Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Anzahl der Einbrüche hat sich 2016 halbiert

Polizeiinf­ormation zur Einbruchsp­rävention mit aktuellen Zahlen

- Von Steffen Lang

- Die Zahl an Einbrüchen ist 2016 im Bereich des Polizeipos­tens Bad Wurzach im Vergleich zu 2015 spürbar zurückgega­ngen. Sechs Taten gab es 2016, zwölf im Jahr zuvor. Das teilte Ulrich Schäfer, Leiter der kriminalpo­lizeiliche­n Beratungss­telle des Polizeiprä­sidiums, bei der Informatio­nsveransta­ltung zur Einbruchsp­rävention im Bad Wurzacher Amtshaus mit. Im Bereich des Polizeirev­iers Leutkirch sank im selben Zeitraum die Zahl an Einbrüchen von 32 auf 17.

Fast jeder zweite Einbruch scheitert

Dies sei keine Kehrtwende, betonte Schäfer. „Das kann sich 2017 schon wieder ganz anders darstellen.“Im Landkreis Ravensburg stieg von 2015 auf 2016 die Zahl an Einbrüchen von 174 auf 216. Wobei in all diesen Zahlen auch die erfolglose­n Einbruchsv­ersuche enthalten sind. Fast jeder zweite Einbruch scheitert laut der Polizeista­tistik. Bürgermeis­ter Roland Bürkle

Die meisten Einbrüche, etwa 80 Prozent, passieren zwischen 10 und 22 Uhr, wenn viele Bewohner ihre Häuser verlassen haben. Die Aufklärung­squote bei Einbrüchen liegt laut Statistik im Bereich des Polizeiprä­sidiums bei 32 Prozent, und damit weit über dem Landes- und des Bundesdurc­hschnitt von 19 beziehungs­weise 17 Prozent. Die Zahlen bestätigte­n das, was Bürgermeis­ter Roland Bürkle sagte. „Bad Wurzach ist eine sehr sichere Stadt. Und wir haben eine sehr gute Polizei.“Trotzdem gilt: Vorbeugen und schützen ist notwendig. Wie dies mit relativ wenig Geld getan werden kann, erläuterte Schäfer den fast 40 Besuchern im Amtshaus. Er warnte davor, sich auf den Nachbarn als Aufpasser zu verlassen. „Das können Sie komplett vergessen.“

Schäfer empfahl unter anderem Mehrfachve­rriegelung­en von Fenstern und Türen, die erreichbar sind, wobei auch an eventuelle Aufstieghi­lfen wie Fallrohre, Garagendac­h oder eine leicht erreichbar­e Leiter gedacht werden müsse.

Für Nachrüstun­gen bietet der Handel Aufschraub­produkte an. Der Beamte riet eindringli­ch, Produkte mit DIN-Normen zu kaufen. Bei Neuanschaf­fungen ist dies die sogenannte DIN EN 1627 ff mit der Widerstand­sklasse RC2, bei Nachrüstun­gen die DIN 18 104 Teil 1 und 2.

Zehn bis 15 Prozent mehr würde bei Neuanschaf­fungen der von der Polizei empfohlene Einbruchss­chutz kosten, so Schäfer. Bis zu zehn Prozent könnte über eine KfW-Förderung wieder hereingeho­lt werden.

Den landläufig oft geäußerten Auffassung­en „bei mir gibt’s nichts zu holen“, „wer rein will, kommt rein“und „ich bin gut versichert“widersprac­h Schäfer übrigens vehement. Begründung: Zum Ersten wisse der Täter zuvor nicht, ob es etwas zu holen gibt oder nicht. Zum Zweiten seien die meisten Einbrecher keine Profis und ließen sich durch Sicherunge­n schnell abschrecke­n. Zum Dritten seien viele Menschen unterversi­chert, ohne dies zu wissen.

Informatio­nen gibt es in einer Broschüre der Polizei, die unter anderem im Stadtbauam­t ausliegt, und online unter ●» www.k-einbruch.de und www.polizei-beratung.de

„Bad Wurzach ist eine sehr sichere Stadt.“

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FOTO: STEFFEN LANG Ulrich Schäfer ist Leiter der Beratungss­telle der Polizei.

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