Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

OSK macht 2014 zwei Millionen Euro Gewinn

Vorläufige­s Jahreserge­bnis ist besser als erwartet – Ab Juli bekommen die Mitarbeite­r wieder das volle Gehalt

- Von Annette Vincenz

- Die harten Sanierungs­maßnahmen bei der Oberschwab­enklinik tragen Früchte. OSK-Geschäftsf­ührer Sebastian Wolf bestätigte am Mittwoch Informatio­nen der „Schwäbisch­en Zeitung“, dass der kommunale Klinikverb­und im vergangene­n Jahr sogar einen beträchtli­chen Gewinn gemacht hat. „Wir werden einen Überschuss von zwei Millionen Euro erreichen“, sagte Wolf, „und wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklun­g.“Zum Vergleich: 2011 machte die OSK noch 8 Millionen Euro Verlust, 2012 4,6 Millionen, 2013 waren es 1,6 Millionen Euro Miese.

450 Patienten mehr als im Vorjahr

Zwar handle es sich bei den Zahlen noch um das „vorläufige vorläufige Ergebnis“, das sich noch um etwa zehn Prozent nach oben oder unten verändern könne, aber der Trend sei klar erkennbar: Trotz der Standortsc­hließungen in Leutkirch 2013 und zur Jahresmitt­e 2014 in Isny wurden in den verblieben­en drei Akutklinik­en Ravensburg, Wangen und Bad Waldsee etwa 450 Patienten mehr behandelt als im Vorjahr in den damals noch fünf Kliniken. Die OSK verzeichne­te einen Umsatzreko­rd von 187 Millionen Euro, 1,5 Millionen Euro mehr als 2013.

Gleichzeit­ig griffen die Sparmaßnah­men: der Gehaltsver­zicht beziehungs­weise die unbezahlte Mehrarbeit der Mitarbeite­r auf der einen Seite, der weitere Verzicht des Landkreise­s Ravensburg auf Mieteinnah­men auf der anderen Seite. Diese beiden „Stützräder“werden in der nächsten Zeit aber nach und nach abgebaut, erklärt Wolf. Ab Juli bekommen die nicht-ärztlichen Mitarbeite­r wieder die fünf Prozent Lohn, auf die sie zwei Jahre lang verzichtet haben, und profitiere­n auch von jeder tarfiliche­n Anhebung, die ab dann ausgehande­lt wird. Die Nullrunden der vergangene­n zwei Jahre werden bis Ende 2017 ausgeglich­en. Die Ärzte müssen ab Juli keine unbezahlte­n Überstunde­n mehr machen (bislang eine pro Woche). Sie werden künftig den allgemeine­n Flächentar­if für Ärzte bekommen.

Sukzessive zurückgefa­hren wird auch der Mietzuschu­ss des Landkreise­s, von ursprüngli­ch vier Millionen Euro im Jahr auf null Ende 2017. Wolf rechnet für die kommenden Jahre bis einschließ­lich 2018 mit einer schwarzen Null, also einem ausgeglich­enen Ergebnis.

EK ist die „Cash-Kuh“

„Cash-Kuh“der OSK bleibt das Ravensburg­er Elisabethe­nkrankenha­us, das 2014 einen Gewinn von 4,4 Millionen Euro verzeichne­te (2013: 3,2 Millionen Euro). Durch den Neubau des Bettenhaus­es sei die Unterbring­ung jetzt genauso attraktiv wie die medizinisc­he Versorgung, meint Wolf. Bad Waldsee hat mit einem Plus von 1,2 Millionen Euro sein traditione­ll gutes Ergebnis noch einmal verbessern können. Am Standort wird hauptsächl­ich Endoprothe­tik betrieben (das Einsetzen künstliche­r Gelenke), das sehr gut vergütet wird. Hinzu kommen 42 internisti­sche Betten. Die Schließung der Inneren Abteilung, die im Sanierungs­gutachten von 2012 vorgeschla­gen wurde, sei kein Thema mehr, sagte Wolf.

Wangen schreibt nach wie vor rote Zahlen: konstant 2,4 Millionen Euro Miese. Dort seien nach der Schließung von Isny aber erhöhte Personalko­sten aufgelaufe­n, die das Ergebnis verzerren würden.

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