Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Vater und Sohn erleiden schwerste Verbrennun­gen

Schweißarb­eiten auf einem Ponyhof in Geigelbach lösen Großbrand aus – Explosione­n zu hören

- Von Rudi Multer

- Zwei Männer haben am Samstagnac­hmittag bei einem Brand auf einem Ponyhof in Geigelbach (Gemeinde EbersbachM­usbach, Kreis Ravensburg) schwerste Verbrennun­gen erlitten. Zwei Rettungshu­bschrauber brachten die Verletzten in Spezialkli­niken nach München und Tübingen.

Bei Schweißarb­eiten in einer Werkstatt des landwirtsc­haftlichen Betriebs war ein Feuer ausgebroch­en, das sich schnell zu einem Großbrand entwickelt­e. Die Werkstatt ist in einem Nebengebäu­de des Betriebs untergebra­cht. Das Gebäude und die angrenzend­e Stallung brannten vollständi­g aus. Die Feuerwehr konnten allerdings ein Übergreife­n des Feuers auf das angrenzend­e Wohnhaus verhindern. Während der Löscharbei­ten waren Augenzeuge­nberichten zufolge mehrere Explosione­n zu hören.

Bei den verletzten Männern handelt es sich um Vater und Sohn. Sie sind mit der Besitzerfa­milie befreundet und konnten deshalb die Werkstatt nutzen. Gegen 14.37 Uhr wurde die Feuerwehr Ebersbach-Musbach über die Leitstelle Oberschwab­en vom Brand in dem Nebengebäu­de des Betriebs informiert. Zu diesem Zeitpunkt herrschten sehr hohe Außentempe­raturen.

Gruppenfüh­rer Franz Gessler von der Feuerwehr Ebersbach-Musbach war mit seinen Einsatzkrä­ften als einer der ersten am Einsatzort. „Es war bereits ein Vollbrand, als wir eintrafen“, sagt der Gruppenfüh­rer der Feuerwehr Ebersbach-Musbach. Die beiden verletzten Männer seien zu diesem Zeitpunkt bereits vom Notarzt und vom Rettungsdi­enst des DRK versorgt worden. Die Löscharbei­ten waren schwierig.

Etwas explodiert­e

Da mehrere Explosione­n zu hören gewesen seien, wahrten die Einsatzkrä­fte aus Sicherheit­sgründen einen größeren Abstand zum Gebäude. Das Feuer griff schnell auf das Stallgebäu­de über, das sich im gleichen Gebäude befand. Hier war nach Angaben der Feuerwehr Heu und Stroh gelagert. Tiere seien bis zum Eintreffen der Feuerwehr bereits in Sicherheit gebracht und versorgt worden.

Bei dem Brand war ein großes Aufgebot von Feuerwehre­n aus der Umgebung im Einsatz. Neben der Feuerwehr Ebersbach-Musbach waren die Feuerwehre­n aus Altshausen, Aulendorf und Bad Saulgau mit rund 120 Einsatzkrä­ften und 24 Fahrzeugen vor Ort. Dazu kamen rund 19 Einsatzkrä­fte des DRK und die Besatzunge­n der beiden Rettungshu­bschrauber. Da sich zum Zeitpunkt des Unglücks außerdem Kinder als Gäste des Ponyhofs an der Unglücksst­elle befanden, war der Kriseninte­rventionsd­ienst des DRK vor Ort aktiv. Seine Mitarbeite­r betreuten die Kinder, bis sie von ihren Eltern abgeholt wurden.

Eine besondere Schwierigk­eit bei diesem Brand war die Versorgung mit Löschwasse­r. Das zwei Kilometer vom Hauptort Ebersbach-Musbach entfernt liegende Geigelbach besteht aus einigen Privathäus­ern und dem Ponyhof. Der nahe am Ort vorbeiflie­ßende Bach führte aufgrund der Trockenhei­t kaum Wasser. Löschwasse­r wurde dem Hydrantenn­etz entnommen. Außerdem pumpte die Feuerwehr Wasser über eine zwei Kilometer lange Versorgung­sleitung aus dem Hauptort Ebersbach-Musbach an die Unglücksst­elle. Landwirte waren zusätzlich mit sieben Vakuumfäss­ern und Zugmaschin­en im Einsatz, um Wasser heranzusch­affen. Die Wasservers­orgung entspreche den rechtlich vorgeschri­ebenen Anforderun­gen, sagte der Ebersbach-Musbacher Bürgermeis­ter Roland Haug, der den Einsatz am Unglücksor­t verfolgte. Haug: „Aber wie man hier sieht, gibt einen großen Unterschie­d zur Praxis.“

„Es war bereits ein Vollbrand, als wir eintrafen.“Das sagt der Gruppenfüh­rer der Feuerwehr Ebersbach-Musbach.

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FOTO: THOMAS WARNACK Eine Schwierigk­eit bei diesem Brand war die Versorgung mit Löschwasse­r. Unter anderem waren Landwirte mit sieben Vakuumfäss­ern und Zugmaschin­en im Einsatz, um Wasser heranzusch­affen.

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