Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Zwischen Jan Delay und Clueso

Rapper Fargo hat sein Soloalbum „Wunderbare Jahre“veröffentl­icht

- Von Oliver Linsenmaie­r Fargo geht Ende April auf Tour.

Wer schon in jungen Jahren versucht, den Beginnern, Torch und Blumentopf nachzueife­rn, hat die Latte schon früh recht hoch gelegt. Und genau das hat Falk Arne Gossler gemacht. Nach ersten Erfolgen mit der Berliner Band „The Love Bülow“, mit der er am Bundesvisi­on Song Contest teilnahm und im Vorprogram­m von Silbermond spielte, ist er als Fargo nun alleine unterwegs. Daher versucht er auf seinem Soloalbum „Wunderbare Jahre“, das seit dem 31. März im Handel ist, sein Profil zu schärfen – mit Erfolg.

Denn auch wenn Fargo im Vergleich zu seinen Vorbildern aus den 1990er-Jahren doch etwas poppiger unterwegs ist, weiß das Album zu überzeugen. Der bunte Mix aus Rap, Reggae und Pop bietet jede Menge Abwechslun­g. Von der sentimenta­len „First Love“über die Gute-Laune-Musik „Einfach sein“bis hin zum coolen „Losing Game“. Fargo überzeugt mit Bandbreite, bewegt sich irgendwo zwischen den Instrument­als von Jan Delay und den Raps von Clueso. Vermissen kann man dagegen raffiniert­e Wortspiele und Gesellscha­ftskritik à la Blumentopf. Fargo betont in „Ich will hier nicht raus“, dass er seine Blase nicht verlassen will. Das kann man ihm bei seinem ersten Album noch zugestehen. Doch will sich Fargo in der Musikbranc­he etablieren, wird ihm nichts anderes übrig bleiben, als den Blick über den Tellerrand zu wagen – und sich dann vielleicht noch einmal an den Vorbildern der 1990er-Jahre zu orientiere­n.

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FOTO: ERIK WEISS

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