Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Der Haifisch lässt sich entschuldigen
Der Freibad-Familientag wird zum rundum gelungenen Event
(rs) - Manchmal hat man kein Pech und es kommt auch noch prima Wetter dazu: So ein Familientag im Freibad steht und fällt natürlich mit dem Wetter, das sich am Samstag von seiner besten Seite zeigte, sodass das pickepack vollgepackte Familientags-Programm in voller Länge durchgezogen werden konnte. Die Schatzsuche im Sand ging allerdings spurlos am Chronisten vorbei, da Schatzsucher Frühaufsteher sind, Journalisten aber eher der Devise, „der frühe Vogel kann mich mal“, huldigen.
Doch auch als später Vogel packt einen die Faszination des Schnuppertauchkurses der „Lion Divers“, bei dem fünf erfahrene Instruktoren die Kinder (ab acht Jahren) für fünf Euro pro Viertelstunde in die Geheimnisse des Pressluftflaschentauchens einweisen, was schon allein wegen des Einsatzes des Mundstücks gar nicht so einfach ist. Natürlich werden in dieser Viertelstunde auch die Grundlagen der TaucherZeichensprache – unter Wasser und mit Mundstück spricht es sich eher schlecht – vermittelt. Ein mit Daumen und Zeigefinger geformtes „O“ist nicht die unter Autofahrern übliche gebührenpflichtige Beleidigung, sondern das Signal an den Mittaucher – Taucher gehen nie allein unter Wasser – , dass alles in Ordnung ist. Eine der Instruktorinnen formt mit der senkrecht gestellten Handfläche über dem Kopf ein Zeichen und lässt ihren Schützling raten, was sie damit sagen will. „Vorsicht Hai!“Der Tauchschüler guckt ein bisschen schreckhaft, doch als die Tauchlehrerin lacht, dämmert es ihm, dass die Haie hierzulande keine Zähne haben und die Raubfischdichte im Becken des Freibades selbst bei idealem Badewetter ziemlich gering ist.
Gar nicht gering, sondern sehr groß ist der Andrang bei den übergroßen Waterballs in einem Spezialbecken, die den hineingekletterten Kindern ebenfalls übergroßen Spaß machen. Und dass die flehentliche Bitte einer kleinen Nixe, „Mama, ich will unbedingt in den pinken Ball“, ungehört verhallt, ist schnell verschmerzt. Auch im lindgrünen Rund macht die Sache Spaß. Die Werbestände der ortsansässigen Bank sowie der der Heimatzeitung sind stark umlagert, am Ende eines langen und sonnigen Tages bleibt nur ein Fazit: Glück ist ein sonniger Badetag und die Tatsache, dass der Temperatursturz noch 24 Stunden gewartet hat. Manchmal hat man eben kein Pech.