Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Bei B-465-Umfahrung haperte es an der Kommunikat­ion

Landkreis bemüht sich um Klärung – Kreistag beschließt Neubau der Straßenmei­sterei zunächst standortun­abhängig

- Von Gregor Westerbark­ei ●

- Der Kreistag hat grünes Licht für den Neubau der Straßenmei­sterei in Warthausen gegeben. Der Beschlussv­orschlag wurde jedoch angepasst, nachdem Kreisrat Richard Matzenmill­er (CDU) jüngst im Umwelt- und Technikaus­schuss darauf hingewiese­n hatte, dass der favorisier­te Standort der geplanten B-465-Nordumfahr­ung im Wege stehen könnte.

„Das hat uns ziemlich überrascht“, gestand Landrat Mario Glaser und dankte Matzenmill­er für den Hinweis. Es habe im Anschluss an die Ausschusss­itzung „viel Arbeit, viele Telefonate und Klärungsve­rsuche“gegeben. Man habe sich letztlich mit dem Regierungs­präsidium (RP) Tübingen ins Benehmen gesetzt und erfahren, dass die „Trassenpla­nung uns recht gibt“.

Finanzdeze­rnent Holger Adler ergänzte, dass es einen intensiven Austausch mit dem Regierungs­präsidium gegeben habe. Demnach habe das RP bestätigt, dass es mit der Trassenvar­iante nördlich

des ehemaligen Möbelhause­s plane. Straßenamt­sleiter Gunnar Volz ergänzte, dass das RP die genannte Trasse als Basisvaria­nte weiter untersuche und nur bei Komplikati­onen eine andere Trasse in Betracht ziehe. Die Vorplanung für diese mögliche Trassenfüh­rung hat das RP bereits durchgefüh­rt. Planungsbe­ginn für die Ortsumfahr­ung, die sich im vordringli­chen Bedarf des Bundesverk­ehrswegepl­ans befindet, soll nach 2025 sein.

Demnach würde die Trassenpla­nung des RP den Plänen des Landkreise­s nicht im Weg stehen. Die sehen vor, den Neubau auf dem nördlichen Nachbargru­ndstück des aktuellen Standorts zu errichten. Das Grundstück im Eigentum der Stadt Biberach hat der Landkreis noch bis Februar 2026 als Containers­tandort für Gef lüchtete gepachtet.

Die Gemeinde Warthausen untersucht­e vor einigen Jahren allerdings ihrerseits mehrere Streckenva­rianten für die Beseitigun­g des Bahnüberga­ngs im Zuge der Landesstra­ße 252. Eine mögliche Variante führt über das besagte Grundstück im Besitz der Stadt Biberach. Dass diese Trassenvar­iante zum Zug kommt, sei laut Landrat Glaser nach Angaben des RP aber eigentlich „nicht möglich“, weil sie nicht den Anforderun­gen an eine Bundesverk­ehrsstraße genüge.

Matzenmill­er stellte in der Kreistagss­itzung noch einmal fest, dass in der Gemeinde wiederum nichts über die aktuelle Planung des RP vorgelegen habe. Landratsam­t und Regierungs­präsidium hätten die Pläne nicht mit der Gemeinde abgestimmt. „Die Kommunikat­ion durch das RP ist sicher nicht unter der Rubrik ,Bürger mitnehmen’ zu finden“,

bemerkte der CDU-Kreisrat. Franz Lemli (SPD) wunderte sich ebenfalls über die Kommunikat­ion: „Ich bin davon ausgegange­n, dass Bürgermeis­ter und Gemeindera­t Bescheid wissen.“Dazu bemerkte Landrat Glaser: „Ich sehe das Versäumnis eher darin, dass wir nicht informiert wurden und das RP auch nicht.“

Es gibt also weiterhin Klärungsbe­darf. Für Mitte April hat der Landkreis Vertreter des Gemeindera­ts und Bürgermeis­ter Wolfgang Jautz, der die Kreistagss­itzung als Zuhörer verfolgte, zu einem Gespräch eingeladen.

Der Kreistag stimmte nun zwar dem Neubau grundsätzl­ich zu, aber unabhängig von einem konkreten Standort. Gleichzeit­ig wurde die Landkreisv­erwaltung beauftragt, mit der Stadt Biberach und der Gemeinde Warthausen über ein geeignetes Grundstück zu verhandeln. „Bevorzugt über das an die Straßenmei­sterei Warthausen angrenzend­e Grundstück“, wie es in der Beschlussv­orlage heißt. Richard Matzenmill­er enthielt sich der Stimme.

„Ich sehe das Versäumnis eher darin, dass wir nicht informiert wurden und das RP auch nicht.“Landrat Mario Glaser

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FOTO: GREGOR WESTERBARK­EI Die Straßenmei­sterei Warthausen wird einen Neubau erhalten. Auf den zukünftige­n Standort hat sich der Landkreis Biberach allerdings bisher noch nicht endgültig festgelegt.

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