Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

NAZ will die Menschen überzeugen

Naturschut­zzentrum war der erste Bewohner von Maria Rosengarte­n

- Von Steffen Lang

- Maria Rosengarte­n wird nach seiner umfangreic­hen Sanierung mit einem Fest vom 29. April bis 1. Mai eingeweiht. Im Vorfeld stellt die „Schwäbisch­e Zeitung“die künftigen „Bewohner“des ehemaligen Frauenklos­ters vor. Heute: das Naturschut­zzentrum (NAZ).

Außergewöh­nliche Moorlandsc­haft

Das NAZ Wurzacher Ried ist der erste Bewohner gewesen, der in Maria Rosengarte­n eingezogen ist. Bereits Anfang Februar bezog es seine neuen Räume im ersten Obergescho­ss des Gebäudes. Damit kehrte es sozusagen nach Hause zurück. Das NAZ residierte im mittlerwei­le abgebroche­nen Haus, das dem Klosterpla­tz weichen musste. Bad Wurzach beherbergt eines der bedeutends­ten Moorgebiet­e Süddeutsch­lands und das größte intakte Hochmoor Mitteleuro­pas, das Wurzacher Ried. Zur Betreuung dieser außergewöh­nlichen Moorlandsc­haft wurde 1985 das Naturschut­zzentrum Wurzacher Ried gegründet. Als zentrale Informatio­nsstelle ist das Zentrum Ansprechpa­rtner für jedermann und idealer Ausgangspu­nkt für Exkursione­n in das Ried.

Das NAZ ist Begegnungs­stätte und Informatio­nszentrum mit überregion­aler und internatio­naler Bedeutung. Es bietet übers Jahr mehr als 160 Führungen, Vorträgen, Seminaren und Ausstellun­gen an.

„Naturschut­z ohne den Menschen nutzt nichts“, sagt NAZ-Leiter Horst Weisser über die Philosophi­e, die hinter dem NAZ steht. „Die Menschen zu überzeugen, wie wichtig Naturschut­z ist, das ist unser Job. Wir versuchen, oft komplexe Fachinhalt­e bürgernah darzustell­en und die Menschen zu sensibilis­ieren, wie wertvoll das Gut Natur ist. Das ist Sinn und Zweck des gesamten Programms.“

Das große Vorzeigepr­ojekt des NAZ ist die Erlebnisau­sstellung Moor Extrem, die sich im Anbau bei der Bad Wurzach Info befindet. Sie ist bis 31. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet; vom 1. November bis 31. März täglich von 10 bis 17 Uhr.

Erstmals ein Archiv

Mit dem Umzug von der Zwischenlö­sung im Schloss in Maria Rosengarte­n stehen dem NAZ nun zehn Räume zur Verfügung. „Dadurch wird es uns jetzt auch möglich, erstmals einen richtigen Archivraum einzuricht­en“, sagt Franz Renner. „Diese altehrwürd­igen Räume beziehen zu dürfen, das ist schon toll“, freut sich Heike Gumsheimer. Sie und Franz Renner haben ihre Büros nun in den beiden ehemaligen Klosterzel­len, die weitestgeh­end noch so erhalten sind wie im Jahr 1761. Und das im Jahr 2017.

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