Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Kruse in der Krise
Mönchengladbach ist in der Europa League unter Druck
(SID/dpa/ sz) - Für Granit Xhaka ist alles klar. „Ich tippe auf ein 2:0“, sagt der Mittelfeldspieler des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach vor dem Zwischenrunden-Rückspiel in der Europa League gegen den FC Sevilla heute (19 Uhr/Sky). Nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel beim Titelverteidiger würde dieses Resultat dem fünffachen deutschen Meister zum Einzug ins Achtelfinale reichen. Wer allerdings die dringend benötigten Tore erzielen soll, ließ der Schweizer Nationalspieler offen.
Die mangelhafte Chancenverwertung wurde dem Bundesligadritten nicht nur im Hinspiel zum Verhängnis. In sechs Pflichtspielen in diesem Jahr erzielte die Mannschaft von Trainer Lucien Favre trotz offensiver Ausrichtung gerade einmal vier Treffer. Symbolisch für die Abschlussschwäche steht Max Kruse. Der an- geblich von Dortmund und Schalke umworbene Nationalspieler hat im neuen Jahr noch kein Tor geschossen. Martin Stranzl äußert sich daher nicht so forsch wie sein Teamkollege Xhaka. „Wir müssen erst einmal ein Tor machen. Wenn dann nicht mehr passiert, müssen wir es halt im Elfmeterschießen entscheiden“, sagt der Abwehrchef. Trainer Lucien Favre fordert von seinem Team eine „intelligente Spielweise mit Tempo und Geduld. Wir haben Zeit, ein Tor zu machen.“
Sportdirektor Max Eberl pflichtet dem Coach bei. „Wir müssen erst einmal nur ein Tor aufholen. Da würde es nichts bringen, naiv in Konter zu laufen und ein Gegentor zu riskieren. Dann müssten wir schon drei Tore schießen. Ich halte Sevilla für abgezockt genug, dass sie eine gnadenlose Effizienz an den Tag legen und aus einer Aktion ein Tor machen können“, sagte Eberl. Da hatte er wohl das Hinspiel in Erinnerung.
Der VfL Wolfsburg reist mit einem 2:0-Vorsprung zu Sporting Lissabon. „Das Hinspiel-Ergebnis bringt erst dann richtig etwas, wenn man auswärts ein Tor schießt“, sagt Manager Klaus Allofs respektvoll vor dem Spiel im Hexenkessel Estádio José Alvalade. VfL-Hoffnungsträger Bas Dost ist auch heute (21.05 Uhr/Kabel 1) mit von der Partie: Dem niederländischen Torjäger gelangen in den letzten sechs Spielen elf Treffer, darunter die zwei im Hinspiel. „Das dürfen wir uns nicht mehr nehmen lassen“, sagt Dost. Für Trainer Dieter Hecking stehen die Chancen aufs Achtelfinale bei „51:49“.