Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Das verdanken wir ihm da oben“
Leonore und Eugen Fesseler feiern Eiserne Hochzeit – OB Hans-Jörg Henle gratuliert
- „Wir haben viel Glück, auch im Unglück, in unserem Leben gehabt“, sagen übereinstimmend Leonore und Eugen Fesseler, die auf 65 gemeinsame Ehejahre zurückblicken können. „Das verdanken wir ihm da oben“, sagen die beiden Katholiken überzeugt, die mit viel Glück auch lebensbedrohliche Situationen überstanden haben.
So konnte Leonore als junge Lehrerin im letzten Kriegsjahr aus Danzig im letzten Moment mit dem Schiff „Deutschland“fliehen, im Geleit mit der „Gustloff“, die versenkt wurde und von der mehr als 10 000 Passagiere ertranken. Bei einer Kollision des „Öchsle“mit einem anderen Zug kam Eugen mit einer Knieverletzung davon, musste aber mit ansehen, wie im gleichen Wagen mehrere Menschen ums Leben kamen.
Auftritt der Jagdhornbläser
Beide Jubilare sind sehr dankbar, dass sie bis heute in rüstiger Verfassung gemeinsam Haushalt und Garten versorgen und Ausflüge machen können.
Bei ordentlicher Witterung spaziert Leonore noch täglich durch die Krähloh-Siedlung und Eugen erledigt mit dem Auto die Besorgungen in der Stadt. Gerne denkt er auch an die Jahrzehnte als Stadtförster, Hegeringleiter und Mitglied der JägerPrüfungskommission zurück.
Über den Auftritt der Jagdhornbläser, die die Familienfeier im Re- gina Pacis musikalisch gestaltet hatten, haben sich die Fesselers sehr gefreut. Ihr beider Wunsch für die Zukunft ist: „Gesund und möglichst lange im Häusle bleiben“. Tipps für eine gute Gesundheit und den Bestand einer langen Ehe haben sie auch parat: „Immer beweglich bleiben sowie genügend Honig und Butter beim Frühstück. Dankbar sein beim morgendlichen Aufstehen sowie nach Meinungsverschiedenheiten nicht zerstritten ins Bett gehen und sich immer eine gute Nacht wünschen.“Die Glückwünsche der Stadt und des Ministerpräsidenten überbrachte mit Blumen und Urkunde Oberbürgermeister HansJörg Henle. Eine besondere Gratulation erhielt das Jubelpaar von Bundespräsident Joachim Gauck, der in seinem Schreiben zutreffend formulierte: „Es ist schön zu wissen, dass Menschen so lange durch viele Jahrzehnte glücklich zusammenleben, alles teilen und Verantwortung füreinander und für andere übernehmen“.