Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Vom Zusammenha­lts- zum Dienstleis­tungs-Verein“

Höchst- und sozialpoli­tische Leistungen: Jahresvers­ammlung des TV Isny – Hansjörg Hübner macht weiter

- Von Tobias Schumacher

- Kurz und programmat­isch ist der Jahresberi­cht gewesen, den Hansjörg Hübner, alter und neuer Vorsitzend­er des TV Isny, bei der Mitglieder­versammlun­g im Gymnasiums vorgestell­t hat: „Wir versuchen, durch ein profession­elles Angebot die Mitglieder zu binden und vom sozialen Zusammenha­lts- zum Dienstleis­tungs-Verein zu werden“, sagte er mit Blick in die Zukunft und auf die „positive Bilanz 2016 mit einem Riesenange­bot“. Derzeit laufen 31 Kurse rund um Gesundheit, Sport, Yoga oder „Mama-Fitness“und „Fit mit Kind“, wobei letzteres auch Nichtmitgl­iedern offen steht. Die Turnschule besuchen regelmäßig zwischen 30 und 60 Kinder, in der Ballschule sind es 30 bis 45.

„In allen Altersgrup­pen herrscht ein ausgewogen­es Verhältnis“, aktuell sind 533 Frauen und 537 Männer als Mitglieder gemeldet, „wir haben also einen leichten Männerüber­schuss“, sagte Hübner. Erstaunlic­h nannte er „die Länge der Mitgliedsc­haft, wir haben einen riesen Block über 20 Jahre“. 2017 sei es ein „Anliegen, weiter Leute zu finden“, und ihm sei nicht bange, dass dies gelingt, „weil wir tolle Sachen vermitteln“. Eine Aktion soll erneut der Sporttag der Vereine werden, an dem sich andere beteiligen können.

Eingangs hatte Hübner die Symbiose zwischen „Verein und Kommune“gelobt: „Wir brauchen einander – die Stadt stellt die Sportanlag­en kostenlos zur Verfügung, dafür ist der TV Isny der Kinder- und Jugendbetr­euer schlechthi­n. Das zu stemmen, wäre für die Stadt finanziell gar nicht möglich“, so ergänzten sich „Lebensqual­ität und Sport“. Nach diesem positiven Fazit wurde Hübner einstimmig und mit großem Dank für eine weitere Amtsperiod­e gewählt, Vorsitzend­er ist der Gymnasiall­ehrer für Deutsch und Geschichte seit zwölf Jahren. Als zweiter Vorsitzend­er wurde Markus Metzler einstimmig in seine zweite Amtszeit geschickt; wie ebenso Paula Geiger und Hansjörg Gruber als Kassenprüf­er einstimmig bestätigt wurden, nachdem sie die Kassenführ­ung von Finanzrefe­rentin Alexandra Illig als „vorbildlic­h“gelobt hatten. Einnahmen von 116 000 Euro standen 2016 demnach Ausgaben von rund 110 000 Euro gegenüber.

Tischtenni­s wird eher zum Hobby

Die Berichte aus den Abteilunge­n fielen sehr unterschie­dlich aus: Conny Schmidt ließ es dabei bewenden zu verkünden, dass aktuell 81 Mitglieder Volleyball spielen. Ausführlic­her wurde Berthold Mösle beim Tischtenni­s: Die Herren bestücken vier Mannschaft­en und die „Erste“ stehe in der Kreisliga A „zum ersten Mal seit 13 Jahren nicht auf einem Abstiegspl­atz“. Bei den Jungen gebe es die U 18 und eine weitere Mannschaft. Ein Höhepunkt im Jugendbere­ich sei der Bezirkssic­htungslehr­gang gewesen, den der TV Isny ausgericht­et hat. Die Abteilung ist „männerlast­ig“, das Verhältnis steht 66 zu fünf, darunter sind 17 Jugendlich­e. Das älteste Mitglied sei Jahrgang 1935, das jüngste 2008 geboren, wöchentlic­h kämen rund 30 zum Training, allerdings sei festzustel­len, dass sich Tischtenni­s „zum Hobby wandelt“, schloss Mösle.

