Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
52 Firmbewerber bekräftigen ihr Glaubensbekenntnis
Prälat Franz Glaser wünscht sich „keine Religion der lahmen Enten und Tranfunzeln“
- „Ich wünsche mir keine lahmen Enten und Tranfunzeln“, so die klare Ansage von Prälat Franz Glaser, der am Sonntagmorgen in der Pfarrkirche St. Martin 52 Jugendlichen der Kirchengemeinde das Sakrament der Firmung gespendet hat.
„Mit diesem sollt ihr Freude, Zuversicht und den Glauben an das Gute in der Welt ausstrahlen und damit einen Beitrag gegen das ’Verdunsten des Glaubens‘ leisten“. Dies beklagte der ehemalige, aus Leutkirch stammende, Bischof Georg Moser bereits in einer Rede 1984. Für Franz Glaser, den aus Schemmerhofen stammenden Domkapitular, Ehrenkaplan und -prälat (seit 2009 im Ruhestand in Untermarchtal) gilt dabei ein Grundsatz: „Wer den Glauben luftleer lebt, ist schweratmig“.
Das „innere Atmen“verbinde mit Gott, „der jeden Menschen so annimmt wie er ist“. Sich auch selbst akzeptierend brauche der Christ daher „keine Schönheitsoperationen“, aber das Gebet wie ein Mensch die Luft. Für den Firmspender ist daher beispielsweise eine Stunde Gottesdienst in einer Woche mit 168 Stunden nicht zu viel verlangt.
„Ich glaube, das ist stark“
„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist. Der Friede sei mit dir“: Mit diesem Segensspruch, der Handauflegung, dem Kreuzeszeichen und der Salbung mit Chrisam spendete Glaser jedem Firmling das Sakrament und nahm sich auch Zeit für ein persönliches Wort. Ihm zuvorderst, wie den Begleitern, Eltern und Paten, „also allen, die ein Herz für die Jugendlichen haben“, galt der Dank von Pastoralreferent Benjamin Sigg. Er hatte die intensive Firmvorbereitung mit dem Motto „Ich glaube, das ist stark“geleitet, verbunden mit der Hoffnung, „das etwas mit dem Mut zum Glauben und Leben wächst“. „Es war nicht so schlimm, wie wir es gedacht hatten“, so die originelle Rückmeldung einer Bewerberin.
Für die feierliche musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes sorgte mit temperamentvoll gesungenen Liedern aus dem Gotteslob der Jugendchor, begleitet von Sopransaxophonist Leif Dahlem und einer Band, geleitet von Regionalkantor Franz Günthner, der auch das EPiano spielte.
Bereichernd und berührend waren zudem die Soli von Magdalena Sommer und Darius Pfeffer, die wie alle Akteure einen anhaltenden Schlussapplaus bekamen. Die Kollekte wird unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen in Leutkirch zugute kommen.