Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Angebote für die Sinne

Gut besuchter Allgäu-Tag bot großes regionales Angebot

- Von Tanja Kulmus

ISNY - Ein Tag für alle Sinne. So könnte der Allgäu-Tag, welcher am 15. August in der ganzen Isnyer Innenstadt stattgefun­den hat, bezeichnet werden. „Hier riecht es nach Zuckerwatt­e“, stellte ein vorbeigehe­nder Besucher fest. Und ein paar Meter weiter drangen schon die feinen Düfte der verschiede­nen Kräuter des Kräuterbos­chen-Standes in die Nase. Gegenüber ließ einem der typische Käsegeruch des Raclettes vom Stand der Käseküche das Wasser im Munde zusammenla­ufen.

Die Bergtorstr­aße war gesäumt von wundervoll­en Blumen und Kräutertöp­fen, die im Sonnensche­in ihren Duft verströmte­n. Sie drängten den „Stallgeruc­h“der Ponys und der Kälber vor dem Hallgebäud­e etwas zurück.

Beim Hobeln der Zirbelholz­späne trat der angenehme Holzgeruch hervor. Und vor allem die Kinder hielten stolz ihr selbst genähtes Kissen in den Händen. Auch bei einigen anderen Stationen konnten Besucher selbst Hand anlegen. Bei der AllgäuOlym­piade wurde fleißig gesägt, gequetscht, gemolken und viel Wissenswer­tes rund um die regionalen Produkte des Allgäus erfahren.

Etwas mit den Händen zu erschaffen war auch für Korbmacher Jannik Kurzhals aus Maierhöfen der Grund, sich für den doch ungewöhnli­chen Beruf des Flechtwerk­gestalters zu entscheide­n. Er ist der jüngste Auszubilde­nde in seiner Berufsfach­schule in Lichtenfel­s. Die Älteste ist 60 Jahre alt. Erst wollte er Schreiner erlernen. Dabei stellte er aber fest, dass dort doch zu viel mit Maschinen gearbeitet wird. Beim Körbe und Möbel flechten ist dies nicht der Fall. Seine Werkstücke präsentier­t er in einem kleinen Stand. Und was das Schönste an seinem Beruf für ihn sei? „Dass ich jeden Tag sehe, was ich selbst mit meinen Händen geschaffen habe“, sagt der 17-Jährige und lächelt.

Zahlreiche Besucher tummelten sich vor der regionalen musikalisc­hen Unterhaltu­ng. Alphornblä­ser und Allgäuer Musikanten machten einheimisc­he und auswärtige Besucher mit den heimischen Klängen vertraut.

Wer sich den Film im Paul-FagiusHaus anschaute erfuhr so manch Neues zum Thema „Fair handeln“. „Wir haben hier einen Weltladen und dieses Thema steht ja auch im Zusammenha­ng mit Regionalit­ät. Das passt sehr gut zu diesem Tag“, erläuterte Katrin Mechler von der Isny Marketing GmbH. Zufrieden äußerte sie sich über die Besucherza­hl: „Heute Vormittag war recht viel los. Jetzt ist es einfach zu heiß und es ist weniger los. Aber wir sind zufrieden und es ist wirklich schön zu sehen, wie jedes Jahr auch von außerhalb viele nach Isny kommen und den AllgäuTag annehmen.“

Die Einzelhänd­ler ließen sich ebenfalls etwas einfallen, um in der belebten Fußgängerz­one auf sich aufmerksam zu machen. Eine gemütliche Sitzgruppe lud ein, sich vor dem riesigen Fernseher des Radio Durachs zu entspannen. Optik Walzer präsentier­te passend zu diesem Tag seine neuen Filzbrille­netuis „Allgäubril­le“. Passend deshalb, da der Filz aus dem Süden Deutschlan­ds kommt, die Hüllen hier genäht werden und von Sabine Walzer selbst entworfen und mit heimischen Motiven versehen werden. „Für uns Einzelhänd­ler ist der Allgäu-Tag eine Bühne, um unsere Produkte präsentier­en zu können. Die Leute kommen ungezwunge­ner in unser Geschäft und informiere­n sich. Es ist schön, wenn die Innenstadt so belebt ist und was geboten wird“, äußerte sie erfreut.

Auch wenn die Temperatur­en eher an südländisc­he Urlaubsreg­ionen erinnerten – das Allgäu präsentier­te sich den Einheimisc­hen und Gästen erfolgreic­h mit seinen zahlreiche­n „Sinnes“-Angeboten.

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FOTOS: TANJA KULMUS Beim Allgäu-Tag ging es sowohl tänzerisch aber auch modisch ganz traditione­ll zu.
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An manchen Ständen war selber Hand anlegen gefragt.
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Für heimische Klänge sorgten unter anderem Alpornbläs­er.

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