Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Defekt lässt Hübners Traum platzen
Isnyer Triathlet verpasst die Qualifikation für den Ironman in Hawaii
ISNY (sz) - Nach 40 Wochen Training, manchmal 25 Stunden in der Woche bei Schnee, Regen, Kälte Hitze und immer fokussiert auf das eine Ziel, einen Ironman zu bestreiten: 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und obendrauf noch ein Marathon (42,2 Kilometer) mit müden Beinen nach vielen Stunden Wettkampf.
Das war auch für Hansjörg Hübner, Triathlet beim TV Isny und mit Leidenschaft seit gut 30 Jahren dabei, Schwerpunkt seiner sportlichen Betätigung. Er ließ es sich auch dieses Jahr nicht nehmen, sich gewissenhaft vorzubereiten. In Zürich war es dann soweit.
Mit rund 2000 anderen Athleten reiste Hübner in die Schweizer Metropole. Ganz früh, zwischen 3 und 4 Uhr, heißt es aufstehen, frühstücken und sich rechtzeitig am Start einzufinden, sich in den Neoprenanzug zu zwängen und um 7 Uhr in das ruhige Wasser des Zürichsees zu springen. Das Schwimmen erfordert neben einem gleichmäßigen Rhythmus auch Orientierungsfähigkeiten, damit man keine zu großen Umwege schwimmt.
In der Wechselzone werden die Schwimmsachen gegen die Radsachen getauscht, und der längste Teilabschnitt beginnt. Hier gilt es vor allem auch die Ernährung und das regelmäßige Trinken zu beachten. Man rechnet mit einem Gesamtverbrauch von 12 000 Kilokalorien, wovon während des Rennens nur um die 5000 Kilokalorien wieder aufgefüllt werden können, mehr schafft der Magen-Darm-Trakt nicht. Nach 120 Kilometern, die optimal liefen, ereilte Hübner ein unerwartetes Missgeschick: Ein zunehmend sich verfestigendes Tretlager brachte alle Zeitpläne durcheinander. Es ließ den Traum platzen, weil die Radzeit auf mehr als sechs Stunden anwuchs, zu lange für einen Qualifikationsplatz für Hawaii.
Der abschließende Marathon wird zur reinen Kopfsache. Nur der eiserne Wille führt schließlich zum Ziel, wo man nach mehr als 13 langen Stunden als Ironman gefeiert wird. Platz acht in der Altersklasse lässt sich als Erfolg ansehen, aber das große Ziel Hawaii muss ein weiteres Jahr aufgeschoben werden, steht aber nächstes Jahr schon wieder auf dem Plan.