Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Angebote für die Sinne
Gut besuchter Allgäu-Tag bot großes regionales Angebot
ISNY - Ein Tag für alle Sinne. So könnte der Allgäu-Tag, welcher am 15. August in der ganzen Isnyer Innenstadt stattgefunden hat, bezeichnet werden. „Hier riecht es nach Zuckerwatte“, stellte ein vorbeigehender Besucher fest. Und ein paar Meter weiter drangen schon die feinen Düfte der verschiedenen Kräuter des Kräuterboschen-Standes in die Nase. Gegenüber ließ einem der typische Käsegeruch des Raclettes vom Stand der Käseküche das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Die Bergtorstraße war gesäumt von wundervollen Blumen und Kräutertöpfen, die im Sonnenschein ihren Duft verströmten. Sie drängten den „Stallgeruch“der Ponys und der Kälber vor dem Hallgebäude etwas zurück.
Beim Hobeln der Zirbelholzspäne trat der angenehme Holzgeruch hervor. Und vor allem die Kinder hielten stolz ihr selbst genähtes Kissen in den Händen. Auch bei einigen anderen Stationen konnten Besucher selbst Hand anlegen. Bei der AllgäuOlympiade wurde fleißig gesägt, gequetscht, gemolken und viel Wissenswertes rund um die regionalen Produkte des Allgäus erfahren.
Etwas mit den Händen zu erschaffen war auch für Korbmacher Jannik Kurzhals aus Maierhöfen der Grund, sich für den doch ungewöhnlichen Beruf des Flechtwerkgestalters zu entscheiden. Er ist der jüngste Auszubildende in seiner Berufsfachschule in Lichtenfels. Die Älteste ist 60 Jahre alt. Erst wollte er Schreiner erlernen. Dabei stellte er aber fest, dass dort doch zu viel mit Maschinen gearbeitet wird. Beim Körbe und Möbel flechten ist dies nicht der Fall. Seine Werkstücke präsentiert er in einem kleinen Stand. Und was das Schönste an seinem Beruf für ihn sei? „Dass ich jeden Tag sehe, was ich selbst mit meinen Händen geschaffen habe“, sagt der 17-Jährige und lächelt.
Zahlreiche Besucher tummelten sich vor der regionalen musikalischen Unterhaltung. Alphornbläser und Allgäuer Musikanten machten einheimische und auswärtige Besucher mit den heimischen Klängen vertraut.
Wer sich den Film im Paul-FagiusHaus anschaute erfuhr so manch Neues zum Thema „Fair handeln“. „Wir haben hier einen Weltladen und dieses Thema steht ja auch im Zusammenhang mit Regionalität. Das passt sehr gut zu diesem Tag“, erläuterte Katrin Mechler von der Isny Marketing GmbH. Zufrieden äußerte sie sich über die Besucherzahl: „Heute Vormittag war recht viel los. Jetzt ist es einfach zu heiß und es ist weniger los. Aber wir sind zufrieden und es ist wirklich schön zu sehen, wie jedes Jahr auch von außerhalb viele nach Isny kommen und den AllgäuTag annehmen.“
Die Einzelhändler ließen sich ebenfalls etwas einfallen, um in der belebten Fußgängerzone auf sich aufmerksam zu machen. Eine gemütliche Sitzgruppe lud ein, sich vor dem riesigen Fernseher des Radio Durachs zu entspannen. Optik Walzer präsentierte passend zu diesem Tag seine neuen Filzbrillenetuis „Allgäubrille“. Passend deshalb, da der Filz aus dem Süden Deutschlands kommt, die Hüllen hier genäht werden und von Sabine Walzer selbst entworfen und mit heimischen Motiven versehen werden. „Für uns Einzelhändler ist der Allgäu-Tag eine Bühne, um unsere Produkte präsentieren zu können. Die Leute kommen ungezwungener in unser Geschäft und informieren sich. Es ist schön, wenn die Innenstadt so belebt ist und was geboten wird“, äußerte sie erfreut.
Auch wenn die Temperaturen eher an südländische Urlaubsregionen erinnerten – das Allgäu präsentierte sich den Einheimischen und Gästen erfolgreich mit seinen zahlreichen „Sinnes“-Angeboten.