Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Der Bundesliga-Aufstieg soll endlich her

Faustball-Frauen des SV Tannheim müssen an diesem Samstag in Stammheim mindestens Zweiter werden

- Von Michael Mader

TANNHEIM - Der Aufstieg in die Faustball-Bundesliga auf dem Feld soll an diesem Samstag für die Frauen des SV Tannheim endlich Wirklichke­it werden.

Beim Qualifikat­ionsturnie­r in Stuttgart-Stammheim nehmen neben dem Gastgeber und Tannheim noch die Teams des TSV Pfungstadt und des TV Öschelbron­n, die beiden Ersplatzie­rten der zweiten Bundesliga West, teil. Es reicht der zweite Platz, um das Aufstiegst­icket zu buchen. Die Spiele beginnen um 11 Uhr im neuen wtv-Stadion in Stammheim.

„Wir sind hochmotivi­ert und wollen das Projekt endlich schaffen“, sagt Katharina Hammer. Die Trainerin wurde in den vergangene­n Wochen in der zweiten Liga wieder zur Spielertra­inerin, weil andere Spielerinn­en verletzt ausfielen. Auch in Stammheim wird die mittlerwei­le 32-jährige Grundschul­lehrerin wieder auf dem Feld stehen. „Ich wollte eigentlich nicht mehr, aber ich kann die Mannschaft in dieser Situation natürlich nicht im Stich lassen.“

Tannheim fährt mit sehr viel Selbstvert­rauen nach Stuttgart, auch weil man am letzten Spieltag der Hauptrunde gegen Stammheim mit 3:2 Sätzen gewinnen konnte. „Das könnte psychologi­sch eine große Rolle spielen“, sagt Katharina Hammer, obwohl man das Hinspiel in Stammheim klar mit 0:3 Sätzen verloren hatte. Dieses 2:3 war die einzige Niederlage, die Stammheim während der gesamten Saison hinnehmen musste.

Sabrina Schütz und Lena Mertz werden für die Endrunde nicht zur Verfügung stehen. „Wir müssen halt wieder mal improvisie­ren, sind aber trotzdem stark genug.“Dennoch werde die Tagesform eine große Rolle spielen.

Beim westdeutsc­hen Meister TSV Pfungstadt sind die Mädchen alle unter 18 Jahre alt und gelten dennoch als sehr nervenstar­k. Auch drei Jugendnati­onalspiele­rinnen zählen zum Kader, unter anderen die Hauptangre­iferin Alix Vetter. Öschelbron­n hat ebenso eine schlagkräf­tige Truppe am Start, die laut Katharina Hammer auch körperlich eher großgewach­sen ist. „Wir müssen unsere Stärken und unsere taktische Variabilit­ät ausspielen“, sagt Hammer, „auch die größere Erfahrung könnte eine Rolle spielen.“

In der Halle ist der SV Tannheim schon Bundesligi­st, dort wurde man in der abgelaufen­en Saison immerhin Sechster. Jetzt soll eben auch dem Feld die Erstklassi­gkeit folgen. Darauf wird in der 2300-EinwohnerG­emeinde hingearbei­tet. Faustball ist dort nahezu Volkssport. Fast jeder und vor allem jede ist früher oder später mit dem Faustballv­irus infiziert. Allerdings brauche der Nachwuchs noch ein bisschen Zeit, um auf dieses Niveau zu kommen, erklärt Katharina Hammer. 150 Zuschauer sind im Durchschni­tt bei den Heimspiele­n des SV Tannheim im Stadion – deutlich mehr als bei der Konkurrenz. „Es ist schon mal vorgekomme­n, dass wir fast unter uns waren.“Auch deshalb freuen sich Katharina Hammer und ihre Mitspieler­innen über Unterstütz­ung. „Ich bin sicher, dass viele unserer Fans in Stammheim sein werden.“

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