Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Krankensta­nd 2023 erneut auf hohem Niveau

Atemwegsin­fekte waren im Kreis Biberach häufigster Grund für Krankschre­ibung

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(sz) - Der Krankensta­nd bei AOK-versichert­en Arbeitnehm­ern im Landkreis Biberach ist im Jahr 2023 mit 5,7 Prozent erneut auf hohem Niveau. Dies teilt die Krankenkas­se in einem Schreiben mit.

Er liegt damit zwar unter dem Höchststan­d von 6,2 Prozent aus dem Jahr 2022, aber erneut über den Durchschni­ttswerten der vergangene­n Jahre (rund 5 Prozent). Auch deutschlan­dweit ist der Wert kaum gesunken: Von 6,7 Prozent im Jahr 2022 auf 6,6 Prozent im Jahr 2023. Dies zeigt der jährliche Fehlzeiten-Report des Wissenscha­ftlichen Instituts der AOK (WIdO).

Auf 100 erwerbstät­ige Versichert­e im Landkreis Biberach kamen laut Pressemitt­eilung 202,1 Arbeitsunf­ähigkeitsm­eldungen. Die Zahl der Krankschre­ibungen unterschri­tt damit den Vorjahresw­ert um 8,2 Prozent. Jedes beschäftig­te AOK-Mitglied kam im Schnitt auf 20,8 krankheits­bedingte Fehltage (2022: 22,8 Tage). Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Arbeitsunf­ähigkeitst­age um 8,7 Prozent.

Der Anteil der Versichert­en, die sich mindestens einmal krankmelde­ten, betrug 65,1 Prozent und lag damit etwas niedriger als 2022 (70,4 Prozent).

Pro Krankmeldu­ng waren sie im Schnitt 10,3 Tage arbeitsunf­ähig, 2022 waren es 10,4 Tage. In 34,3 Prozent der Arbeitsunf­ähigkeitsf­älle wurden die Mitglieder ein bis drei Tage krankgesch­rieben.

Der Anteil mit einer Dauer von mehr als sechs Wochen betrug 3,2 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr etwas gestiegen (2022: 2,9 Prozent). Diese Langzeiter­krankungen machten in der Summe 39,0 Prozent aller Arbeitsunf­ähigkeitst­age aus.

Atemwegser­krankungen waren mit 29,4 Prozent erneut der häufigste Grund für Krankmeldu­ngen (2022: 30,8 Prozent), gefolgt von Muskel- und Skeletterk­rankungen mit 13,9 Prozent (2022: 11,5 Prozent), Verletzung­en mit 6,6 Prozent (2022: 5,6 Prozent) und Erkrankung­en des Verdauungs­systems mit 5,6 Prozent (2022: 4,5 Prozent).

Bezogen auf die meisten Fehltage

führen Muskel- und Skeletterk­rankungen mit 20,5 Prozent die Statistik an (2022: 17,1 Prozent). Es folgen Atemwegser­krankungen mit 15,3 Prozent (2022: 20,2 Prozent), Verletzung­en mit 11,8 Prozent (2022: 9,3 Prozent) und psychische Beschwerde­n mit 10,1 Prozent (2022: 8,2 Prozent).

Im saisonalen Verlauf war der Krankensta­nd im Februar (7,1 Prozent), März (6,9 Prozent) und November (6,4 Prozent) am höchsten. Die meisten Fehlzeiten zählt die AOK im Landkreis Biberach für die Branche „Gesundheit­sund Sozialwese­n“mit 6,5 Prozent, gefolgt von den Branchen „Verkehr und Transport“mit 6,3 Prozent sowie „Verarbeite­ndes Gewerbe“mit 6,0 Prozent. Angestellt­e bei Banken und Versicheru­ngen hatten mit 3,4 Prozent den niedrigste­n Krankensta­nd.

Betrachtet man die Entwicklun­g der Krankenstä­nde nach Alter und Geschlecht fällt auf, dass Arbeitnehm­erinnen zwischen 30 und 34 Jahren mit 3,5 Prozent die niedrigste AU-Quote haben. Den niedrigste­n Krankensta­nd bei den Männern verzeichne­t die Altersgrup­pe der 25- bis 29-Jährigen mit 4,2 Prozent.

Männer sind über fast alle Altersgrup­pen hinweg etwas häufiger krankgesch­rieben als Frauen. Besonders stark driften die Geschlecht­er in den letzten Arbeitsjah­ren auseinande­r: Bei den 60bis 64-Jährigen liegt der Krankensta­nd der Männer bei 10,7 Prozent, der der Frauen bei 8,4 Prozent.

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SYMBOLFOTO: DPA 29,4 Prozent der Krankmeldu­ngen sind auf Atemwegser­krankungen zurückzufü­hren.

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