Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Abheben, schweben und Isny von oben betrachten
Zahlreiche Besucher kommen zum Kinderfliegen und zum Flugtag
(jl) - Hunderte Besucher haben sich bei schönstem Sonnenschein am Samstag zum Kinderfliegen und am Sonntag zum Flugtag mit tollem Programm auf dem Segelflugplatz im Rotmoos getummelt. Viele nutzten am Wochenende die Chance, sich in die verschiedensten „fliegenden Kisten“zu setzen und einen Rundflug zu machen – ob mit einem Segelflugzeug, einer der viersitzigen Motormaschinen, einem Gyrocopter oder in einem Ultraleicht. Zahlreiche befreundete Piloten aus nah und fern landeten im Rotmoos und besuchten den Flugtag mit ihrem Flugzeug.
Am Samstag durften mehr als 40 Kinder mit dem Segelflugzeug abheben. „Das machen wir sehr gerne für die Kinder und hoffen, auch den einen oder anderen Samen bei den Kleinen zu pflanzen“, sagt Axel Schulz, Vorsitzender der Luftsportgruppe Isny. Wer weiß, vielleicht kommt der ein oder andere wieder und macht diese großartige Sportart zu seinem Hobby.
Der Flugtag am Sonntag begann mit einem Festgottesdienst. Danach konnten die Besucher den Frühschoppen, die Rundflüge und das Flugprogramm genießen. Moderator Franz Völk erläuterte den gebannt in den Himmel schauenden Besuchern das Programm und die verschiedenen Flugzeugtypen. Es ist eben ein Unterschied, ob man den Fliegern nur zuschaut oder gleich auch noch erklärt bekommt, was dort oben geschieht. „Wir haben ein treues Isnyer Publikum“, sagte Erwin Rudhart, der an diesem Tag Flugleiterdienst hatte, erfreut. Bei dem zunächst durchwachsenen Wetter ist es nicht selbstverständlich, dass es überhaupt Ausflüge auf dem Flugplatz gibt.
Die umfangreiche Flugschau zeigte an beiden Tagen ein weites Spektrum des Luftsports. Kunstflug im Segelflugzeug mit Florian Hofer und im Motorflugzeug mit Benni Stiebe waren ebenso Teil des Programms wie die Modellflieger, die ihre maßstabsgetreuen Kopien vom Boden aus fernsteuerten. Sogar ein Fallschirmspringer aus Leutkirch wagte sich aus dem Absetzflugzeug, als der Himmel sich am Nachmittag lichtete.
Eine besondere Attraktion bot Horst Havrda mit seinem 1989 selbst gebauten Kunstflugzeug „SH2H“. Er legte einen astreinen, sauberen Segelkunstflug mit Rauchpatronen hin – der letzte für ihn mit seinem Flugzeug – „dann kommt sie ins Deutsche Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe“, kündigt der Pilot an. Und so bekam er auch einen besonderen Applaus und stellte sein Flugzeug direkt an der Absperrung ab.
Für das Flugplatzfest muss man den Isnyer Luftsportlern, die mit circa 40 aktiven Mitgliedern alle auf den Beinen waren und wie immer Partner und Freunde als Helfer mitzogen, wieder ein Lob aussprechen. Die Organisation erwies sich als hervorragend.