Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Veloceteam steckt Rückschlag weg
Leutkircher Mountainbikesportler auf Platz zwei bei Duisburger 24-Stunden-Rennen
LEUTKIRCH (sz) - Das Leutkircher Mountainbiketeam Veloce Speed Club hat am vergangenen Wochenende in Duisburg an einem der größten 24-Stunden Rennen Europas teilgenommen. Wie es berichtet, erreichte das Team mit Platz zwei in der Wertung der 8er-Mixedteams einen großen Erfolg.
Aufgrund der weiten Anreise ins Ruhrgebiet machte sich bereits am Donnerstagabend und Freitagvormittag ein großer Tross aus Rennfahrern, Physiotherapeuten, Mechanikern und weiteren Betreuern auf den Weg nach Duisburg. Nachdem das Fahrerlager aufgebaut und bezogen gewesen war, hatten die acht Fahrerinnen und Fahrer Gelegenheit, eine sehr besondere und abenteuerliche Strecke in Augenschein zu nehmen.
Mitten durch ein Stück deutscher Industriegeschichte
Der acht Kilometer lange Kurs führte mitten durch den Landschaftspark Duisburg, der rund um ein stillgelegtes Hüttenwerk entstand und somit ein Stück deutsche Industriegeschichte darstellt. Die Strecke an sich wies mit mehreren kleinen Hügeln, insgesamt 80 Höhenmeter, keine besonders großen Schwierigkeiten auf.
In der Nacht vor dem Rennen setzte allerdings ein starker Gewitterregen ein, was die Strecke dann fahrtechnisch doch schwerer machte. Die Teammitglieder des Veloce Speed Clubs, die die Nacht bereits im Fahrerlager unter freiem Himmel verbrachten, ließen sich durch das schlechte Wetter nicht beeindrucken. Das Leutkircher Team bildeten die Chefin Jutta Schubert, Andrea Kauf, Sabine Hempel als Lokalmatadorin aus dem Ruhrgebiet, Max Krohmer, Max Weissgerber, ebenfalls aus dem Ruhrgebiet, Ralf Schönfeld, Steffen Jung und Valentin Kegreiß.
Pünktlich um 12 Uhr, bei leichtem Regen, fiel der Startschuss zur ersten Runde, die Max Weissgerber als Ortsansässiger mit guter Streckenkenntnis für das Veloceteam absolvierte. Sofort gelang es ihm, das Team in eine gute Position zu bringen. Obwohl sich das komplette Fahrerfeld mit mehr als 2000 Startern an manchen Engstellen der Strecke bis zum Stillstand aufstaute, konnten die Fahrerinnen und Fahrer des Veloce Speed Clubs nach einer Stunde die Mixed-Wertung anführen.
Durch einen guten Rennrhytmus, bei dem sich die Fahrer jede Runde abwechselten, schien zunächst alles wie am Schnürchen zu laufen. Nachdem jeder drei Runden absolviert hatte, gab es allerdings einen kleinen Rückschlag für das Veloceteam. Jutta Schubert, durch einen Infekt in den Tagen zuvor geschwächt, konnte der Rennbelastung nicht standhalten und musste vorübergehend aussetzen.
Dies stellte ein Problem für das Team dar, da in der Mixed-Wertung mindestens 30 Prozent der Runden von Frauen gefahren werden müssen. Zum Glück konnte Sabine Hempel, die sonst an Triathlonwettkämpfen, unter anderem auf der Langdistanz, teilnimmt, ihre große Ausdauer unter Beweis stellen und die Runden für die Teamchefin übernehmen.
Trotzdem gelang es in dieser Phase einem anderen Team, die Führung zu übernehmen, so dass der Veloce Speed Club auf Platz zwei lag. Für etwas mehr Erholung in der Nacht wurde die Taktik umgestellt, und es wurden im Wechsel zwei Runden gefahren.
Am nächsten Morgen konnte das Leutkircher Team mit den ersten Sonnenstrahlen wieder neue Energie schöpfen. Zwar vergrößerte das erste Team den Vorsprung in der Nacht etwas, dafür erholte sich Jutta Schubert wieder, und die Teamchefin persönlich absolvierte die letzten beiden Runden für das Team.
Nach dem Rennen war die Stimmung ausgelassen. Ohne einen Defekt oder größeren Sturz im Ziel, feierten Fahrer und Betreuer den zweiten Platz, „der den hohen Ansprüchen nach den Siegen in München in den vergangenen Jahren mehr als gerecht wurde“, wie es im Teambericht heißt.