Das Ende einer Legende

Pressluftbagger macht der Hirschterrasse den Garaus

- Es gehörte einst zum sommerlichen Lebensgefühl in Isny, auf der Terrasse des Hotels Hirsch am Marktplatz einen kühlen Kristallweizen zu genießen, selbstverständlich samt Zitronenscheibe und Reiskorn.

Diese Zeiten sind lange vorbei. Doch der Hoffnung, dass der Genuss dereinst zurückkehrt, wird dieser Tage wieder ein kleines Mosaiksteinchen hinzugefügt – mit dem Ende der alten Legende: Als würde ein Bunker abgebrochen, donnerten in den vergangenen Tagen die Schläge eines Pressluftbaggers durch die Innenstadt, der einen massiven Meißel gegen die Säulen, das Mauerwerk und die Stahlbeton-Deckplatte der Hirschterrasse richtete. Am Freitag, kurz vor Mittag, war es dann soweit: Mit kurzem Krachen brach der Anbau in sich zusammen. Wie massiv einst gebaut worden war, verdeutlichte das aus dem Beton hervorstechende Rundstahlgeflecht.

Auch Stadtbaumeister Klaus Fehr war kurzzeitig Zeuge des TerrassenZusammenbruchs. Er berichtete, dass die Hirsch-Investoren wie die Stadt aktuell die Ausschreibungen für die archäologischen Ausgrabungen vorbereiten, die im Vorfeld des Marktplatzumbaus und damit auch dem Bau der neuen Hirschterrasse vorangeschaltet werden müssen.

Sie sollen spätestens im Sommer beginnen. Fehr schätzt, dass sie einige Monate dauern werden und betont, dass der Marktplatz während dieser Zeit möglichst weiterhin für den Autoverkehr benutzbar gehalten werden soll.

FOTO: TOBIAS SCHUMACHER Am Freitagmittag hatte die Hirschterrasse gegen den Presslufthammer verloren.