Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Motorradfahrer brechen Rekordversuch ab
Gesundheitliche Gründe zwingen Peter Sontheimer und Christoph Starcevic zur Aufgabe
RAVENSBURG - Der Ravensburger Peter Sontheimer und der aus Friedrichshafen stammende Christoph Starcevic haben einen großen Traum gehabt. Sie wollten mit ihren Motorrädern in Ravensburg starten und 24 Stunden später im spanischen Torox sein. Der Ort liegt etwa 50 Kilometer vor Malaga. Die Distanz: 2239 Kilometer.
Mit dieser Tour wollten sie Mitglied der Iron Butt Association (IBA) werden. Die IBA ist eine exklusive Gruppe von Motorradfahrern, die sich dem Sport des sicheren Motorrad-Langstreckenfahrens verschrieben hat. Beide fahren eine Kawasaki 1500 Vulkan. Noch nie ist jemand mit diesem Motorradtyp eine so lange Strecke innerhalb von 24 Stunden gefahren. Doch das geplante Vorhaben stand schon von Beginn an unter einem schlechten Stern. Sontheimer, selbstständiger Informatiker, hatte am Vortag noch bis in den Abend hinein gearbeitet. Zudem fand er vor Aufregung nur etwa drei Stunden Schlaf. „Wir hätten noch einen Tag warten sollen, um dann ausgeruht den Rekordversuch zu wagen“, sagte er. So starteten die beiden am 29. Juli um Peter Sontheimer 5.30 Uhr in ihr Abenteuer, verabschiedet mit den guten Wünschen vieler Freunde und bei bestem Wetter. Wahrscheinlich hatte Sontheimers Körper viele Endorphine ausgeschüttet, das Glücksgefühl, dass es endlich losgeht, überlagerte zu Beginn die Müdigkeit. 70 Kilometer vor Lyon begannen die Schwierigkeiten.
Starkregen erfordert Konzentration
Ein Unwetter mit Gewitter und Starkregen zwang die Motorradfahrer, eine lange Zeit nur noch mit maximal 20 Stundenkilometern auf der Autobahn zu fahren. Die regennasse Straße erforderte viel Konzentration. Dann, 20 Kilometer vor Grenoble, bemerkte Sontheimer, dass er leichte Fahrfehler machte, unnötig bremste, mit den Gedanken nicht mehr so richtig dabei war.
Bei Grenoble beriet er sich mit Christoph Starcevic, und nach einer Pause entschieden sie: „Safety first“. Um 15 Uhr brachen sie ihren Rekordversuch ab. „Wut, Enttäuschung und Frust – das waren unsere ersten Reaktionen“, so Sontheimer. Sie beschlossen, sich gründlich auszuruhen.
„Wir hätten noch einen Tag warten sollen, um dann ausgeruht den Rekordversuch zu wagen.“
Erneuter Versuch geplant
Am nächsten Tag wollte keiner von beiden mehr Richtung Spanien weiterfahren. Sie suchten sich ein anderes Ziel und fuhren in gemütlichen Etappen Richtung Tschechien. Vor ein paar Tagen sind sie wieder zurückgekehrt. „Der Traum lebt weiter“, sagt Sontheimer. „Wir werden es noch mal versuchen, dann aber mit einer anderen Vorbereitung.“
Verfolgen können Interessierte die nächsten Planungen online unter
www.wookiees.de