Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Anzahl der Einbrüche hat sich 2016 halbiert
Polizeiinformation zur Einbruchsprävention mit aktuellen Zahlen
- Die Zahl an Einbrüchen ist 2016 im Bereich des Polizeipostens Bad Wurzach im Vergleich zu 2015 spürbar zurückgegangen. Sechs Taten gab es 2016, zwölf im Jahr zuvor. Das teilte Ulrich Schäfer, Leiter der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle des Polizeipräsidiums, bei der Informationsveranstaltung zur Einbruchsprävention im Bad Wurzacher Amtshaus mit. Im Bereich des Polizeireviers Leutkirch sank im selben Zeitraum die Zahl an Einbrüchen von 32 auf 17.
Fast jeder zweite Einbruch scheitert
Dies sei keine Kehrtwende, betonte Schäfer. „Das kann sich 2017 schon wieder ganz anders darstellen.“Im Landkreis Ravensburg stieg von 2015 auf 2016 die Zahl an Einbrüchen von 174 auf 216. Wobei in all diesen Zahlen auch die erfolglosen Einbruchsversuche enthalten sind. Fast jeder zweite Einbruch scheitert laut der Polizeistatistik. Bürgermeister Roland Bürkle
Die meisten Einbrüche, etwa 80 Prozent, passieren zwischen 10 und 22 Uhr, wenn viele Bewohner ihre Häuser verlassen haben. Die Aufklärungsquote bei Einbrüchen liegt laut Statistik im Bereich des Polizeipräsidiums bei 32 Prozent, und damit weit über dem Landes- und des Bundesdurchschnitt von 19 beziehungsweise 17 Prozent. Die Zahlen bestätigten das, was Bürgermeister Roland Bürkle sagte. „Bad Wurzach ist eine sehr sichere Stadt. Und wir haben eine sehr gute Polizei.“Trotzdem gilt: Vorbeugen und schützen ist notwendig. Wie dies mit relativ wenig Geld getan werden kann, erläuterte Schäfer den fast 40 Besuchern im Amtshaus. Er warnte davor, sich auf den Nachbarn als Aufpasser zu verlassen. „Das können Sie komplett vergessen.“
Schäfer empfahl unter anderem Mehrfachverriegelungen von Fenstern und Türen, die erreichbar sind, wobei auch an eventuelle Aufstieghilfen wie Fallrohre, Garagendach oder eine leicht erreichbare Leiter gedacht werden müsse.
Für Nachrüstungen bietet der Handel Aufschraubprodukte an. Der Beamte riet eindringlich, Produkte mit DIN-Normen zu kaufen. Bei Neuanschaffungen ist dies die sogenannte DIN EN 1627 ff mit der Widerstandsklasse RC2, bei Nachrüstungen die DIN 18 104 Teil 1 und 2.
Zehn bis 15 Prozent mehr würde bei Neuanschaffungen der von der Polizei empfohlene Einbruchsschutz kosten, so Schäfer. Bis zu zehn Prozent könnte über eine KfW-Förderung wieder hereingeholt werden.
Den landläufig oft geäußerten Auffassungen „bei mir gibt’s nichts zu holen“, „wer rein will, kommt rein“und „ich bin gut versichert“widersprach Schäfer übrigens vehement. Begründung: Zum Ersten wisse der Täter zuvor nicht, ob es etwas zu holen gibt oder nicht. Zum Zweiten seien die meisten Einbrecher keine Profis und ließen sich durch Sicherungen schnell abschrecken. Zum Dritten seien viele Menschen unterversichert, ohne dies zu wissen.
Informationen gibt es in einer Broschüre der Polizei, die unter anderem im Stadtbauamt ausliegt, und online unter ●» www.k-einbruch.de und www.polizei-beratung.de
„Bad Wurzach ist eine sehr sichere Stadt.“