Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Nacht der Museen lockt Nachtschwärmer
Am Freitag, 18. August, gibt es in Ravensburg Kunst satt – Musik und Performances
RAVENSBURG - Zum fünften Mal steigt am Freitag, 18. August, in der Ravensburger Oberstadt die Lange Nacht der Museen. Mit einem einzigen, 17 Euro günstigen Ticket können sich kunstbegeisterte Nachtschwärmer zwischen 19 und 24 Uhr in Kunstmuseum, Humpis-Quartier, Museum Ravensburger und Wirtschaftsmuseum umschauen. Und bekommen dazu ein außergewöhnliches Rahmenprogramm samt kulinarischen Genüssen serviert.
Ob Dauer- oder Sonderausstellung: Bei der Museumsnacht ist Zeit genug, um sich in aller Ruhe einen Eindruck zu verschaffen. In den vergangenen Jahren haben das laut Humpis-Quartier-Leiter Andreas Schmauder jeweils zwischen 5000 und 10 000 Gäste getan – offenbar ist ein ausgedehnter Museumsabend im August „ein guter Termin, um ungezwungen auf Museumstour zu gehen“, wie Schmauder konstatiert. Häufig kämen auch Leute von weiter weg, die nicht zur klassischen Museumsklientel gehörten.
Damit die Veranstaltung auch diesmal viele Menschen anlockt, haben sich die Museumschefs einiges einfallen lassen: Im
beispielsweise ergründet die irische Künstlerin „Die Hexen“mit einer Performance aus Elektro-Sound, Videokunst und sphärischem Gesang die derzeit laufende Ausstellung „Hexenwahn in Ravensburg“. Da „Die Hexen“sich Schmauder zufolge häufig mit Orten, die eine besondere Ausstrahlung haben, verbindet, reist sie schon früher an, um sich auf das mittelalterliche Ambiente des Humpis-Quartiers einzustimmen. Zudem bietet die Museumsgesellschaft Führungen durch das Gebäude Humpisstraße 5 an, dort haben am Freitagabend Textil-, Schreib- und Papierwerkstatt geöffnet. Darüber hinaus bietet Schmauder ebenso wie die anderen drei Museumsdirektoren Führungen an – gespickt mit Hintergrundinformationen und Anekdoten.
Im orientiert sich das Rahmenprogramm ebenfalls an
Humpis-Quartier Kunstmuseum
der aktuellen Ausstellung „We love Animals“: Die Hamburger Performance-Künstlerin Lili Fischer, die sich laut Museumsdirektorin Nicole Fritz „als Mittlerin zwischen Mensch und Natur versteht“, will den Besuchern durch ihr „Mottentheater“nahebringen, dass auch diese Tierchen Beachtung verdienen und mehr als nur Störfaktoren sind. Diese Darstellung einer „empathischen Einfühlung in eine Tiergattung“sei, verspricht Fritz, durchaus unterhaltsam.
Damit es auch dort nicht allzu trocken hergeht, hat das
einen Finanzjongleur engagiert: Christoph Rummel setzt alles daran, gemeinsam mit Museumsleiter Christian von der Heydt das Thema
Wirtschaftsmuseum
150 Jahre IHK Bodensee-Oberschwaben so spannend wie möglich rüberzubringen. Im Innenhof ist eine Tee-Verkostung angesetzt. Und um 22 und 23 Uhr steht eine Lichtjonglage auf dem Programm.
Auch im wiederum sorgt nicht nur die Band „Layout“für entspannten Sound, dort gibt es auch eine Saftbar, und im dortigen Innenhof kann man unter Anleitung jede Menge Spiele ausprobieren. Seinen 90. Geburtstag feiert heuer das Gesellschaftsspiel „Fang den Hut“. Zu sehen gibt es dort die momentan laufende Ausstellung „Bubbleheads #3“des Künstlers und SZ-Karikaturisten Reiner Weishaupt.
Generell findet Schmauder: Nicht
Museum Ravensburger
nur die Museumsnacht, auch das Museumsviertel habe sich in den vergangenen Jahren mit insgesamt 120 000 Besuchern jährlich „gut entwickelt“: Ravensburg habe durch die vier Museen „ein stabiles Kulturstandbein“bekommen.
In den Kreissparkassen-Filialen Meersburger Straße und Waaghaus in Ravensburg, ferner in Weingarten, Bad Waldsee, Wangen und Leutkirch gibt es Eintrittskarten im Vorverkauf für 12 statt 17 Euro.
Was Humpis-Quartier-Leiter Andreas Schmauder zur langen Nacht der Museen sagt, gibt’s im Video unter www.schwäbische/museumsnacht zu sehen.