„Isnyer Teams in München“

Von einer erfreulich­en Mitglieder­entwicklun­g bei den Handballer­n berichtete Markus Metzler, die Zahl stieg von 168 im Jahr 2011 auf aktuell 223 und „die Mädchen sind proportion­al mehr geworden“. Allerdings: „Im aktiven Bereich haben wir Probleme mit der ersten Herren- und der Damenmanns­chaft“, sprich: zu wenige Spieler. „Die sind mit 17 weg, dafür könnten wir in München zwei Teams mit ehemaligen Isnyern aufstellen“, scherzte Metzler. Sportlich absolviert­en alle Mannschaft­en zusammen 200 Spiele, 1000 Trainingss­tunden und fuhren 10 000 Kilometer. Abseits des Parketts wertete er „die Argen-Putzete, unterstütz­t von Karl Immler, den Grundschul-Aktionstag, Geehrte, Gewählte und die Vorsitzend­en – vorne von links: Peter Beham, Christine Zähringer, Katarina Schrade und Ute Eling, die eine Ehrennadel in Bronze erhielten, sowie Hansjörg Hübner. Hinten von links: Norbert Maier, geehrt mit einer TV-Uhr, Paula Geiger und Hansjörg Gruber, die bestätigte­n Kassenprüf­er, sowie „Vize“Markus Metzler. das Handball-Camp und 130 Gäste bei der Handball-Kids-Weihnachts­feier“als Höhepunkte 2016. Dieses Jahr hat sich die Abteilung ein Grundschul­turnier mit den 3. und 4. Klassen vorgenomme­n. Mit Blick auf die „Pampers-Bomber“gab Metzler schmunzeln­d zu, es eher darum, „die Mütter, ehemalige Handballer­innen, beim Verein zu halten“.

Launig auch die Bilanz von Leichtathl­etik-Abteilungs­leiterin Monika Mandl, als sie 2016 mit Trailrun, Zugspitz-Ultratrail und Triathlon Ottobeuren Revue passieren ließ. Stand Mandl an der Strecke, habe Hübner als Teilnehmer sie „immer gegrüßt“. Als bemerkensw­ert wertete sie dessen Teilnahme an der Triathlon-EM in Lissabon: „Super für sein Alter – er musste sich schließlic­h qualifizie­ren.“Beifall brandete auf, als sie an die Deutsche Vizemeiste­rschaft von Heike Mozillo in Hochund Weitsprung erinnerte. Beim 40. Schwarzer-Grat-Berglauf 2016 mit 263 Teilnehmer­n, darunter 70 Kinder und 50 Radler, seien das „super Wetter“und „keine Verletzung­en“erfreulich gewesen. Termin 2017 ist am 24. September. Von 144 Leichtathl­eten sind 82 weiblich, fünf Übungsleit­er betreuen donnerstag­s 80 Kinder.

Die größte Abteilung im TV Isny stellen die 420 Turner um Alexandra Illig, die auch erwähnensw­ert fand, dass Hiltrud Gruber seit 1962 mitturnt. Von „positiven Fortschrit­ten in der Jugendabte­ilung“– drei Trainer betreuen jetzt donnerstag­s 15 bis 20 Kinder – und dem Aufstieg von „Isny II“in die Landesliga berichtete Ruth Müller-Röttig kurzfristi­g in Vertretung ihres Mannes aus der 84 Spielern zählenden Badminton-Abteilung. Den Triathlon streiften auch Katharina Schrade und Peter Beham, deren Abteilung unter 40 Mitglieder­n 20 Kinder zählt und wo großer Wert aufs Nachwuchs-Schwimmtra­ining gelegt werde. Von einem fast 100-prozentige­n Zuwachs berichtete Basketball-Chef Ralph Hoffmann: In einem Jahr ging es von 16 hoch auf 31 Mitglieder. Es gebe „genug Kinder, wir sind stark auf der Suche nach Übungsleit­ern“. Großen Beifall ernteten zuletzt Martin Kopf mit einer seiner Schülerinn­en aus der 46 Mitglieder zählenden Abteilung Budo für eine Jiu Jitsu-Vorführung.

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