Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Emil-Adolf-Werkshallen wieder alle belegt
Unternehmerbesuch bei der Firma Rottach Blechverarbeitung
GROSSHOLZLEUTE-ARGEN - In regelmäßigen Abständen besucht Bürgermeister Rainer Magenreuter zusammen mit Claus Fehr, dem Wirtschaftsbeauftragten der Stadt, ortsansässige Firmen, um sich darüber zu informieren wie es läuft, wo der Schuh drückt und wo die Stadt bei Bedarf unterstützend wirken kann, etwa auf Geschäftskontakte hinweisen. Dabei liegen den Stadtoberen vor allem Firmen-Neuzugänge am Herzen. Zu Beginn der Sommerferien war die Firma Rottach Blechverarbeitung in Argen dran. Auch Ortsvorsteher Franz Mayer und „WiR“-Geschäftsführer Hans-Joachim Hölz, der Wirtschaftsförderer im Landkreis Ravensburg, gesellten sich dazu.
Nach den Sommerferien soll die Argenbrücke nach der Generalsanierung wieder befahrbar sein, stellte Mayer in Aussicht. Sie ist die direkte und schnelle Zufahrt von der B 12 aufs Firmengelände der ehemaligen Spulenfabrik Emil Adolf. Teilbereiche des Werkshallenkomplexes sind seit Jahren bereits belegt, von einer Messebaufirma, von Dethleffs und vom Kaa-Edelholzhandel. Ende 2016 hat die Firma Rottach mit Stammsitz in Oberstaufen das ganze Firmengelände einschließlich 6000 Quadratmetern überbauter Fläche übernommen mitsamt den seitherigen „Untermietern“. Rottach hat eine seit 15 Jahren leerstehende Halle als eigene Montagehalle renoviert und großzügig ausgebaut.
Drei Standorte in Deutschland Dieser neue Standort eröffne Erweiterungsmöglichkeiten für die Zukunft, weil auch ein großes Freigelände dazugehört. Das fehle in Oberstaufen, erklärte Geschäftsführer Jörn Rottach, der Enkel des Firmengründers. Sein Großvater habe in den 1960er-Jahren in Oberstaufen begonnen, Kabinen für Seilbahnen zu fertigen. Sohn Siegfried Rottach habe später die Produktionspalette in der Blechverarbeitung weiter ausgebaut und technisch perfektioniert. Längst haben die Enkel des Firmengründers die Regie als Geschäftsführer übernommen: Jörn und Kirsten Rottach. Zum Standort Oberstaufen kam Rostock in Mecklenburg-Vorpommern hinzu, und nun ganz neu die Montagehalle sowie im Moment noch leerstehende Büroräume in Argen.
Alles aus Stahlblech
In Familientradition und mit modernsten Innovationen fertigt Rottach nahezu alles, was aus dem Werkstoff Stahlblech hergestellt werden kann: durch Laserschneiden, Entgraten, Stanzen, Biegen, Prägen, Walzrichten, Ziehen, Abkanten, Schweißen, Beschichten – von ganz kleinen bis riesengroßen Teilen, mit modernster Technik, Präzision und Qualität.
Fertig geformte und beschichtete Einzelteile werden in Argen dann zusammengebaut, etwa Führerhäuser, Kabinen für Kräne, Schallschutzkabinen für Werkzeug- und Baumaschinen, Steuerungspulte, Monitorgehäuse, Sonderschaltschränke, Verkleidungen für verschiedenste Maschinen und Geräte. Die Variantenvielfalt sei unbeschränkt und in der Regel seien es Einzelanfertigungen oder Kleinserien, erklärt Geschäftsführer Jörn Rottach. Seine Konstruktionstechniker und Produktdesigner seien täglich neu herausgefordert. Insgesamt beschäftigt die Firma Rottach in ihren drei Standorten gut 200 Mitarbeiter, in Argen sind es bislang nur 20 Montagespezialisten. Bei ihnen werden die in Oberstaufen und Rostock gefertigten Einzelteile angeliefert und montiert, verkabelt, gedämmt und an den Kunden ausgeliefert.
Foto verleiht Halle „Allgäu-Flair“Der großzügigen und hellen Montagehalle verleiht übrigens ein überdimensionales Alpenpanorama-Foto „Allgäu-Flair“. Die Stadtoberen Magenreuter und Fehr mussten raten, um welche Bergregion es sich handeln könnte. Die Nagelfluhkette sei‘s schon mal nicht, gab Rottach eine erste Hilfestellung...