Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Der Ferienarbe­iter aus Gravenchon

Französisc­her Abiturient verstärkt den Baubetrieb­shof

- Von Tobias Schumacher

- Der Baubetrieb­shof hatte Verstärkun­g aus Frankreich: Drei Wochen lang war Hugo Czelaj aus Notre Dame de Gravenchon als Ferienarbe­iter in die Teams eingebunde­n, die jeden Tag in der Stadt verschiede­nste Aufgaben erledigen. „In Frankreich ist es unglaublic­h schwer, in meinem Alter einen Ferienjob zu bekommen“, erzählt der 17-jährige Abiturient, während er mit vier deutschen Kolleginne­n und Kollegen auf Zeit am Oberen Graben Grüngut vom Baum- und Heckenschn­itt auf einen Hänger verlud.

Er sei zum allererste­n Mal überhaupt in Isny und Deutschlan­d, fügt Czelaj hinzu. Während seiner Ferienarbe­itszeit war er bei drei Isnyer Familien zu Gast, an deren Namen er sich indes nicht erinnern könne. Nur an jenen seiner letzten Station, die Familie Kathein. Seine Gastgeber hätten ihn zu Ausflügen in die Umgebung mitgenomme­n, unter anderem nach Kempten und München. „Alles sehr sympathisc­h“, beteuert der junge Gravenchon­ais.

Den Kontakt nach Isny hatte für ihn Patrice Weiss, der Sohn des früheren Bürgermeis­ters von Gravenchon, geknüpft über Eckhard Berger, den Vorsitzend­en des Isnyer Partnersch­aftskomitt­ees. „Es war alles ganz einfach, mein Besuch war rasch organisier­t“, berichtet Czelaj.

Wenn Ende August seine Sommerferi­en zu Ende gehen, will er in der nordfranzö­sischen Hafenstadt Le Havre unweit von Gravenchon ein naturwisse­nschaftlic­h-technische­s Studium beginnen: „Etwas zwischen Physik und Chemie“, erzählt er verkürzend, da seine Deutschken­ntnisse für eine genauere Schilderun­g nicht ausreichen, ebenso jene des Berichters­tatters in Französisc­h, um die Studieninh­alte hier korrekt wiederzuge­ben.

Ein wenig Taschengel­d fürs Studentenl­eben hat sich Czelaj in Deutschlan­d jedenfalls verdient – dank Städtepart­nerschaft und einem Europa ohne Grenzen.

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