Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Zurück im Rampenlich­t

Trotz einer schwierige­n Saison schielen Ludwig/Walkenhors­t auf eine WM-Medaille

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(SID) - Knapp ein Jahr ist es her, dass Laura Ludwig und Kira Walkenhors­t freudetrun­ken im Sand der Copacabana umherhüpft­en und ihre olympische Goldmedail­le bejubelten. 344 Tage später wollen die beiden Hamburgeri­nnen bei der am 28. Juli beginnende­n Beachvolle­yball-WM in Wien ihre beeindruck­ende Karriere mit dem letzten noch fehlenden Titel krönen – die Vorzeichen sind aber alles andere als gut.

„Wir fahren bestimmt nicht dorthin, um nur mitzuspiel­en. Wir wollen schon ganz vorne landen“, sagte Ludwig, relativier­te jedoch: „Wir sehen wie immer von Spiel zu Spiel und versuchen, immer besser und selbstbewu­sster zu werden. Aber bis wir das nicht zwei bis drei Turniere hintereina­nder so gespürt haben, kann man nicht einfach mal von der Goldmedail­le reden.“

Genau diese Turniere als Vorbereitu­ng auf die WM auf der Wiener Donauinsel fehlen den Olympiasie­gerinnen. Eine Operation an der rechten Schulter im Dezember hatte Ludwig lange außer Gefecht gesetzt, Walkenhors­t wird derzeit noch von einer Entzündung in der Schulter nach einer fiebrigen Erkältung behindert. Nur bei fünf Events standen sie in dieser Saison gemeinsam auf dem Platz – und auch da nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte.

Zumindest gesundheit­lich scheint das Duo, das auf Platz 21 der Weltrangli­ste abgerutsch­t ist und schon Olympiagol­d, zwei gemeinsame EM-Titel, drei deutsche Meistersch­aften und acht Siege auf der World Tour zusammen errungen hat, zum Highlight des Jahres aber die Kurve zu kriegen. „Die Schulter macht wieder alles mit. Die gehört wieder zu mir seit einigen Wochen“, sagte die 31 Jahre alte Abwehrspie­lerin Ludwig. Auch bei ihrer fünf Jahre jüngeren Partnerin Walkenhors­t gehe mit Hilfe von Ärzten und Physiother­apeuten alles in die richtige Richtung.

Dennoch gibt es in der wenigen verbleiben­den Zeit bis zur WM noch viel zu tun. Vor allem beim Aufschlag und Netzangrif­fen sieht Ludwig Verbesseru­ngspotenti­al. „Es fehlt noch die Konstanz. Der Rest ist da. Beachvolle­yball haben wir zum Glück nicht verlernt“, sagte sie.

Zeigen wollen Ludwig und Walkenhors­t das schon in ihrer Auftaktpar­tie in der Vorrunde gegen das marokkanis­che Team Mahassine Siad/ Imane Zeroual am Freitag (15 Uhr), ehe es gegen die deutschen Duos Nadja Glenzke/Julia Großner (Samstag, 13 Uhr) und Karla Borger/Margareta Kozuch (Montag, 14 Uhr) um den Einzug in die K.o.-Runde geht.

Dass Deutschlan­ds Top-Team der vergangene­n Jahre wegen der von Verletzung­en geprägten Saison etwas unter dem Radar fliegt, sieht Ludwig als Vorteil. „Es ist immer ein bisschen einfacher, wenn man nicht als Topfavorit da reingeht“, meinte sie: „Man kann nicht sagen, dass wir in Vergessenh­eit geraten sind. Aber viele haben uns wahrschein­lich auch nicht mehr so auf dem Zettel wie noch vor der Saison.“Eine WM ist da genau der richtige Ort, um sich wieder ins Rampenlich­t zu spielen.

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FOTO: DPA Laura Ludwig (re.) und Kira Walkenhors­t im olympische­n Finale von Rio de Janeiro, als sie Gold gewannen.

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