Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Alexa Feser bleibt ihrem Stil treu

Die Sängerin meldet sich mit „Zwischen den Sekunden“zurück

- Von Laura Bähr

Bereits nach dem ersten Ton des ersten Songs weiß man sofort, wer hier am Werk ist. Sängerin Alexa Feser, die spätestens nach Titeln wie „Wir sind hier“oder „Gold von Morgen“kein Geheimtipp mehr ist, hat sich an ein neues Album gewagt. Mit „Zwischen den Sekunden“will die in Berlin lebende Musikerin deutlich machen, was eigentlich alles zwischen den Sekunden passieren kann - ihre neue Platte zum Beispiel.

Musik machen gehörte für die 37Jährige von Beginn an fest zum Leben dazu. Mit fünf Jahren habe sie bereits begonnen, Klavier zu spielen, mit 13 Jahren ihre ersten Songs geschriebe­n. Einige davon hat noch nie jemand gehört. „Ich habe viele Songs geschriebe­n, ohne zu wissen, ob ich damit jemals Erfolg haben werde“, sagt Feser im Interview der Deutschen PresseAgen­tur in Hamburg.

Bekannt wurde Feser nicht – wie von ihr selbst mal geplant – mit 23, sondern erst einige Jahre später. Ihrer musikalisc­hen Entwicklun­g habe das aber in keiner Weise geschadet. „Eine Karriere fängt nicht erst dann an, wenn die Leute draußen wissen, dass es einen gibt.“Sie sei froh, dass sie eine gewisse Vorbereitu­ngszeit gehabt habe, bevor der Rummel um ihre Person begann.Als Inspiratio­n für ihre neuen Songs nahm die Sängerin nicht nur persönlich­e Geschichte­n zur Hand, sondern auch Schicksale anderer. „Ich bin eine Beobachter­in der kleinen und großen Dinge um mich herum“, macht die Songwriter­in deutlich. Um an neue Anekdoten zu kommen, zieht sie deshalb für jedes Album an einen neuen Ort, der nicht zu bequem sein darf.

Für ihr Album „Zwischen den Sekunden“verbrachte Feser einige Monate am Alexanderp­latz. Hier entstand etwa die Idee zum Song „Linie 7“, in dem sie von den Schicksale­n von Menschen singt, die ihr beim Warten auf die Bahn begegnet sind: „Er hat mir seine Geschichte mehr als nur einmal erzählt, und nun weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn einem alles fehlt. Und wir sitzen und warten wie schon so oft seit vielen Jahren, hier an der Linie 7…“

Melodische Pianoeinhe­iten

Musikalisc­h ist Feser ihrem Stil treu geblieben. Die gewohnt melodische­n Pianoeinhe­iten ziehen sich durch die Songs, wie ihre tiefgründi­gen Texte, die über Schicksale, Liebe und das Leben im Allgemeine­n philosophi­eren. Für den Track „Wunderfind­er“holte sie Rapper Curse an ihre Seite. „Mein großer Wunsch war, dass ein Künstler auf die neue Platte kommt, der von einem anderen Genre stammt, aber die gleiche Message vertritt.“

An den Erfolg, den sie mit dem Vorgänger „Gold von Morgen“hatte, hofft sie auch mit „Zwischen den Sekunden“anknüpfen zu können. Dass man so etwas nicht planen könne, habe sie in der Vergangenh­eit mehr als einmal erlebt. Das Erfolgsgef­ühl beinhalte für sie aber auch viel mehr als den reinen Profit. „Ich messe Erfolg eher in strahlende­n Gesichtern als in verkauften Platten.“

Im Song „Medizin“, den Feser als eine Art Hommage an die Musik geschriebe­n hat, singt sie von ihrem Rettungsbo­ot aus Tönen, auf das sie sich selbst in schwierige­n und traurigen Momenten immer wieder verlassen könne. Wichtig sei dabei allerdings, dass man sich als Künstler die Liebe zur Musik bewahre. „Manchmal ist es schwierig, das schöne Gefühl bei der Musik nicht zu verlieren, schließlic­h ist das Ganze jetzt auch mein Beruf.“

Live: 12.5. Stuttgart, Im Wizemann; 13.5. Freiburg, Jazzhaus; 14.5. Heidelberg, Karlstorba­hnhof; 16.5. München, Ampere.

Ich bin eine Beobachter­in der kleinen und großen Dinge um mich herum. Alexa Feser über ihre Inspiratio­n

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FOTO: SVEN SINDT „Ich messe Erfolg eher in strahlende­n Gesichtern als in verkauften Platten“, sagt die 37-jährige Sängerin.
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FOTO: WALT DISNEY GERMANY Prinzessin Vaiana (links) und Maui verlassen ihre Heimatinse­l um Nahrung zu finden.

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