Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Viele fleißige Hände säubern den Landkreis
An der kreisweiten Müllsammelaktion haben sich viele große und kleine Helfer beteiligt
(sz/gem) - Auch wenn das Wetter hätte besser sein können, haben sich kürzlich wieder viele Menschen an der kreisweiten Müllsammelaktion beteiligt. Angestoßen wird die Aktion seit einigen Jahren von Christina Schmid (Ringschnait) und Anita Parusel (Ochsenhausen). Als Schirmherr fungiert seit dem vergangenen Jahr Landrat Mario Glaser.
Beeindruckend war, dass in einigen Gemeinden große Gruppen loszogen, um die Natur von wildem Müll zu befreien. So war die Feuerwehr aus Dettingen/Iller mit 100 Leute unterwegs, die 70 Säcke voll Müll aufsammelten, außerdem ein Sofa, einen Drehstuhl und Matratzen. 70 Personen kamen bei der Gemeinschaftsaktion der Gemeinden Ingoldingen, Hochdorf, der Landjugend Winterstettenstadt, dem OGV Schweinhausen und dem Verein Lebensqualität und Feuerwehrmitgliedern zusammen, um die Umwelt zu säubern.
Mehr als 40 Leute aus verschiedenen Vereinen waren in Oberholzheim unterwegs. Die große Schaufel des Traktors war mehr als gut gefüllt, unter anderem mit einem Kontaktgrill. Viele Personen waren auch in Eberhardzell und Mühlhausen unterwegs. Die Feuerwehr und die Dorfgemeinschaft engagieren sich dort jedes Jahr aufs Neue für die Müllsammelaktion.
30 Freiwillige, darunter viele Kinder vom Nabu Biberach, waren in Birkenhard beim Müllsammeln. Und auch die Dorfgemeinschaft Grodt stellte mehr als 30 Helferinnen und Helfer für die Aktion.
Unternehmen beteiligten sich ebenfalls an der Umweltschutzaktion, darunter die Volksbank Ulm-Biberach.
Rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren entlang der Riß und an den Lagerhallen am
Bahnhof Biberach unterwegs. Erschreckende Ausbeute: zwei Caddys voll mit Müllsäcken – darunter auch künstliche Pf lanzen und Kleidung.
Als engagierte Müllsammler betätigten sich außerdem die Erstkommunionkinder aus Kirchdorf/Iller, der Bürgerverein OX-21 aus Ochsenhausen, der Naturkindergarten Uttenweiler und die Riedlinger DLRG-Jugend. Sie fanden unter anderem Schuhe, Socken und eine Wimpernzange.
In vielen Kreisgemeinden zogen die Menschen auch einzeln los, um Müll aufzusammeln. In Äpfingen wurde eine ganze Kofferraumladung alter Baumaterialien, Altreifen und sogar ein Tischgestell aus dem Ried gezogen. Eine Frau berichtet von einem Platz im Bereich von Ellmannsweiler, den sie immer wieder säubert. Dieses Mal dabei: eine Toilette, ein Bidet und etliche Plastikblumentöpfe. Eine Familie in Füramoos hat ein bereits eingewachsenes Kinderplanschbecken aus einem Straßengraben ausgebuddelt. Und in Mittelbiberach ist eine Familie seit Anfang an bei der Müllsammelaktion dabei und berichtet von kuriosen Funden, wie beispielsweise einem Sack mit großen, verpackten Leberkäselaiben im Vorjahr. Dieses Jahr fanden sie eine Angel sowie einen Bettrost samt Matratze.
In Reinstetten fand eine Gruppe am Straßenrand in Richtung Wennedach 83 JägermeisterFläschchen. In Ringschnait waren viele kleinere Gruppen unterwegs. Drei davon haben unabhängig voneinander Bürostühle im Wald gefunden. In Biberach gab es so große und schwere Funde, dass die Sammler zum Teil überfordert waren. Der Bauhof musste am Montag anrücken und den wilden Müll vom Kanonenberg und im Schlierenbachtal abholen.
Viele Kommunen spendierten den f leißigen Helfern zum Abschluss ein Vesper sowie Getränke als Dankeschön. Beim gemeinsamen Austausch zeigten sich manche entsetzt darüber, wie viel wilder Müll anfällt, wenn man mit offenen Augen durch die Landschaft geht.
Am meisten aufgesammelt wurden auch diesmal wieder Zigarettenkippen. „Viele Helfer berichten von einer wahren Kippenf lut“, sagt Christina Schmid. „Dabei ist es nicht nur ärgerlich, sondern auch sehr schädlich und gefährlich für unsere Tier- und Umwelt.“Die nächste kreisweite Müllsammelaktion wird es am 22. März 2025 geben.
„Viele Helfer berichten von einer wahren Kippenflut.“Christina Schmid