Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Neues Baugebiet in Bronnen kommt
Gemeinderat votiert einstimmig für Bebauungsplan – Anwohner kritisieren das Vorhaben
- Vier Jahre lang hat sich der Gemeinderat Achstetten mit Plänen für ein Baugebiet in der Bronner Ortsmitte beschäftigt. Nun ist es beschlossene Sache – zum Ärger mancher Anwohner.
Eine unzumutbare Beeinträchtigung durch die erdrückende Wirkung, eine Verschattung des Grundstücks und ein damit verbundener wirtschaftlicher Schaden an der PV-Anlage sowie eine Verschlechterung der Lebensqualität. Das befürchten Anwohner durch die Umsetzung des geplanten Baugebiets „Bahnhofstraße I“im Ortsinneren.
Dort, wo aktuell eine grüne Wiese zwischen Einfamilienhäusern liegt, soll laut dem Bebauungsplan eine bedarfsorientierte Wohnbebauung entstehen. Während in einem Teil des Baugebiets entlang der Bahnhofstraße in Richtung Brunnenstraße nur zweigeschossige Einzel- oder Doppelhäuser mit einer maximalen Firsthöhe von zehneinhalb Metern gebaut werden dürfen, ist im größeren Teil der Fläche in Richtung Kapellenstraße eine offene Bauweise mit Mehrfamilienhäusern vorgesehen. Die Höhe der Mehrfamilienhäuser ist dort auf zwölfeinhalb Meter begrenzt.
Vor allem die Mehrfamilienhäuser sind den Anwohnern ein Dorn im Auge, wie aus Stellungnahmen während der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplanentwurfs hervorgeht. So führen die Bewohner eines Hauses an, dass in früheren Gemeinderatssitzungen immer nur Einfamilienhäuser angedacht gewesen seien. Andere Anwohner sprechen von einer Begrenzung auf eineinhalb Geschosse, für die sich sowohl der Bürgermeister als auch der Gemeinderat ausgesprochen haben sollen. „Es geht nicht um das Wohl der Anwohner“, heißt es in einer der Stellungnahmen.
Stattdessen werde die Profitgier des Besitzers gestärkt.
Diese Anschuldigungen wiesen die Gemeinderäte klar zurück. „Den Vorwurf, dass es uns nicht wichtig ist und wir uns nicht damit beschäftigt hätten, möchte ich geraderücken“, betonte etwa Florian Bailer aus Stetten. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir nur von Einfamilienhäusern gesprochen hätten“,
fügte Michael Schick hinzu, der für Bronnen im Gemeinderat sitzt. Zudem betonte er, dass sich der Gemeinderat für eine vertretbare Bebauung mit Geschosswohnungsbau in kleinerem Maße eingesetzt habe. „Sie hatten für lange Zeit freie Sicht. Aber wenn ich in einem Dorf lebe, mit Grundstücken, die frei sind, muss ich damit rechnen, dass es irgendwann bebaut wird.“
Roland Schmuck vom beauftragten Ingenieurbüro Wassermüller aus Ulm präsentierte den Abschluss der Planungsphase als Erfolg für die Gemeinde: „Innenentwicklung ist ein Knochenjob“, sagte er. Es sei sehr aufwendig. Heute könne man jedoch eines von vielen Verfahren zum Ende bringen. Das taten die Achstetter Räte dann auch und stimmten einstimmig für den Entwurf.