Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Rekordbilanz bei BSG Allgäu
Genossenschaft erwirtschaftet 2016 einen Gewinn von 2,016 Millionen Euro
- Die BSG Allgäu legt erneut ein Rekordergebnis vor. Bei der Vertreterversammlung präsentierten die Vorstände Mario Dalla Torre und Tanja Thalmeier einen Jahresüberschuss in Höhe von 2,016 Millionen Euro bei einer Bilanzsumme von 116,7 Millionen Euro und Umsatzerlösen von 33,9 Millionen Euro. Trotzdem hob Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Schiek mahnend den Zeigefinger in Richtung Politik: „Erschwingliche Wohnungen sind in Kempten Mangelware. Allein bei der BSG sind 1200 Wohnungssuchende registriert.“
Da wirken die Projekte der BSG wie der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Am vergangenen Montag wurde die Fertigstellung von 47 genossenschaftlichen Wohnungen in der Sligostraße auf der Ludwigshöhe gefeiert. Aktuell entstehen dort noch 39 Eigentumswohnungen. Am Kreuzbergele plant die Genossenschaft 32 Mietwohnungen und an der Wilhelmstraße entstehen 18 Reiheneigenheime. „Seit dem Jahr 2000 wurden 600 Reihenhäuser für junge Familien gebaut“, sagte Thalmeier. Aktuell entstehen 22 weitere in Durach. „Damit errichten wir in zwei Jahren 245 Objekte für 80 Millionen Euro“, bilanzierte Dalla Torre. Angekündigt, aber noch nicht beschlossen ist die Vergabe von städtischen Grundstücken für den Wohnungsbau auf der Halde an die BSG.
Dazu kommen 3,7 Millionen Euro, die in die Instandhaltung der mehr als 2100 genossenschaftlichen Wohnungen geflossen sind. Dafür bezahlen die Mitglieder im Schnitt fünf Euro pro Quadratmeter Miete. „Damit liegt die BSG weiterhin rund 30 Prozent unter dem Mietniveau für vergleichbare Wohnungen in Kempten“, sagte der Vorstand. In seiner Bilanz zeichnete er auch die Entwicklung des Eigenkapitals nach: In zehn Jahren stieg dieses von 28,7 auf 47,6 Millionen Euro. Das liegt zum einen an der Erhöhung der Geschäftsguthaben der Mitglieder um rund zehn Millionen Euro und den Jahresüberschüssen von zusammengerechnet zwölf Millionen Euro.
Gleichzeitig erhielten die Mitglieder 3,4 Millionen Euro an Dividenden. Auch in diesem Jahr sind es wieder vier Prozent.
Den Mitgliedern scheint es bei der BSG zu gefallen. Im Vorjahr wurden nur 119 Wohnungen neu vermietet, was einer Fluktuationsrate von 5,7 Prozent entspricht, vor zwei Jahren waren es noch acht Prozent. „Im Durchschnitt wohnen unsere Mitglieder 18 Jahre bei unserer Genossenschaft“, sagte Thalmeier. Für kostengünstigen und energieeffizienten Geschosswohnungsbau erhielt die Genossenschaft kürzlich den „Deutschen Ziegelpreis 2017“. Für die Seniorenwohnanlage an der Hauffstraße gab es den „DW-Zukunftspreis“und beim Integrationspreis 2017 kam die BSG in die Endrunde.