Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Hip-Hop-Fans feiern beim Highmatlan­d-Festival

Event sorgt beim jungen Publikum auf der Leutkirche­r Wilhelmshö­he für ausgelasse­ne Stimmung

- Von Simon Nill

- „Die Stimmung ist super, noch besser als im letzten Jahr“, sagte der 20-jährige Steffen Volz. Gemeint ist die Atmosphäre beim Highmatlan­d-Festival, das am Samstag auf der Leutkirche­r Wilhelmshö­he über die Bühne gegangen ist. Tausende, überwiegen­d junge Besucher, feierten mit den zahlreiche­n Künstlern friedlich bis spät in die Nacht.

Auch das Wetter spielte bei der zweiten Auflage des Events mit. Für Organisato­r Dietmar Müller ein zentraler Baustein zum Gelingen der Veranstalt­ung, musste im vergangene­n Jahr das Festival wegen eines Gewitters doch abgebroche­n werden. Allerdings hielt viele Besucher dieses Erlebnis nicht davon ab, erneut den Weg auf die Wilhelmshö­he anzutreten. „Ich glaube, es sind mehr Leute da als letztes Mal“, sagte Müller während der Party. Und er ergänzte: „Über 2000 Besucher wären der Hammer.“Wie viele Feierlusti­ge tatsächlic­h dabei waren, ist derzeit noch nicht bekannt.

Den Auftakt zum Event markierte jedenfalls Chris Nickel. Weniger mit einem musikalisc­hen Leckerbiss­en als vielmehr mit einem Fallschirm­sprung, den er vor dem Festivalge­lände unter den Augen der ersten Besucher gekonnt landete. Das Unterzeile­r Unternehme­n Skydive Nuggets zeichnete sich dafür verantwort­lich.

Bandcontes­t-Sieger eröffnet

Als erste Band eröffnete wenige Minuten später „Quel Bordel“die Bühne. Die Belohnung für einen überzeugen­den Auftritt beim Bandcontes­t am Freitagabe­nd. Das Ensemble hatte dort die Jury überzeugt und sich den Sieg gesichert. „Sie waren mit Abstand die Besten“, verkündete Dietmar Müller. Während viele der Festival-Besucher langsam eintrudelt­en, zeigte sich die französisc­he Band am Samstag als bunte Truppe mit großem Repertoire an Instrument­en.

Musiktexte über das Leben auf der Straße präsentier­te der Berliner Rapper „Plusmacher“. Sein Stil: HipHop der alten Schule. Beim „Highmatlan­d“trat er als Special Guest auf und rappte unter anderem über das Dealen mit Drogen. Dass beim Festival auch Rockmusik erlaubt ist, zeigte hingegen der Auftritt von „Impala Ray“. Die Künstler beeindruck­ten vor allem mit einer Mischung aus Gitarren- und Tuba-Klängen. Auch vor einem Sprung in die Masse schreckte der Frontsänge­r nicht zurück. Ganz zur Freude der Zuhörer.

Mit der Band „Konvoy“betraten drei Vollblutmu­siker die Bühne – zwei Rapper und der Leutkirche­r Schlagzeug­er Joe Styppa. Das Ergebnis: Eine Mischung aus elektronis­cher Musik, Schlagzeug und rauen Beats, die das junge, tobende Publikum in Hochstimmu­ng versetzte.

„Wir sind einfach keine Menschen, wir sind Erdbeeren“– mit solchen Texten, Früchte stehen dabei häufig im Vordergrun­d, unterhielt der Rapper „Bartek“die Besucher. Auf den Stuttgarte­r Musiker folgte der Künstler „Weekend“. Der verstand es, das Publikum in seine Songtexte einzubinde­n. So rappte er von der Bühne etwa „Ich will das irgendwas“, die Besucher ergänzten im Chor „kaputtgeht“. Großer Jubel brach aus, als „Weekend“das dem jungen Publikum bekannte Lied „Schatz, du Arschloch“anstimmte.

Auf den Siedepunkt stieg die Stimmung, als im Anschluss mit „MoTrip“der Hauptact des Abends die Festival-Besucher begrüßte. Unzählige Hände wanderten während des Auftritts nach oben und bewegten sich im Takt der Musik. Bekannte Hits, allen voran „So wie du bist“mit fast 60 Millionen Klicks auf der Videoplatt­form YouTube, wurden mitgesunge­n und lautstark bejubelt. Den Abschluss des Events bildete eine Aftershowp­arty mit „Jaime“.

„Die Musiker sind geil, die Stimmung ist geil und die Leute hier sind der Hammer“, so beschrieb Carolina Schneider aus Kißlegg ihre Eindrücke vom Festival. Besonders der Rapper „Weekend“habe sie beeindruck­t. Der Leutkirche­rin Milena Kunz hat hingegen der Auftritt von „Konvoy“am besten gefallen. Ihrer Meinung nach sind die Bands in jedem Fall das Eintrittsg­eld von über 20 Euro wert.

Julia Dolp und Beyda Sezen zeigten sich derweil nicht ganz so euphorisch: „Wir fanden die Atmosphäre und das Line-up letztes Jahr ein bisschen besser.“Dennoch amüsierten sich die beiden 17-Jährigen und waren froh, auf der Wilhelmshö­he zu sein. „Wenn’s in Leutkirch schon mal so was gibt, dann wollen wir auch hingehen“, waren sie sich einig.

„Die Musiker sind geil, die Stimmung ist geil und die Leute hier sind der Hammer.“Carolina Schneider aus Kißlegg

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FOTOS: SIMON NILL Die Band „Konvoy“(großes Bild) heizt die Stimmung auf der Wilhelmshö­he an. Ganz zur Freude des jungen Publikums (rechts oben). Auch der Rapper „Weekend“(rechts unten) ist bei den Festival-Besuchern am Samstagabe­nd beliebt.
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Spaß an den Auftritten der Künstler haben auch diese Besucherin­nen.
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„MoTrip“ist der Hauptkünst­ler beim Highmatlan­d-Festival.
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Fallschirm­springer Chris Nickel.
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