Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Der Bundesliga-Aufstieg soll endlich her
Faustball-Frauen des SV Tannheim müssen an diesem Samstag in Stammheim mindestens Zweiter werden
TANNHEIM - Der Aufstieg in die Faustball-Bundesliga auf dem Feld soll an diesem Samstag für die Frauen des SV Tannheim endlich Wirklichkeit werden.
Beim Qualifikationsturnier in Stuttgart-Stammheim nehmen neben dem Gastgeber und Tannheim noch die Teams des TSV Pfungstadt und des TV Öschelbronn, die beiden Ersplatzierten der zweiten Bundesliga West, teil. Es reicht der zweite Platz, um das Aufstiegsticket zu buchen. Die Spiele beginnen um 11 Uhr im neuen wtv-Stadion in Stammheim.
„Wir sind hochmotiviert und wollen das Projekt endlich schaffen“, sagt Katharina Hammer. Die Trainerin wurde in den vergangenen Wochen in der zweiten Liga wieder zur Spielertrainerin, weil andere Spielerinnen verletzt ausfielen. Auch in Stammheim wird die mittlerweile 32-jährige Grundschullehrerin wieder auf dem Feld stehen. „Ich wollte eigentlich nicht mehr, aber ich kann die Mannschaft in dieser Situation natürlich nicht im Stich lassen.“
Tannheim fährt mit sehr viel Selbstvertrauen nach Stuttgart, auch weil man am letzten Spieltag der Hauptrunde gegen Stammheim mit 3:2 Sätzen gewinnen konnte. „Das könnte psychologisch eine große Rolle spielen“, sagt Katharina Hammer, obwohl man das Hinspiel in Stammheim klar mit 0:3 Sätzen verloren hatte. Dieses 2:3 war die einzige Niederlage, die Stammheim während der gesamten Saison hinnehmen musste.
Sabrina Schütz und Lena Mertz werden für die Endrunde nicht zur Verfügung stehen. „Wir müssen halt wieder mal improvisieren, sind aber trotzdem stark genug.“Dennoch werde die Tagesform eine große Rolle spielen.
Beim westdeutschen Meister TSV Pfungstadt sind die Mädchen alle unter 18 Jahre alt und gelten dennoch als sehr nervenstark. Auch drei Jugendnationalspielerinnen zählen zum Kader, unter anderen die Hauptangreiferin Alix Vetter. Öschelbronn hat ebenso eine schlagkräftige Truppe am Start, die laut Katharina Hammer auch körperlich eher großgewachsen ist. „Wir müssen unsere Stärken und unsere taktische Variabilität ausspielen“, sagt Hammer, „auch die größere Erfahrung könnte eine Rolle spielen.“
In der Halle ist der SV Tannheim schon Bundesligist, dort wurde man in der abgelaufenen Saison immerhin Sechster. Jetzt soll eben auch dem Feld die Erstklassigkeit folgen. Darauf wird in der 2300-EinwohnerGemeinde hingearbeitet. Faustball ist dort nahezu Volkssport. Fast jeder und vor allem jede ist früher oder später mit dem Faustballvirus infiziert. Allerdings brauche der Nachwuchs noch ein bisschen Zeit, um auf dieses Niveau zu kommen, erklärt Katharina Hammer. 150 Zuschauer sind im Durchschnitt bei den Heimspielen des SV Tannheim im Stadion – deutlich mehr als bei der Konkurrenz. „Es ist schon mal vorgekommen, dass wir fast unter uns waren.“Auch deshalb freuen sich Katharina Hammer und ihre Mitspielerinnen über Unterstützung. „Ich bin sicher, dass viele unserer Fans in Stammheim sein werden.“