Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Neuer Spielplatz auf der Rißinsel sorgt für Ärger

Stadträte und Verwaltung kritisiere­n Baufirma wegen schlechter Arbeitslei­stung

-

(gem) - Im Ärger vereint haben sich Stadträte und Stadtverwa­ltung am Montagaben­d im Bauausschu­ss gezeigt. Anlass der Missstimmu­ng war der neugestalt­ete Spielplatz auf der Rißinsel und hier vor allem die Arbeitslei­stung der beauftragt­en Firma.

Die Freizeit- und Spielanlag­e auf der Rißinsel, bei der das Element Wasser eine besondere Rolle spielen soll, hatte den Gemeindera­t in der Vergangenh­eit mehrfach beschäftig­t. So ging es bereits um die Ausgestalt­ung mit Spielgerät­en, später um die auf rund 330.000 Euro angestiege­nen Gesamtkost­en für die Anlage.

In der aktuellen Debatte ging es formal nur darum, überplanmä­ßig Geld im Haushalt 2024 bereitzust­ellen, weil die Fertigstel­lung des Spielplatz­es nicht wie geplant Ende 2023 erfolgt ist. Dass dies nicht gelang, dafür machte die Stadtverwa­ltung in ungewohnte­r Deutlichke­it die ausführend­e Firma aus dem Landkreis verantwort­lich, die Mitte 2023 mit den Arbeiten beauftragt wurde.

„Die Baustelle ging aber nicht so los wie gewünscht“, erläuterte Stadtplanu­ngsamtslei­ter Roman Adler. So sei die Firma kurz nach Baubeginn drei Wochen in Betriebsur­laub gegangen. „Auch

sonst war vor Ort immer nur relativ wenig Personal erkennbar.“Des Weiteren sei es von Anfang an zu Verzögerun­gen durch schlechte und ungenaue Bauausführ­ung mit zahlreiche­n Nacharbeit­en und Nachbesser­ungen gekommen. Es seien Auflagen des Landratsam­ts

zur Verwendung biologisch abbaubarer Öle in den Baumaschin­en aufgrund des Gewässersc­hutzes nicht eingehalte­n worden. „Das bedeutete weiteren Zeitverzug“, so Adler. Außerdem seien einzelne Bauteile falsch bestellt, mangelhaft geliefert oder

nicht eingebaut worden. Deshalb konnte die Baustelle im Oktober nicht beendet werden. „Ab November herrschte dann schlechtes Wetter, sodass die Arbeiten im Februar wieder angelaufen, aber bisher gut vorangekom­men sind“, so Adler. Er hoffe auf einen

Abschluss bis Ende März. Danach erfolge eine gründliche Abnahme des Spielplatz­es und die Freigabe voraussich­tlich Anfang Mai. „Der Stadt ist dadurch kein finanziell­er Schaden entstanden, für die Bürger, speziell für die Kinder, aber schon, weil sie den Platz nicht schon früher nutzen konnten“, so der Stadtplanu­ngsamtslei­ter. „Das Ganze ist ein Beispiel dafür, wie wir Baustellen nicht haben wollen.“

Bei den Stadträten mischten sich in den Ärger auch die Fragen nach einer Vertragsst­rafe und dem Ausschluss der beauftragt­en Firma von künftigen Bauprojekt­en der Stadt. Eine Klausel bezüglich einer Vertragsst­rafe sei nicht vereinbart worden, so Kuhlmann. „Wir werden am Ende einen Spielplatz haben, so wie wir ihn wollten“, ergänzte Adler. Die Firma von künftigen Projekten auszuschli­eßen, sei nicht so einfach möglich, sagte der Baubürgerm­eister. „Dazu müssen mehrere Fälle vorliegen, in denen eine Firma nicht wie vereinbart gearbeitet hat. Da reicht ein Einzelfall nicht aus.“Man werde das ganze aber dokumentie­ren.

Da die meisten Spielgerät­e inzwischen aufgebaut sind, regte Rudolf Brüggemann (Grüne) an, zumindest diese für spielende Kinder bereits freizugebe­n. Damit tue er sich schwer, sagte Adler. „Solange der Spielplatz nicht komplett abgenommen ist, können wir keine Freigabe erteilen. Außerdem wollen wir warten, bis auch die neuen Pf lanzen angewachse­n sind.“

 ?? FOTO: GERD MÄGERLE ?? Die meisten Spielgerät­e sind inzwischen aufgebaut. Im Mai soll der Platz an der Rißinsel freigegebe­n werden.
FOTO: GERD MÄGERLE Die meisten Spielgerät­e sind inzwischen aufgebaut. Im Mai soll der Platz an der Rißinsel freigegebe­n werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany