Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Wirtschaftsbund nimmt sich der Barrierefreiheit an
Klingeln sollen Kontakt mit Kunden erleichtern – Neues Logo zeigt Leutkirch als lebendige Stadt
- Der Vorstand des Leutkircher Wirtschaftsbundes will dafür sorgen, dass behinderte Menschen im Rollstuhl oder ältere Menschen mit Rollatoren langfristig in der Innenstadt leichter zurechtkommen. Barrierefreiheit war am Donnerstagabend ein Kernthema bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Hotel Rad.
„Wir möchten die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisieren“, sagte Robert Wünsche aus dem Vorstandstrio. Mehrfach hat demnach der Wirtschaftsbund bereits mit dem Behindertenrat die Lage erörtert. „Es besteht definitiv Handlungsbedarf“, betonte Wünsche, der aber auch klarstellte: „Es wird ein langer Prozess sein, bis die Pflastersteine weg sind.“
Doch Barrierefreiheit reicht über die Beschaffenheit der Straßen und Wege hinaus. Längst sind nicht alle Geschäfte und Einrichtungen in Leutkirch problemlos zu erreichen. Und nicht an jedem Gebäude ist ohne Weiteres eine Rampe einzubauen. Der Wirtschaftsbund, über Kosten gab es allerdings noch keine Angaben, will aber darauf drängen, dass in einem ersten Schritt zumindest speziell ausgeschilderte Klingeln angebracht werden. Schon dieser Service könne in einem ersten Schritt hilfreich sein, wenn ein Kunde Hilfe benötigt, um in ein Büro oder in einen Laden zu gelangen. Neu überdenken will der Wirtschaftsbund die Verlosungen während der Weihnachtszeit. Die Vorsitzende Melanie Krimmer verwies auf die mit den bislang zwei Veranstaltungen verbundenen hohen Kosten. Jetzt seien aber auch die Mitglieder gefragt, sich mit Vorschlägen einzubringen. Achim Harr regte einen Stammtisch an, um Lösungen zu erarbeiten. Vor allem auch Geschäfte in der Randlage sollten nicht abgehängt sein von den Initiativen in der Innenstadt. Aber auch die Stadt müsse bei der Dekoration mehr mitziehen, um den Einkaufsstandort Leutkirch aufzuwerten.
Umbau des Internetauftritts ist in Gang gekommen
Weiter ist die im Herbst vergangenen Jahres neu gewählte Vorstandschaft bei der Außendarstellung. Vorstandsmitglied Jonas Falter erläuterte das neue Logo. Es soll mit seinen verschiedenen Elementen Leutkirch als „lebendige“Stadt zeigen. Je nach Anlass kann zudem das Grundlogo um sogenannte „Icons“ergänzt werden – etwa durch einen Stern zur Weihnachtszeit oder durch eine Silhouette mit einer Fabrik bei einer wirtschaftlich orientierten Aktivität. Zudem ist der Umbau des Internetauftritts in Gang gekommen mit einer neuen Startseite und dem Ziel, dass die Mitglieder dort auch aktuelle Nachrichten einpflegen.
„Wir wollen uns stärker vernetzen und Bescheid übereinander wissen“, darauf verwies Melanie Krimmer auch nach einem Beitrag von Tobias Pearman, dem Geschäftsführer des Lokalverlags der „Schwäbischen Zeitung“.
Pearman erläuterte der Versammlung die Vorteile eines gut gepflegten „Google My Business“-Eintrags. Jeder Betrieb müsse in der heutigen Zeit die Online-Präsenz besonders wichtig nehmen. Das sei auch ein Beitrag dazu, dass Fremde eher auf ein Angebot stoßen. Das Internet als Informationsquelle biete viele Optionen. Pearman führte in einer LiveDemonstration durch verschiedene Webseiten.