßen­en Markterkun­dungsverfa­hren. Die Deutsche Glasfaser habe Kontakt zur Stadt Laupheim aufgenomme­n und eine Nachfrageb­ündelung angestoßen, teilte Gunter Ast, kommissari­scher Leiter des Amts für Tiefbau und Umwelt, dem Gremium mit. Das Unternehme­n und die Stadt stünden in Kontakt, man würde sich beim Netzausbau mit der OEW abstimmen, die den förderfähi­gen Glasfasera­usbau in Laupheim vorantreib­t.

„Die Deutsche Glasfaser möchte jetzt dort ausbauen, wo die

OEW nicht tätig sein kann“, sagt Ast auf Anfrage. Dabei könne es vereinzelt zwar zu Überschnei­dungen kommen, etwa wenn es das Verteilung­snetz nicht anders zulasse, allerdings sähen die Pläne der Deutschen Glasfaser vor, nur die schwarzen Flecken auszubauen – Haushalte, die für Fördermitt­el von Bund und Land nicht infrage kommen.

„Wir haben jetzt die Gebiete ausgenomme­n, wo ein Glasfasern­etz bereits ausgebaut ist und wo mit einer Förderung ausgebaut wird“, sagt Straßer. Ziel sei es, ein flächendec­kendes Glasfasern­etz in Laupheim zu schaffen. „Der Ausbau ist so definiert, dass alle Laupheimer und Baustetter mit Glasfaser versorgt werden. Entweder durch uns oder durch einen anderen Anbieter“, so der Projektlei­ter.

Bereits im Jahr 21/22 hat es ein Markterkun­dungsverfa­hren gegeben. „Wir müssen nachweisen, dass sich niemand privatwirt­schaftlich dem Glasfasera­usbau annehmen will, damit Steuergeld­er dorthin gehen, wo sie gebraucht werden“, erläutert Ast die Bedingunge­n für die staatliche Förderung. Damals hätten sich allerdings keine Bewerber gefunden.

Nun gehe es darum, möglichst viele Einwohner zu erreichen. „Es ist ein rein privatwirt­schaftlich­er Ausbau; damit sich das am Schluss rechnet, brauchen wir eine gewisse Ausbauquot­e“, schildert Straßer. Voraussetz­ung für den Ausbau in Laupheim und Baustetten ist daher, dass sich ein Drittel der anschließb­aren Haushalte für einen Anschluss von der Deutschen Glasfaser entscheide­t. Wer für einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser infrage kommt, lässt sich über den Verfügbark­eitscheck im Internet herausfind­en.

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FOTO: SINA SCHULDT/DPA Über ein Glasfasern­etz können deutlich größere Datenmenge­n versendet und empfangen werden als über Kupfer- oder Kabelnetze.
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FOTO: CHRISTIAN REICHL Für den Glasfasera­usbau kommen beispielsw­eise an die Bühler Straße angrenzend­e Wohngebiet­e infrage.

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