Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Standing Ovations für Musiker
Konzert in der Pfarrkirche Haldenwang für einen guten Zweck
- Konzertieren für einen guten Zweck, zugunsten des Kinderhospizes St. Nikolaus in Bad Grönenbach. Das ist und war das Anliegen von Kirchenmusiker Christian Schmid, (Wuchzenhofen/Leutkirch) zusammen mit seiner Schwester Verena Schmid und zwei Schwestertrios, Franziska, Katharina und Magdalena Sommer (Leutkirch) sowie Patricia, Tatjana und Raphaela Göppel (Maria Steinbach). Allesamt sind sie zwischen 17 und 26 Jahre alt. Drei angehende Lehrerinnen, drei Studentinnen, eine Schülerin und an Orgel und Piano Kirchenmusiker Christian Schmid, kurz vorm Bachelorabschluss der Musikhochschule Stuttgart stehend.
Hell und klar erklangen am Samstag in der von der Empore der Pfarrkirche Haldenwang zwei Sätze des „Laudate Pueri“von Felix Mendelssohn Bartholdy. Danach stellten sich die sieben Sängerinnen im mit Kerzen festlich erleuchteten Altarraum In der Pfarrkirche Haldenwang waren am Samstag helle Stimmen zu hören. auf. Der Charme ihrer jugendlichen Stimmen gab dem „Tantum ergo“von Gabriel Fauré eine besondere Intensität. Gleichwertig präsentierten sie sich neben den zwei- drei- und vierstimmigen Chorsätzen auch als Solistinnen. Zur neueren Kirchenmusik haben sie einen besonderen Zugang. In den 70ern geboren sind die Komponisten Eric Whitacre und Laura Farnell - Marc Henric sogar erst 1987. Im Mittelpunkt des Programms stand die „Missa Festiva“des US-Amerikaners John Leavitt (geb. 1956). Was dieses Werk auszeichnet sind die spannende Harmonik und seine zupackenden Rhythmen. Dessen Gestaltung meisterten die Sängerinnen souverän mit ihrem bezaubernd reinen Kammerchorklang.
Eingestreut waren auch weitere Werke der Romantik. Himmlisch perlende Partien hatte Franz Schuberts „23. Psalm“, volltönend glänzte das „Ave verum“von Camille SaintSaëns. Von zwei berühmten Engländern (beide geboren Mitte des 20. Jahrhunderts) Andrew Lloyd Webber und John Rutter trugen sie „Pie Jesu“und „For the beauty of the earth“anrührend vor. Beim vierstimmigen „Auf Gott allein will hoffen ich“(F. Mendelssohn), a capella gesungen, verließ Christian Schmid das Klavier und übernahm die Basspartie. Ein wunderbares Wiegenlied entstammt der Feder des US-Amerikaners Eric Whitacre, „The Seal Lullaby“. Das erklang zart und schwingend. Im Sinne von Komponistin Laura Farnell „I will lift up my voice“, dem letzten Programmpunkt des engagierten jungen Ensembles, hatten auch sie ihre Stimme erhoben.
Die zahlreichen Zuhörer waren an den Spendenkörbchen des Ausgangs nicht knauserig, nachdem sie sich zuvor begeistert von ihren Bänken erhoben hatten und für ihre Standing Ovations als Zugabe noch „Here I am the Lord“mitnehmen durften.