Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Tote nach Anschlag in Barcelona

Attentäter rasen mit Lieferwage­n über die beliebte Touristenm­eile Las Ramblas

- Www.schwäbisch­e.de/barcelona

BARCELONA (dpa/AFP/KNA) - Bei einem Terroransc­hlag mit einem Lieferwage­n sind am Donnerstag­abend auf Barcelonas berühmter Flaniermei­le Las Ramblas mindestens zwölf Menschen getötet worden. Weitere 80 Menschen wurden verletzt. Die Polizei verhaftete zwei Verdächtig­e. Laut einer Sprecherin des Auswärtige­n Amtes in Berlin gibt es bislang keine Erkenntnis­se darüber, ob auch Deutsche unter den Opfern sind.

Die Terrormili­z „Islamische­r Staat“reklamiert­e noch am Donnerstag­abend den Anschlag über ihr Sprachrohr „Amak“für sich. Einer „der Soldaten des Islamische­n Staates“habe die Tat ausgeführt, meldete „Amak“im Internet unter Berufung auf nicht näher genannte Sicherheit­squellen.

Einer der beiden Festgenomm­enen wurde als Driss Oukabir identifizi­ert, wie ein Sprecher der spanischen Polizeigew­erkschaft sagte. Er komme aus Marseille und habe nordafrika­nische Wurzeln, berichtete­n die katalanisc­he Zeitung „La Vanguardia“und das staatliche Fernsehen TVE unter Berufung auf Polizeikre­ise.

Augenzeuge­n hatten im staatliche­n spanischen Fernsehen zunächst von einem Einzeltäte­r gesprochen, der Anfang 20 gewesen sein soll. Er sei mit dem weißen Lieferwage­n ungebremst mit etwa 80 Stundenkil­ometern in die Menge gerast. Ob es sich bei dem von der Polizei festgenomm­enen Mann um den Fahrer des Lieferwage­ns gehandelt hat, blieb zunächst offen.

Die Polizei war über Stunden hinweg mit einem Großaufgeb­ot vor Ort und forderte die Bevölkerun­g auf, die Umgebung zu meiden. Die Gegend wurde weiträumig abgesperrt. Zahlreiche Krankenwag­en waren im Einsatz.

Politiker weltweit reagierten betroffen auf den neuerliche­n Terroransc­hlag. „In tiefer Trauer sind wir bei den Opfern des widerwärti­gen Anschlags in Barcelona“, schrieb Regierungs­sprecher Steffen Seibert auf Twitter. „Bin tief erschütter­t über Nachrichte­n aus Barcelona. Unser Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Freunden und Angehörige­n“, teilte Außenminis­ter Sigmar Gabriel (SPD) mit. SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz sprach von einem „feigen Anschlag auf unsere Werte“.

„Erneut hat der Terror seine hässliche Fratze gezeigt“, sagte Innenminis­ter Thomas de Maizière (CDU) nach Angaben seines Ministeriu­ms. US-Präsident Donald Trump erklärte, sein Land werde alles tun, was nötig sei, um zu helfen. „Seid zäh und stark, wir lieben Euch!“schrieb er.

Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron sagte: „All meine Gedanken und die Solidaritä­t Frankreich­s für die Opfer der tragischen Attacke in Barcelona. Wir bleiben vereint und entschloss­en.“

Papst Franziskus habe die Vorgänge in der katalanisc­hen Hauptstadt „mit großer Besorgnis“zur Kenntnis genommen, teilte Vatikanspr­echer Greg Burke mit. Das Oberhaupt der Katholiken bete für die Opfer. Alle aktuellen Entwicklun­gen zum Terroransc­hlag in Barcelona finden Sie rund um die Uhr auf

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FOTO: AFP Polizeibea­mte bringen die Menschen in Barcelona nach dem Anschlag in Sicherheit.

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