Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Heimvortei­l für die neue Moderatori­n

Jasmin Off präsentier­t beim nächsten „Talk im Bock“Klaus Marschall von der Augsburger Puppenkist­e

- Von Herbert Beck

- Für Jasmin Off steht beim Leutkirche­r „Talk im Bock“am Montag eine Premiere an. Zum ersten Mal moderiert die 30-jährige Leiterin der Digitalred­aktion der Schwäbisch­en Zeitung eine Gesprächsr­unde dieser etablierte­n Veranstalt­ungsreihe. Als Gast kann sie Klaus Marschall, den Leiter der Augsburger Puppenkist­e, begrüßen. Die Journalist­in, die aus Augsburg stammt, hofft deshalb auf einen damit verbundene­n „Heimvortei­l“.

Zufallsbeg­egnungen halten sich bei den Beteiligte­n schon mal für längere Zeit in Erinnerung. Im Falle von Jasmin Off und ihrem Gast, seit 1992 Chef der weit über Augsburg hinaus geschätzte­n Bühne, führt der Blick zurück nach Abu Dhabi und zur „Wüsten-Uschi“. Zwei Reisegrupp­en, in der einen Jasmin Off, in der anderen Klaus Marschall, trafen dort bei der von einer Bayerin, der Uschi, geführten Ranch für Kamelausfl­üge aufeinande­r. „Wir saßen dann zusammen“, berichtet Jasmin Off. Klaus Marschall war ihr persönlich vorher nicht bekannt gewesen. Seine Arbeit sehr wohl. Darüber wird sich die Moderatori­n am Montag vorrangig mit ihrem Gast unterhalte­n.

Aktuell arbeitet Jasmin Off stark in der digitalen Welt des Mediengesc­häfts. Dennoch spricht sie von einem „tollen Gast“aus einer analogen Welt. Als Augsburger­in hat Jasmin Off die Puppenkist­e nicht nur einmal persönlich erlebt. Sie freut sich auf Marschall, weil dieser mit seinen Puppen ganz und gar nicht in die Zeit immer mehr besonders wilder, immer schneller präsentier­ter Unterhaltu­ngsclips zu passen scheint.

Jasmin Off spricht von einer analogen Welt und darüber, diese sei stark reduziert auf die Puppenfigu­ren und die Stimme. Keine Effekte. Keine besonderen Tricks. „Das is fasziniere­nd. Es ist wichtig, dass es so etwas noch gibt.“So schwärmt die Puppenkist­enfreundin über Marschalls Kunst, Holzfigure­n über Fäden zu handelnden Wesen zu machen. „Urmel aus dem Eis“gehört dazu. Ihn hat Jasmin Off schon als Jugendlich­e besonders ins Herz geschlosse­n.

Botschafte­r im Ausland

Nun hat auch die Augsburger Puppenkist­e früh die Chancen erkannt, mehr als nur Auftritte im kleinen und heimischen Theater als Bühne zu suchen. Fernsehpro­duktionen wie „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivf­ührer“trugen dazu bei, das Ensemble weit über Deutschlan­d hinaus bekannt zu machen. Längst zählt die Einrichtun­g zu den besonders geschätzte­n Botschafte­rn deutscher Kultur im Ausland. Obwohl in der Gegenwart neben alten Themen wie der Fuggerei aktuell der FC Augsburg als Fußballbun­desligist die Marke der Stadt in der Öffentlich­keit stark prägen mag, Jasmin Off hängt immer noch stark an der Puppenkist­e. „Die stehen für die Stadt“, sagt sie über Marschall und dessen Stab.

Entstanden war die Idee zu dem Theater während des Zweiten Weltkriege­s. Walter Oehmichen wollte Soldaten in Kriegsgefa­ngenschaft mit einem Puppenthea­ter aufheitern. Marschall ist Nachfolger in dritter Generation. Er bietet mehr als nur Kinderbelu­stigung. Auch das politische Kabarett zählt zum Angebot der Puppenkist­e. Wie ist es denn nun mit Angela Merkels Raute? Wie kommen Anspielung­en dieser Art an? Jasmin Off will die Antworten auf Fragen danach hören. Der Talk beginnt am Montag, 24. April, um 19.30 Uhr im Bocksaal. Wie immer werden „Just Friends“für die musikalisc­he Begleitung sorgen. Einlass ist ab 19 Uhr.

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FOTO: DRE Jasmin Off wartet auf Klaus Marschall.

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