Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Bemühte Komödie
Alles Verbrecher: Leiche im Keller (ARD, 20.15 Uhr)
- Zwei Verliebte gehen zum Küssen in den Keller und stolpern bei ihrem Tête-àTête über eine Leiche. Wenig realistisch, dafür schlüpfrig und blutig – so beginnt der neue Fall des hessischen Ermittlerduos Hertha Frohwitter (Ulrike Krumbiegel) und Marco Petrassi (Daniel Rodic). Der Tote: Ein Bauunternehmer, der eine Frankfurter Siedlung schöner machen will. Die potenziell Verdächtigen: Eine Gruppe von engagierten Aktivisten, die ihr Viertel verteidigen. Hinter der Fassade geht es um mehr: Eine korrupte Baubranche und gekaufte Journalisten. Als wäre das nicht genug, ist auch der Chef der beiden Ermittler verdächtig.
Nachdenken können Frohwitter und Petrassi am besten unterwegs. Während Frau Kommissarin einparken übt, fährt der südländische Kollege im Angeberauto durch die Stadt – in solchen Szenen driftet die Serie leider in Klischees ab. Im Gegensatz zu den Hauptdarstellern nimmt der Fall nie richtig Fahrt auf. Dass die Macher vom Hessischen Rundfunk die Serie „Krimikomödie“nennen, macht aus den bemühten Gags leider auch keine richtig „witzische“hessische „Värbräschä“-Suche. Den ersten Teil der Serie im vergangenen Frühjahr sahen 3,62 Millionen Zuschauer, bei dieser Folge lohnt es sich vor allem für den Schluss einzuschalten. Immerhin der ist – wie der Anfang – rätselhaft und überraschend.