Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
NAZ will die Menschen überzeugen
Naturschutzzentrum war der erste Bewohner von Maria Rosengarten
- Maria Rosengarten wird nach seiner umfangreichen Sanierung mit einem Fest vom 29. April bis 1. Mai eingeweiht. Im Vorfeld stellt die „Schwäbische Zeitung“die künftigen „Bewohner“des ehemaligen Frauenklosters vor. Heute: das Naturschutzzentrum (NAZ).
Außergewöhnliche Moorlandschaft
Das NAZ Wurzacher Ried ist der erste Bewohner gewesen, der in Maria Rosengarten eingezogen ist. Bereits Anfang Februar bezog es seine neuen Räume im ersten Obergeschoss des Gebäudes. Damit kehrte es sozusagen nach Hause zurück. Das NAZ residierte im mittlerweile abgebrochenen Haus, das dem Klosterplatz weichen musste. Bad Wurzach beherbergt eines der bedeutendsten Moorgebiete Süddeutschlands und das größte intakte Hochmoor Mitteleuropas, das Wurzacher Ried. Zur Betreuung dieser außergewöhnlichen Moorlandschaft wurde 1985 das Naturschutzzentrum Wurzacher Ried gegründet. Als zentrale Informationsstelle ist das Zentrum Ansprechpartner für jedermann und idealer Ausgangspunkt für Exkursionen in das Ried.
Das NAZ ist Begegnungsstätte und Informationszentrum mit überregionaler und internationaler Bedeutung. Es bietet übers Jahr mehr als 160 Führungen, Vorträgen, Seminaren und Ausstellungen an.
„Naturschutz ohne den Menschen nutzt nichts“, sagt NAZ-Leiter Horst Weisser über die Philosophie, die hinter dem NAZ steht. „Die Menschen zu überzeugen, wie wichtig Naturschutz ist, das ist unser Job. Wir versuchen, oft komplexe Fachinhalte bürgernah darzustellen und die Menschen zu sensibilisieren, wie wertvoll das Gut Natur ist. Das ist Sinn und Zweck des gesamten Programms.“
Das große Vorzeigeprojekt des NAZ ist die Erlebnisausstellung Moor Extrem, die sich im Anbau bei der Bad Wurzach Info befindet. Sie ist bis 31. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet; vom 1. November bis 31. März täglich von 10 bis 17 Uhr.
Erstmals ein Archiv
Mit dem Umzug von der Zwischenlösung im Schloss in Maria Rosengarten stehen dem NAZ nun zehn Räume zur Verfügung. „Dadurch wird es uns jetzt auch möglich, erstmals einen richtigen Archivraum einzurichten“, sagt Franz Renner. „Diese altehrwürdigen Räume beziehen zu dürfen, das ist schon toll“, freut sich Heike Gumsheimer. Sie und Franz Renner haben ihre Büros nun in den beiden ehemaligen Klosterzellen, die weitestgehend noch so erhalten sind wie im Jahr 1761. Und das im Jahr 2017.