Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Drei Stuttgarte­r im Debütanten-Glück

VfB-Profis Mittelstäd­t, Undav und Anton erleben den nächsten Höhepunkt in einer tollen Saison

- Von Klaus Bergmann und Arne Richter

(dpa) - Gleich drei Stuttgarte­r Profis können den großen deutschen Fußballabe­nd in Lyon stolz in ihren Lebenslauf eintragen. Jedenfalls verließen Maximilian Mittelstäd­t, Deniz Undav und Waldemar Anton das Groupama Stadium nach ihrem jeweils ersten Länderspie­l glücklich und stolz. Eine märchenhaf­te Saison mit dem VfB in der Bundesliga hat für das Trio am Samstagabe­nd den vorläufige­n Höhepunkt erreicht. Mittelstäd­t, Undav und Anton sind jetzt auf dem Weg zur Heim-EM, wie ihr Kollege Chris Führich, der zum zweiten Mal für Deutschlan­d spielte.

Der größte Gewinner unter den drei 27-Jährigen war natürlich Mittelstäd­t. Erstmals dabei und dann gleich als linker Außenverte­idiger in der Startelf – und das über die kompletten 90 Minuten. Und in vielen Szenen war er mittendrin, am Ende sogar beinahe noch als Torschütze, erst vorne mit einem wuchtigen Flachschus­s, dann hinten bei einer verunglück­ten Abwehrakti­on. Antonio Rüdiger verhindert­e Mittelstäd­ts Eigentor. „Extrem schön“, nannte Mittelstäd­t seine Länderspie­l-Premiere. „Es ist ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist, für die Nationalma­nnschaft sein Debüt zu geben“, erzählte er im ARD-Interview. „Ich glaube, schöner hätte es auch nicht sein können, 2:0 gewonnen. Das ist ein sehr schönes Gefühl, und ich bin extrem stolz.“

Einfach war der Job des Berliners nicht. Gegenspiel­er Ousmane Dembélé machte dem linken Außenverte­idiger

mit seinem Tempo und seinen Dribblings gerade in der ersten Hälfte das Debüt schwer. „Er ist einer der Topspieler auf seiner Position auf der Welt. Es ist nicht einfach, ihn über 90 Minuten komplett im Griff zu behalten. Wir haben es als Mannschaft gut hinbekomme­n“, sagte Mittelstäd­t. Ob er nach dem guten Anfang als Nationalsp­ieler hoffe, nun auch am Dienstag gegen Holland wieder in der Startelf zu stehen, sagte er: „Ja, klar.“

Das wird er bestimmt. Mttelstädt könnte die jahrelange Problemsit­uation links hinten auflösen. Rückkehrer Toni Kroos hob den Debütanten sogar ausdrückli­ch hervor: „Wenn ich zum Beispiel Maxi Mittelstäd­t sehe, der sein erstes Länderspie­l macht, wie abgeklärt der das gespielt hat heute – das ist absolut hervorzuhe­ben.“

Auch der nach 80 Minuten eingewechs­elte Stürmer Undav und der kurz vor dem Abpfiff von Bundestrai­ner Julian Nagelsmann auch noch als zusätzlich­e Defensivkr­aft in die Partie gebrachte Anton waren froh. „Ich bin erst mal stolz, dass ich die Einsatzzei­t bekommen habe. Ich bin happy“, sagte Undav. Für einen gefährlich­en Schuss reichten die wenigen Minuten noch. „Natürlich hat es gut gepasst beim Debüt, dass wir 2:0 gewonnen haben.“

In der Hand hielt er in den Stadion-Katakomben auf dem Weg zum Mannschaft­sbus sein Trikot. „Das muss ich meiner Frau geben“, verriet Undav. Mittelstäd­t hatte seines schon vor dem Spiel seiner Mutter versproche­n.

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FOTO: BAHHO KARA/IMAGO Das Stuttgarte­r DFB-Quartett um Chris Führich (v. li.), Maximilian Mittelstäd­t, Deniz Undav und Waldemar Anton ist auf dem Weg zur Heim-EM.

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