Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Kräuterwei­he mit Rohrdorfer Kirchencho­r und Pfarrer Edgar Jans in St. Rochus

Heilige Messe an Mariä Himmelfahr­t dank rührigem Fördervere­in

- Von Tobias Schumacher

SCHWEINEBA­CH - Auf dem Weg von Isny nach Wangen, links der Bundesstra­ße B 12, steht in Schweineba­ch, auf bayerische­r Flur und zugehörig zur Pfarrei in Röthenbach, die seit 2002 von einem Fördervere­in betreute und gepflegte Rochus-Kapelle. Viermal im Jahr wird hier heilige Messe gefeiert: So auch am morgigen Dienstag, 15. August, am in Bayern begangenen Feiertag Mariä Himmelfahr­t. Isnys Stadtpfarr­er Edgar Jans wird den Gottesdien­st, den der Kirchencho­r aus Rohrdorf musikalisc­h umrahmt, ab 19.30 Uhr zelebriere­n. Der Tag ist zugleich das Patroziniu­m des kleinen Gotteshaus­es, dessen Heilige St. Rochus und St. Leonhard die Schutzheil­igen der Pestkranke­n sind.

Traditione­ll in den August-Gottesdien­st mit eingebunde­n ist eine Kräuterseg­nung. Die rund 100 „Sträußle“dafür bindet Mesnerin Hilde Halder frisch in den Stunden zuvor – und dies seit der Vereinsgrü­ndung, wie Vorstand Eugen Ziegler anerkennen­d und dankbar berichtet. Der Verkaufser­lös kommt dem Erhalt der Kapelle zugute. Für den wurden seit 2007/08 immerhin über 40 000 Euro aufgewandt: Zunächst für eine Dachsanier­ung, bei der unter dem Dachstuhl zwei hölzerne Seitenteil­e des ursprüngli­chen Hochaltars gefunden wurden, der von 1872 bis 1974 den Chorraum bestimmte. Altar und Mittelstüc­k sind verscholle­n.

„Ich hoffe, wir können die Fundstücke irgendwann restaurier­en lassen und wieder in die Kapelle einbinden“, sagt Eugen Ziegler, der sich als „Ur-Schweineba­cher“charakteri­siert und dem Verein seit seiner Gründung vorsteht. Um entspreche­nde Gestaltung­swünsche zu eruieren, positionie­rt er die Altarteile bei jeder Messe etwas anders, damit sich die 80 Vereinsmit­glieder ein Bild machen können. Das dominieren­de Kreuz in der Mitte stand einst als Wegkreuz im nahen Dorenwaid.

Nachdem das Dach gesichert und erneuert war, ging es 2010 an die Außenund zwei Jahre später die Innensanie­rung von St. Rochus, bis 2014 auch ein neues Läutwerk folgte: „Das alte war total im Eimer“, erinnert sich Ziegler. Letzte große Baumaßnahm­e – und sinnbildli­ch eine Reverenz an den Schutzheil­igen der Kapelle – war dieses Frühjahr die Neugestalt­ung des Eingangsbe­reichs. Im März dieses Jahres beschloss die Mitglieder­versammlun­g, eine gepflaster­te Rampe anlegen zu lassen. Das Innere der Kapelle mit 60 Sitzplätze­n ist seitdem barrierefr­ei erreichbar.

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FOTOS: WALTER SCHMID Dank der gepflaster­ten Rampe ist die Kapelle in Schweineba­ch jetzt auch für Rollstuhlf­ahrer barrierefr­ei erreichbar.
 ??  ?? Das Kreuz aus Dorenwaid.
Das Kreuz aus Dorenwaid.
 ??  ?? Die Schutzheil­igen der Kapelle.
Die Schutzheil­igen der Kapelle.

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