Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Kettensägen-Angreifer nach Großfahndung gefasst
Polizei will heute Details zur Festnahme des 50-Jährigen nennen
(dpa) - Fahndung erfolgreich: Am Tag nach dem Kettensägen-Angriff in Schaffhausen hat die Schweizer Polizei den Täter festgenommen. Wie die Polizei am Dienstagabend mitteilte, wurde der 50-Jährige in Thalwil südlich von Zürich gefasst. Wie der Mann die rund 60 Kilometer vom Tatort bis nach Thalwil zurückgelegt hat, blieb zunächst offen. Auch Einzelheiten zur Festnahme nannte die Polizei nicht. Sie will erst heute Vormittag nähere Angaben machen.
„Entwarnung: Tatverdächtiger im Kanton Zürich gefasst“, teilte die Polizei am Abend mit. Sie hatte den Mann zunächst in der Nähe des Tatorts bei Schaffhausen in Waldgebieten vermutet. Dort soll der psychisch auffällige Einzelgänger vor der Tat gehaust haben. Die Polizei hatte die Menschen tagsüber aufgerufen, Wälder zu meiden, solange der Mann nicht gefasst war. Er galt als gefährlich und möglicherweise bewaffnet.
Der wegen Verstößen gegen Waffengesetze vorbestrafte Mann war am Montag mit laufender Kettensäge in Schaffhausen in eine Filiale seiner Krankenkasse gestürmt und hatte dort zwei Mitarbeiter verletzt. Ein Opfer des Angriffs war nach Angaben der Polizei am Dienstag noch im Krankenhaus. Das zweite Opfer wurde leicht verletzt.
Die Fahndung lief nach der Tat auf Hochtouren, vor allem in der Nähe des Tatorts im deutsch-schweizerischen Grenzgebiet. Auch die deutsche Polizei hielt nach dem Mann Ausschau. Kinder, die sich in Schaffhausens Umgebung für Ferienfreizeiten im Wald angemeldet hatten, mussten am Dienstag auf ein Alternativprogramm wechseln. Die Behörden sagten die Programme ab.
Nach Zeitungsberichten war der Mann wegen Tragens einer Waffe in der Öffentlichkeit schon einmal bestraft worden. Auch ein Elektroschock-Gerät sei in seinem Besitz einmal sichergestellt worden, so die Schweizer Zeitung „Blick“.
Außer den Angegriffenen hatten auch zwei Kunden der Krankenkasse einen Schock erlitten, ein Mensch wurde bei dem Polizeieinsatz leicht verletzt. Die betroffene Krankenkasse hatte aus Sicherheitsgründen mehrere Filialen geschlossen und andere mit Wachleuten geschützt.