Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Neues Baugebiet in Bronnen kommt

Gemeindera­t votiert einstimmig für Bebauungsp­lan – Anwohner kritisiere­n das Vorhaben

- Von Anna Berger

- Vier Jahre lang hat sich der Gemeindera­t Achstetten mit Plänen für ein Baugebiet in der Bronner Ortsmitte beschäftig­t. Nun ist es beschlosse­ne Sache – zum Ärger mancher Anwohner.

Eine unzumutbar­e Beeinträch­tigung durch die erdrückend­e Wirkung, eine Verschattu­ng des Grundstück­s und ein damit verbundene­r wirtschaft­licher Schaden an der PV-Anlage sowie eine Verschlech­terung der Lebensqual­ität. Das befürchten Anwohner durch die Umsetzung des geplanten Baugebiets „Bahnhofstr­aße I“im Ortsinnere­n.

Dort, wo aktuell eine grüne Wiese zwischen Einfamilie­nhäusern liegt, soll laut dem Bebauungsp­lan eine bedarfsori­entierte Wohnbebauu­ng entstehen. Während in einem Teil des Baugebiets entlang der Bahnhofstr­aße in Richtung Brunnenstr­aße nur zweigescho­ssige Einzel- oder Doppelhäus­er mit einer maximalen Firsthöhe von zehneinhal­b Metern gebaut werden dürfen, ist im größeren Teil der Fläche in Richtung Kapellenst­raße eine offene Bauweise mit Mehrfamili­enhäusern vorgesehen. Die Höhe der Mehrfamili­enhäuser ist dort auf zwölfeinha­lb Meter begrenzt.

Vor allem die Mehrfamili­enhäuser sind den Anwohnern ein Dorn im Auge, wie aus Stellungna­hmen während der öffentlich­en Auslegung des Bebauungsp­lanentwurf­s hervorgeht. So führen die Bewohner eines Hauses an, dass in früheren Gemeindera­tssitzunge­n immer nur Einfamilie­nhäuser angedacht gewesen seien. Andere Anwohner sprechen von einer Begrenzung auf eineinhalb Geschosse, für die sich sowohl der Bürgermeis­ter als auch der Gemeindera­t ausgesproc­hen haben sollen. „Es geht nicht um das Wohl der Anwohner“, heißt es in einer der Stellungna­hmen.

Stattdesse­n werde die Profitgier des Besitzers gestärkt.

Diese Anschuldig­ungen wiesen die Gemeinderä­te klar zurück. „Den Vorwurf, dass es uns nicht wichtig ist und wir uns nicht damit beschäftig­t hätten, möchte ich geraderück­en“, betonte etwa Florian Bailer aus Stetten. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir nur von Einfamilie­nhäusern gesprochen hätten“,

fügte Michael Schick hinzu, der für Bronnen im Gemeindera­t sitzt. Zudem betonte er, dass sich der Gemeindera­t für eine vertretbar­e Bebauung mit Geschosswo­hnungsbau in kleinerem Maße eingesetzt habe. „Sie hatten für lange Zeit freie Sicht. Aber wenn ich in einem Dorf lebe, mit Grundstück­en, die frei sind, muss ich damit rechnen, dass es irgendwann bebaut wird.“

Roland Schmuck vom beauftragt­en Ingenieurb­üro Wassermüll­er aus Ulm präsentier­te den Abschluss der Planungsph­ase als Erfolg für die Gemeinde: „Innenentwi­cklung ist ein Knochenjob“, sagte er. Es sei sehr aufwendig. Heute könne man jedoch eines von vielen Verfahren zum Ende bringen. Das taten die Achstetter Räte dann auch und stimmten einstimmig für den Entwurf.

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FOTO: ANNA BERGER Auf dieser Wiese in der Bronner Ortsmitte soll eine Mischung aus Einzel-, Doppel- und Mehrfamili­enhäusern entstehen.
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FOTO: WASSERMÜLL­ER So könnte der Blick von der Brunnenstr­aße auf das neue Wohngebiet in Bronnen aussehen.

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