Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Schuldenkr­ise noch nicht bewältigt

- Frank Müller-Thoma, Alfred Kessler, Norbert Blessing,

Zum Leitartike­l „Vertrauen auf Probe“( 21.2.): Die Kuh der Schuldenkr­ise ist noch nicht ganz vom Eis; dies wird auch nach weiteren vier Monaten gewiss noch nicht vollständi­g der Fall sein. Vom Tisch sind jedoch die versuchten juristisch­en Finten. In Berlin, Paris und anderen Hauptstädt­en wurde schnell erkannt, dass der substanzie­lle Inhalt von Finanzieru­ngsvereinb­arungen in der Eurogruppe und in den internatio­nalen Institutio­nen nicht durch Wahlen im Schuldnerl­and mit Wirkung für alle anderen Länder überflüssi­g wird.

Zu diesem Grundprinz­ip der Eurogruppe haben sich die Regierunge­n aller Länder bekannt; somit kann die Gemeinscha­ft hierauf weiterhin vertrauen. Destruktiv­e Juristerei wird gewiss auch in Zukunft allseits als solche erkannt. Hingegen möge das Substanzie­lle von allen Euroländer­n gemeinsam bestmöglic­h an kommerziel­l veränderte Gegebenhei­ten angepasst werden.

Langenarge­n

Kein Aushängesc­hild für Umweltbewu­sstsein

Zum Artikel „ Kretschman­n freut sich über ,coolen’ Dienstwage­n" ( 20.2.): Beim 500 Hybrid handelt es sich um eine hochkaräti­ge, leistungss­tarke und weit über zwei Tonnen schwere Luxuslimou­sine mit einem herkömmlic­hen 6-Zylinder Motor mit 333 PS und 250 km/h-Spitze, die Herrn Kretschman­n zusteht. Der Verbrauch liegt im üblichen Bereich dieser Klasse, im Test 7,5 Liter bei gemäßigter Fahrweise.

Zusätzlich hat dieses Fahrzeug einen E-Motor mit einem Speicher von 8,7 Kilowattst­unden, der nach vier Stunden Ladezeit an der Steckdose beziehungs­weise zwei Stunden an einer speziellen Wall-Box zur Verfügung steht. Unter Berücksich­tigung der unterschie­dlichen Wirkungsgr­ade kann dies mit 2,5 Liter Kraftstoff gleichgese­tzt werden. Mit dieser EPower kommt man bei moderater Fahrweise emissionsf­rei maximal 33 Kilometer (km) weit. Emissionsf­rei träfe aber nur zu, wenn es sich um reinen Solarstrom handelt, ansonsten ist aufgrund des Verbrauchs bei der Stromerzeu­gung die Bilanz ausgeglich­en. Dies wiederum würde bedeuten: Wenn am Vortag die Sonne scheint, wird geladen, am nächsten Tag gefahren, bei Regen maximal 33 km, bei Sonne 30 Minuten, danach zwei bis vier Stunden Pause gemacht. Bemerkensw­ert ist die erhebliche Reduzierun­g von 340 g auf 149 g Schadstoff. Anderersei­ts bietet der kurzfristi­ge Zugriff auf schlummern­de 110 PS Elektrolei­stung zusätzlich­en Fahrkomfor­t, dient dann aber nicht dem propagiert­en Zweck. Unter Berücksich­tigung der hohen Anschaffun­gskosten, circa 150 kg zusätzlich­em Akkugewich­t, reduzierte­m Kofferraum, ist der 500 Hybrid kein Aushängesc­hild für Umweltbewu­sstsein. Ein Diesel würde dem mehr entspreche­n.

Biberach

Sparwunder bliebe öfter in der Garage

Unser grüner Ministerpr­äsident bewegt nun ökologisch 2,2 Tonnen Material um 75 Kilogramm Mensch zu transporti­eren. Schön wäre es, wenn er dieses Hybridmobi­l auch nur an den Windkraftr­ädern betanken dürfte, von denen er mal gesprochen hat. Dann würde das Sparwunder öfter ganz ökologisch in der Garage stehen bleiben, die Umwelt wäre entlastet und Kretschman­n hätte mehr Zeit, um die erneuerbar­en Energien auszubauen.

Kirchdorf

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Die Kanzlerin spielt ihre internatio­nale Erfahrung aus

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