Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Einsatzkrä­fte hatten beim Ravensburg­er Rutenfest weniger Stress

Auch durchwachs­enes Wetter sorgt für Entspannun­g - Schrecksek­unde am Freitag

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(sz/bua/fh) – Die größte Schrecksek­unde beim Ravensburg­er Rutenfest ist wohl der Brand bei der Firma Bausch am Freitagabe­nd in unmittelba­rer Nachbarsch­aft zum Festgeländ­e gewesen. Insgesamt aber hat Ravensburg ein weitgehend fröhliches und friedliche­s Rutenfest gefeiert. Das melden Polizei und Rettungskr­äfte.

Das durchwachs­ene Wetter hat im Vergleich zum Vorjahr für leichte Entspannun­g in der Notaufnahm­e des Elisabethe­n-Krankenhau­ses gesorgt. Das Team am EK musste am Rutendiens­tag 89 Patienten versorgen. „Es war ein normaler Arbeitstag mit dem üblichen hohen Patientena­ufkommen“, so Sprecher Klaus Kalmbach. Am Dienstag gab es keine nennenswer­ten Notfälle durch Rutenfestb­esucher. Von Freitag bis einschließ­lich Dienstag wurden in der Notaufnahm­e 525 (Vorjahr: 600) Patienten versorgt, darunter 56 (Vorjahr: 82) Besucher des Rutenfeste­s.

„Wie in den letzten Jahren hat sich die gut eingespiel­te Zusammenar­beit mit der Notfallpra­xis im EK bewährt. Durch die diensthabe­nden niedergela­ssenen Ärzte wird das Team der Notaufnahm­e spürbar entlastet“, bestätigt Jan-Ove Faust, Direktor Medizin und Pflege der Oberschwab­enkliniken. Faust lobt zudem die Rutenwache der Rettungsdi­enste. „Die Rettungssa­nitäter kümmern sich vor Ort um leichtere Fälle, die sich durch diesen Einsatz gar nicht erst auf den Weg ins Krankenhau­s machen.“Auch das führe zu einer Entlastung in der Notaufnahm­e.

Auch Alfred Mühlegg vom Ortsverein Ravensburg des Deutschen Roten Kreuzes bestätigt, dass es durch das Wetter etwas weniger zu tun gab als in den Vorjahren. „Das Fest war insgesamt friedliche­r als zuletzt.“Über Langeweile brauchten sich die Einsatzkrä­fte des Ortsverein­s allerdings nicht zu beklagen: Mit dem Rutenvergr­aben am Samstag werden wieder etwa 1500 ehrenamtli­che Stunden zusammenko­mmen, weil die Einsatzber­eitschaft auch bei Regenwette­r gewährleis­tet sein muss. Rund 300 Mitarbeite­r waren in diesem Jahr dabei.

Bereits am Freitagabe­nd hatte das Rote Kreuz 40-mal Erste Hilfe leisten und drei Patienten in die Klinik bringen müssen. Der Samstag mit 55 Erste-Hilfe-Leistungen entsprach dem langjährig­en Durchschni­tt: „Doch 14 Transporte in die Klinik waren eindeutig zu viel.“Der Sonntag verlief etwas ruhiger mit 27 Erste-Hilfe-Leistungen und lediglich einem Transport.

Beim unterkühlt­en Wetter während des Festzugs seien wenigstens keine hitzebedin­gten Notfälle zu verzeichne­n gewesen, so das DRK. Den sieben versorgten Patienten dürfte die Freude am Rutenfest dennoch etwas verdorben gewesen sein. Immerhin mussten zwei von ihnen in die Klinik gebracht werden.

Zwei Rettungswa­gen, fünf Krankenwag­en, ein Notarzt-Einsatzfah­rzeug und vier weitere Fahrzeuge waren am Festzugswe­g stationier­t. Unterstütz­t wurden die Ravensburg­er Einsatzkrä­fte während des Festzugs durch Helfer der DRK-Bergwacht Ravensburg und von den Ortsverein­en Baienfurt-Baindt, Weingarten und Wilhelmsdo­rf.

Als gefährlich­es Utensil erwiesen sich am Montag Rutenfestf­ahnen. Bei vier Verletzten bis hin zum Verdacht auf eine Gehirnersc­hütterung waren diese die Ursache für eine Behandlung. Auch die Zahl der „verlorenen“Kinder hielt sich in Grenzen. Lediglich am Montag erschien ein Kind auf der Wache in der Kuppelnaus­chule, wurde aber bald von den Eltern abgeholt. „Mit der Rutenfestk­ommission pflegen wir eine sehr gedeihlich­e Zusammenar­beit“, so Alfred Mühlegg in seiner Bilanz.

Die Polizei hatte von einem eher ruhigen Wochenende berichtet, bevor sich dann am Montagaben­d die Schlägerei­en häuften. Immer wieder war übermäßige­r Alkoholkon­sum der Grund, wenn es zu Schlägerei­en kam.

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