Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Unterstützung aus Oberschwaben kommt in Indien an
Misereor-Referenten berichten von ihren Reisen und den Projekten vor Ort
(sz) - Mitglieder und Interessierte der Indienkinderhilfe Oberschwaben haben sich im PiusScheel-Haus in Bad Wurzach getroffen, um untereinander Neuigkeiten aus Indien auszutauschen. Die Misereor-Referenten Michael Stahl und Anselm Meyer-Antz berichteten von ihren jüngsten Reisen dorthin.
Laut einer Pressemitteilung stellte Meyer-Antz die Situation von großem Wirtschaftswachstum, großen Technologiefortschritten einerseits und massiver Armut, andauernder frauenverachtender Diskriminierung und fortgesetzter Kastenschranken vor. Im März war der Misereor-Mitarbeiter in Uttar Pradesh und Bihar unterwegs. In Uttar Pradesh habe zuletzt ein hindufundamentalistischer Geistlicher das Ministerpräsidentenamt übernommen, was unter anderem zur gewaltsamen Schließung von Schlachthöfen geführt habe. Opfer dieser Maßnahmen seien vor allem die ausgegrenzten kastenlosen Dalits und die mehrheitlich armen Muslime. Auch die katholische Kirche sehe sich im vormals pluralistischen Indien mehr und mehr an den Rand gedrängt, heißt es in der Mitteilung weiter.
Michael Stahl, bei Misereor für die Spendergruppen in Deutschland zuständig, dankte der Indienkinderhilfe Oberschwaben für die finanzielle Unterstützung im vergangenen Jahr. „Weiter dankte Stahl den Menschen in Oberschwaben, die sich durch den Kauf von Solibrot in Bäckereien an der gemeinsamen Hilfe für die Ärmsten in aller Welt beteiligt haben“, so die Mitteilung. Seit fünf Jahren organisieren Misereor und der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) diese Aktion während der Fastenzeit. Allein durch die Bad Wurzacher Bäckereien wurden in diesem Jahr 4240 Euro für Frauen- und Kinderprojekte gesammelt. Die Aachener Gäste betonten laut Mitteilung, dass sie im Vorstand der Indienkinderhilfe Oberschwaben kompetente und sehr engagierte Partner auf Augenhöhe finden.