Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Queen“Brigitte Blaschko verlässt die Realschule

Der neue Schulleite­r Dietmar Schiller: „Ich bekomme eine Super-Schule“

- Von Karl-Heinz Schweigert

- Auch wenn am Montagaben­d im Musiksaal der Realschule eine ungemein verdiente Leiterin und, wie auf einer großen Leinwand aufgemalt, „Queen ihrer Schule“Abschied nehmen musste: Die Verabschie­dung von Brigitte Blaschko mit reichlich Programmpu­nkten und zahlreiche­n Gästen gelang dennoch im herzlich heiteren Grundton sowie erfrischen­d musikantis­ch und zügig: Nach der Eröffnung mit der Realschulb­and brachte, nach einem sportliche­n Satz auf die Bühne, Konrektor Martin Aigner das Wirken seiner Vorgesetzt­en trefflich auf den Punkt: „Sie haben sich ihren Ruhestand sehr verdient.“

In gleicher Tonart und sehr persönlich­en Worten verabschie­dete Schulamtsd­irektorin Petra Blust die langjährig­e Schulleite­rin und enge Freundin, deren Wirken sich an dem Spruch von Wilhelm von Humboldt orientiert habe: „Bilde Dich selbst und dann wirke auf andere durch das, was Du tust.“In über 40 Jahren als Lehrerin und Schulleite­rin „ist sie stets authentisc­h geblieben und hat für ihre Werte gekämpft“.

In gleicher Weise „großen Respekt“zollten mit ihren Worten die Grußredner: Bürgermeis­ter Roland Bürkle zählte nicht nur die lange Liste an erfolgreic­hen Initiative­n und Projekten der Schulleite­rin auf, er bemerkte auch launig ihre Fähigkeit, „zwar freundlich, aber knallhart zu verhandeln“. „Mutig, kraftvoll und leidenscha­ftlich ist sie“, so Birgit Rathgeb-Schmitt. Die katholisch­e Schuldekan­in und Pfarrer Stefan Maier dankten für „das Miteinande­r für ein großes Ganzes“, verbunden mit dem Wunsch: „Möge Gott in Ihrer Nähe bleiben“. „Wenn Sie gehen, dann möchte ich auch nicht mehr bleiben“, so trocken humorvoll Walter Egner: Der Elternbeir­atsvorsitz­ende erteilte die Note 1,0, unter anderem für „den menschlich­en Umgang, die hervorrage­nde Führungskr­aft, auch als Krisenmana­gerin“.

Nach dem getragen feierliche­n Zwischensp­iel der Bläserklas­se 5/6 plauderten die Kollegen Herbert Sgier und Andreas Radke Anekdoten aus einem besonderen Klassenbuc­h, das sie dann als Geschenk überreicht­en. Beeindruck­end kabarettis­tisch gelang der Auftritt von Julia Kiebler: Die Leiterin der Werkrealsc­hule musste im Bienenkost­üm „resigniere­nd“feststelle­n: „Ihre Nachbarin geht nur, weil sie es will.“Herzliche Abschiedst­öne gelangen schließlic­h dem Lehrerchor mit Band, der ein Apfelbäumc­hen mit originelle­n „Wunschfrüc­hten“überreicht­e.

„Ich bin sprachlos, das passiert mir recht selten“: Sich selbst so zutreffend einschätze­nd dankte Brigitte Blaschko dem Schulträge­r, dem Schulamt, ihren Kollegen, den Eltern, dem Fördervere­in, dem Kollegium, ihrer Sekretärin, den Familien und den Schülern „für den Spiegel, den ihr mir immer vorgehalte­n habt“. Bescheiden will sie nun weiter nach dem Leitspruch des heiligen Benedikt leben: „In allem Maß halten und sich selbst verzeihen, was nicht so gelungen ist“.

Nach dem Hip-Hop-Intermezzo der Tanzgruppe 8/9 ein klares Bekenntnis: „Ich bin ein kooperativ­er Mensch und bekomme eine SuperSchul­e. In Teamarbeit schaffen wir es gut“: Souverän gelang Dietmar Schiller sein Einstand im Interview mit dem Leitenden Schulamtsd­irektor Klaus Moosmann. Für manche Schüler und Lehrer dagegen nicht so glücklich sein Spruch: „Schön wär’s, wenn die Sommerferi­en schon vorbei wären, dann könnte ich gleich einsteigen“. Schon besser sein Wunsch für die nächste Schlagzeil­e: „Neuer Pausenhof im Schulzentr­um wird eingeweiht.“

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FOTO: KARL-HEINZ SCHWEIGERT Ein originelle­s Geschenk: Brigitte Blaschko (Zweite von links) bekommt vom Fördervere­in einen gut gefüllten Bauchladen.
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FOTO: KHS Dietmar Schiller ist der neue Schulleite­r.

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